Eine neue Aufgabe für die Menschheit: unser galaktisches Umfeld gestalten
Von Benjamin Deniston
Die folgende Rede hielt Benjamin Deniston vom
LaRouche-Wissenschaftsteam auf der internationalen Konferenz des
Schiller-Instituts am 13.-14. Juni 2015 in Paris.
Im Programm für die heutige Abendsitzung heißt es: „Gegen die Heuchelei und
die unrealistische Vision des Pariser Weltklimagipfels“.
Das ist ein sehr wichtiges Thema. Es ist wichtig, weil hinter dem
Klimagipfel die Absicht steckt, die Kohlendioxidemissionen der Nationen einer
weltweiten Aufsicht zu unterstellen. Kohlenstoff bedeutet Energie - bedeutet
sauberes Wasser, bedeutet Verkehr, Strom, Kühlung usw. Das ist eine
Überlebensfrage für Milliarden Menschen auf diesem Planeten und damit ein sehr
wichtiges Thema.
Wir werden von den nächsten beiden Rednern erfahren, warum die Argumente
über die angebliche Krise infolge eines menschengemachten Klimawandels falsch
sind.
Ich möchte hier zunächst die ideologische Motivation hinter der
lächerlichen Behauptung einer menschengemachten Klimakrise ansprechen.
Es geht dabei nicht nur um das Klima, sondern auch um ein bestimmtes
ideologisches Menschenbild. Was ist der Mensch? Und welchen Zweck erfüllt die
Menschheit?
Das sind Fragen, mit denen ich mich befassen werde.
Betrachten wir die Behauptungen von der menschengemachten Klimakrise von
ganz oben - aus Sicht der oligarchischen Ideologie des Britischen Empires.
Demnach wäre die Mehrheit der Menschheit ein Krebsgeschwür auf unserem
Planeten. Nach oligarchischer Ansicht ist der Mensch nur eine andere Tierart,
die ihre Grenzen überschritten habe und mit einer systematischen, massiven
Entvölkerung in die Schranken gewiesen werden müsse.
Damit übertreibe ich nicht. Das ist die Ideologie und praktizierte Politik
des britischen Königshauses und des britischen imperialen Establishments. Um
nur ein Beispiel anzuführen: Der Gemahl der Königin von England, Prinz Philip,
hat seine Ansichten ziemlich offen geäußert. In einem Interview mit der
Zeitschrift People im Dezember 1981 wurde er gefragt: „Was halten Sie
für die größte Gefahr für die Umwelt?“
Philip antwortete:
„Das menschliche Bevölkerungswachstum ist wahrscheinlich die größte
langfristige Gefahr für das Überleben. Auf uns wartet eine Katastrophe, wenn
es nicht eingedämmt wird – nicht nur für die Welt der Natur, sondern auch für
die Menschenwelt. Je mehr Menschen es gibt, desto mehr Ressourcen werden sie
verbrauchen, desto mehr Verschmutzung werden sie verursachen, desto mehr
werden sie einander bekämpfen. Wir haben keine Wahl. Wenn es nicht freiwillig
kontrolliert wird, dann wird es unfreiwillig kontrolliert werden durch eine
Zunahme von Krankheit, Hunger und Krieg.“
Der Interviewer fragte nach einem Beispiel und Philip antwortete:
„Ich war kürzlich in Sri Lanka, wo Ende der 1940er Jahre ein Projekt der
Vereinten Nationen begann, die Malaria auszumerzen. Es ist eine Insel, und
deshalb war es möglich, die Stechmücke, die die Krankheit überträgt,
auszurotten. Woran die Menschen nicht gedacht hatten, war, daß die Malaria
tatsächlich das Wachstum der Bevölkerung beschränkte. Die Folge war, daß sich
die Bevölkerung innerhalb von etwa 20 Jahren verdoppelte. Jetzt muß man für
alle diese Menschen etwas finden, womit man sie beschäftigt und wie man sie
ernährt.“
Anstatt sich darüber zu freuen, daß zahllose Menschen das schreckliche
Leiden und Sterben durch Malaria erspart blieb, beklagte Philip also die
Ausrottung der Krankheit, weil so die Bevölkerung wachsen konnte!
Und ein anderes berüchtigtes Zitat. Im Vorwort zu seinem Buch „Wenn ich ein
Tier wäre“ schrieb Philip 1986:
„Ich frage mich nur, wie es wäre, als Tier wiedergeboren zu werden, dessen
Gattung so dezimiert wurde, daß ihr die Ausrottung droht. Was wären seine
Gefühle gegenüber der Menschheit, deren Bevölkerungsexplosion ihm keinen Ort
zum Überleben läßt... Ich muß gestehen, daß ich versucht bin, um eine
Wiedergeburt als ein besonders tödliches Virus zu bitten.“
Er wiederholte diesen Gedanken im August 1988 gegenüber der deutschen
Presse:
„Im Falle meiner Wiedergeburt würde ich gern als tödliches Virus
zurückkehren, um etwas zur Lösung des Problems der Überbevölkerung
beizutragen.“
Und Philip ist nicht irgendein Inzucht-Monarch, der verrücktes Zeug
daherredet, er ist ziemlich einflußreich und arbeitet aktiv mit Leuten
zusammen, die ähnliche Ansichten haben. Sie haben erklärt, daß es ihr Ziel
ist, die Weltbevölkerung auf wenige Milliarden Menschen zu reduzieren.
Philip hat in den 60er Jahren entscheidend an der Entstehung der heutigen
Umweltschutzbewegung mitgewirkt, und zwar in enger Zusammenarbeit mit dem
früheren SS-Offizier Prinz Bernhard der Niederlande und dem führenden
Eugeniker Julian Huxley - einem Mann, der auch nach dem Zweiten Weltkrieg noch
für Eugenik eintrat und von 1959-62 Präsident der Britischen
Eugenik-Gesellschaft war. Zusammen gründeten sie den World Wildlife Fund (WWF)
und arbeiteten gemeinsam mit führenden anglo-amerikanischen Kartellen und
Banken an der Finanzierung der Bewegung.
Sie verbreiteten die Behauptung eines menschengemachten Klimawandels und
argumentierten, das Problem ließe sich nur durch eine Entvölkerung lösen;
eines der Vehikel dafür in der jüngsten Zeit ist die Organisation „Optimum
Population Trust“.
Das ist nur eine ganz knappe Skizze. Darüber ließe sich viel mehr sagen,
und ich verweise dazu auf den ausführlichen Bericht von Lyndon LaRouches
Magazin Executive Intelligence Review („Der kommende Fall des Hauses
Windsor“). Soviel zu der Ideologie hinter der Panikmache mit dem
Klimawandel.
Als einen weiteren Hinweis sollte ich noch erwähnen, daß sich Königin
Elisabeth II. 2009 persönlich massiv dafür einsetzte, Unterstützung für den
Kopenhagener Klimagipfel zu gewinnen. Sie nutzte die Gelegenheit eines
Treffens aller Staatschefs des Britischen Commonwealth, um den Commonwealth
aufzurufen, seinen weltweiten Einfluß einzusetzen, um den Kopenhagener
Klimagipfel zu unterstützen.
Dieses Vorgehen wurde damals von Lord Christopher Monckton scharf
kritisiert, weil es eklatant gegen den Grundsatz verstieß, daß der Monarch
sich in derartige politische Fragen nicht einmischen soll. Gewöhnlich agiert
die Queen hinter den Kulissen, aber in diesem Fall hielt sie es für notwendig,
die Klimafrage ganz offen voranzutreiben.
Nach oligarchischer Sicht ist also die Menschheit eine Plage auf der Erde,
und die Unterstützer dieser Sicht fördern und benutzen die Klima-Panikmache
für ihre Zwecke.
Entscheidend ist: Wissenschaft und Ideologie lassen sich nicht trennen.
Diese Leute verfolgen als erstes ihre ideologischen Sichtweisen und Ziele, und
erst danach picken sie sich aus der angeblichen Wissenschaft heraus, was ihnen
paßt.
Der Pariser Klimagipfel im kommenden Winter ist eine wichtige Schlacht im
Kontext des viel größeren Konfliktes um unser Menschenbild. Ist der Mensch nur
ein Tier, das seine Grenzen überschreitet? Eine Tierart von vielen, die
zusammengetrieben und gekeult werden muß, wie Prinz Philip es will? Oder ist
der Mensch etwas anderes?
Um diese außerordentlich wichtige Frage zu klären, müssen wir mehr über die
Eigenschaften der menschlichen Gattung wissen. Um das zu veranschaulichen,
wollen wir die weltweiten Wasserressourcen als Fallstudie benutzen. Hierbei
gibt es einige Überlappungen mit der Klimafrage, aber im wesentlichen werde
ich mich auf das Wasser konzentrieren.
Jede Tiergattung ist durch bestimmte ökologische Eigenschaften begrenzt.
Wenn man vom den Arbeiten Wladimir Wernadskijs ausgeht, kann man das sogar
benutzen, um Gattungen eindeutig zu definieren.
Dazu gehören eine bestimmte Tragfähigkeit und ein maximales
Populationsniveau für diese Spezies, das zum Teil durch die begrenzte Menge an
Ressourcen bestimmt ist, die dieser Spezies verfügbar ist (neben anderen
Faktoren). Die Tiergattung kann diese ökologischen Eigenschaften nicht
verändern.
Aber gilt das auch für den Menschen?
Heute heißt es, daß in vielen Regionen überall auf der Welt das Süßwasser
zur Neige geht - Milliarden Menschen seien davon betroffen. In den Vereinigten
Staaten ist das besonders deutlich im Staat Kalifornien. Hier sind einige
Schlagzeilen über die Dürre in Kalifornien aus der jüngsten Zeit:
New York Times: „Dürre in Kalifornien stellt die Geschichte endlosen
Wachstums in Frage - Eine strafende Dürre zwingt zu einem Nachdenken, ob das
Streben nach ungehindertem Wachstum, das so lange der Motor des Bundesstaats
war, an natürliche Grenzen stößt.“
Sacramento Bee: „Das Bevölkerungswachstum im Bundesstaat wird in den
kommenden Jahren die Möglichkeiten zum Wassersparen überflügeln.“
Radio KPCC: „Bevölkerungswachstum könnte Kaliforniens Bemühungen um
Wassersparen mattsetzen.“
Einige Leute, darunter der jetzige Gouverneur, sagen also, Kalifornien
stoße an die Grenzen seines Wachstums. Die Bevölkerung habe die Grenzen der
Tragfähigkeit überschritten.
Stimmt das?
Natürlich spielen viele Faktoren eine Rolle, um einen Begriff wie
„Tragfähigkeit“ zu definieren, aber viele sehen in der Wasserverfügbarkeit die
entscheidende Grenze, also befassen wir uns damit.
Das allermeiste heute verfügbare Wasser stammt aus einer einzigen Kategorie
des weltweiten Wasserkreislaufs: Der Mensch verwendet praktisch nur das
Wasser, das aufs Land gefallen ist und zurück ins Meer fließt (Abbildung
1). Das definiert tatsächlich eine begrenzte Menge und läßt sich nicht
über bestimmte Grenzen hinweg vermehren.
Grafik: LPAC

Abb. 1: Im globalen Wasserkreislauf fällt nur ein kleiner Teil des aus den
Meeren verdunsteten Wassers aufs Land. Der natürliche Wasserkreislauf läßt
sich durch Meerwasserentsalzung erweitern, sodaß die tatsächlich auf dem Land
zur Verfügung stehende Wassermenge wächst. Man kann in den natürlichen
Wasserkreislauf auch durch künstliche Ionisation der Atmosphäre eingreifen,
wodurch der Zustrom atmosphärischen Wasserdampfs und damit die Niederschläge
über Land zunehmen.
Aber die Menschheit muß sich heute nicht mehr auf diese Grenzen beschränken
- es können neue Bereiche des Wasserkreislaufs erschlossen werden.
Mit Entsalzung läßt sich Süßwasser direkt aus dem Meer erzeugen, womit man
die frühere Grenze erweitert: Man nimmt etwas, was vorher nicht als Ressource
galt, und macht eine nutzbare Ressource daraus.
Was hat sich geändert? Die natürlichen Bedingungen haben sich nicht
geändert, es war der Mensch, der seine potentiellen Verhaltensweisen geändert
hat, und daraus resultiert eine selbstorganisierte Transformation seiner
ökologischen Eigenschaften. Dazu ist keine Tierart fähig.
Aber nehmen wir ein Beispiel, das in der Atmosphäre liegt.
Man kann auch Niederschläge steuern und vermehren, indem man bestimmte
Aspekte des Wetters beeinflußt. Ich meine damit nicht das „Impfen“ von Wolken,
sondern mit Ionisierungsanlagen am Boden läßt sich die Kondensations- und
Niederschlagsrate von atmosphärischem Wasserdampf beschleunigen. Gewöhnlich
fallen nur 10% des Wassers, das aus den Meeren verdunstet, als Niederschlag an
Land (der Rest fällt zurück ins Meer), und der Teil, der so ans Land gelangt,
ist örtlich und zeitlich sehr unterschiedlich verteilt.
Mit Ionisierungsanlagen am Boden kann man dabei eine Veränderung bewirken -
man beeinflußt die Feuchtigkeitsströme in der Atmosphäre, vermehrt den
Regen/Niederschlag und erhöht die verfügbare Süßwassermenge. Das zeigt uns,
daß der Mensch durch sein Handeln neu definieren kann, was ein Rohstoff ist,
und er kann neue ökologische Eigenschaften und neue Grenzen für die Menschheit
schaffen.
Bond, C.C. et al: “Persistent solar influence on North Atlantic climate during the Holocene,“ Science 294, 2130-2136 (2001)

Abb. 2: Zwei Änderungen im galaktischen kosmischen Strahlungsfluß zeigen
eine bemerkenswerte Übereinstimmung mit Veränderungen der Vergletscherung und
dem Eisgang im Nordatlantik. Kohlenstoff-14 (blaue gestrichelte Linie, obere
Graphik) und Beryllium-10 (rote gestrichelte Linie, untere Graphik) sind
radioaktive Isotope, die in der Atmosphäre durch die Kollision
hochenergetischer galaktischer kosmischer Strahlen mit atmosphärischem
Stickstoff und Sauerstoff entstehen. Da diese radioaktiven Isotope eine
relativ kurze Halbwertszeit haben (Tausende bzw. Millionen von Jahren), würden
sie auf der Erde nicht existieren, wenn sie nicht durch diesen Prozeß ständig
neu gebildet würden. Deswegen sind auch Änderungen ihrer Menge im Laufe der
Zeit ein Proxymaß für die Menge galaktischer kosmischer Strahlung, die die
Erdatmosphäre erreicht. Veränderungen der Vergletscherung und des Eisgangs im
Nordatlantik (als Ausdruck des Klimas) lassen sich anhand der Menge von Erde,
Steinen und Geröll messen, die durch den Eisgang in den Atlantik
hinausgetragen werden (und sich auf dem Meeresboden ablagern) - das sogenannte
„Eisberggeröll“. Aus diesen Daten ergibt sich eine deutliche Beziehung
zwischen dem galaktischen kosmischen Strahlungsfluß und dem Klima während der
vergangenen 12.000 Jahre.

Abb. 3: Veränderungen im galaktischen kosmischen Strahlungsfluß
(Kohlenstoff-14) decken sich extrem gut mit Änderungen im Niederschlag
(Sauerstoff-18). Wie im Bildtext zu Abbildung 2 bereits beschrieben, sind
Veränderungen beim Kohlenstoff-14 ein Proxymaß für Veränderungen im
galaktischen kosmischen Strahlungsfluß. Konzentrationsänderungen des Isotops
Sauerstoff-18 sind ein Maß für Änderungen im Niederschlag, weil bei
Niederschlägen die verschiedenen Sauerstoffisotope (O-16 und O-18) nicht immer
in gleicher Menge freigesetzt werden. In diesem Fall entsprachen Veränderungen
im Monsunregen in der Gegend des heutigen Oman sehr genau Veränderungen im
galaktischen kosmischen Strahlungsfluß (GCR in der Graphik) vor 9000 bis 6000
Jahren.

Abb. 4: Der amerikanisch-israelische Wissenschaftler Nir Shaviv hat
gezeigt, daß sich auf einer viel längeren Zeitskala die langfristigen
Übergänge des Erdklimas vom Eishaus- zum Treibhausmodus mit den periodischen
Reisen unseres Sonnensystems durch die Spiralarme unserer Galaxis decken. In
den letzten 500 Mio. Jahren hat dies viermal stattgefunden.

Abb. 5: Nir Shaviv hat gezeigt, daß die (oben schematisch dargestellte)
periodische Bewegung unseres Sonnensystems über und unter der Ebene unserer
Galaxis mit Schwankungen der Meerestemperatur korreliert (unten). [Grafiken: LPAC, Shaviv]

Abb. 6: Der dänische Wissenschaftler Henrik Svensmark hat gezeigt, daß
Änderungen in der Gesamtproduktivität der Biosphäre mit neuen Schätzungen über
wechselnde Zahlen von Supernovae im erdnahen galaktischen Umfeld (mit Zunahme
des galaktischen kosmischen Strahlungsflusses) übereinstimmen. Die
Gesamtproduktivität der Biosphäre wird durch die Konzentration des Isotops
Kohlenstoff-13 abgeschätzt, das in Lebewesen unterschiedlich schnell als
andere Kohlenstoffisotope umgesetzt wird, wodurch man aufgrund von
Konzentrationsänderungen Schlüsse ziehen kann, wie stark Lebewesen den
Kohlenstoffkreislauf beeinflussen.

Abb. 7: Ein sehr ähnlicher Zyklus von ~60 Mio. Jahren läßt sich in Daten
der fossilen Artenvielfalt, in der wechselnden Verwitterung kontinentaler
Gesteine und in Änderungen großflächiger Erdbebenaktivität aufzeigen. Die
gestrichelte Linie gibt die Veränderungen der kontinentalen Verwitterung und
die durchgezogene Linie die Veränderungen der fossilen Artenvielfalt wider.
Durch diese Aktivität beweist der Mensch eine Fähigkeit, die Tiergattungen
fehlt. Die Verhaltensmuster einer Tiergattung sind festgelegt. Sie verändern
ihre Beziehung zur Umwelt im Grunde nicht.
Der Mensch kann aber sein Verhalten ändern. Und das tut er, indem er
Entdeckungen universeller Naturprinzipien nutzt, was es ihm erlaubt, auf
Prozesse einzuwirken, die über den Bereich tierischer Erfahrung, d.h. über den
Bereich der Sinneswahrnehmung und Sinnesgewißheit hinausreichen. Dadurch
erschafft sich der Mensch als eine Gattung höherer Ordnung neu.
Auf Grundlage dieser Erkenntnisse können wir nun einige interessante Fragen
behandeln.
Wie drückt sich das in unserer Fallstudie der Wasserressourcen aus? Wie
erzeugen wir das benötigte Wasser, indem wir Einrichtungen zur Beeinflussung
des Wetters einsetzen? Hierzu dient uns unser Verständnis der galaktischen
Prinzipien höherer Ordnung, denen unser Sonnensystem, die Erde und die
Prozesse auf ihr unterliegen.
Galaktisches Klimaprinzip
Wir kennen langfristige Veränderungen in der Aktivität des Wasserkreislaufs
und einen allgemein Klimawandel, der eng mit Veränderungen galaktischer
Einflüsse auf unserem Planeten zusammenhängen.
So sehen wir z.B. in einer Studie, daß Klimaveränderungen, die sich an
Veränderungen der Vereisung und des Eisflusses im Nordatlantik messen lassen,
sehr eng mit Veränderungen der galaktischen kosmischen Strahlung auf die Erde
übereinstimmen. Diese Studie zeigt eine enge Korrelation in den letzten 12.000
Jahren (Abbildung 2).
Die nächste Studie zeigt eine sehr enge Übereinstimmung zwischen
Veränderungen in der Niederschlagsmenge auf der Arabischen Halbinsel mit
Veränderungen in der galaktischen kosmischen Strahlung auf der Erde - gemessen
für die Zeit vor 9500 bis 6500 Jahren (Abbildung 3).
In diesen Beispielen sieht man Veränderungen im Klima- und Wasserzyklus auf
der Erde, die mit Veränderungen galaktischer Einflüsse zusammenhängen. In
diesen Zeitmaßstäben erkennt man die Folgen von Schwankungen der
Sonnenintensität, da das Magnetfeld der Sonne als Regulator der galaktischen
kosmischen Strahlungsmenge dient, die die Erde erreicht.
Auf weit größeren Zeitmaßstäben sieht man einen anderen Prozeß - größere
Klimaveränderungen, die damit zusammenhängen, daß das Sonnensystem über die
letzten Hunderte von Millionen Jahren in verschiedene galaktische Umgebungen
wanderte.
Der amerikanisch-israelische Forscher Nir Shaviv hat gezeigt, daß der
Durchgang unseres Sonnensystems durch die Spiralarme unserer Galaxis Perioden
umfangreicher globaler Vereisung und dramatischer Abkühlung auf der Erde
entspricht (Abbildung 4).
In einer anderen Studie zeigte Shaviv, daß Temperaturschwankungen auch mit
der periodischen Bewegung unseres Sonnensystems über und unter die galaktische
Ebene übereinstimmen (Abbildung 5).
Shaviv und andere stellten die Hypothese auf, daß dieser Zusammenhang
zwischen Galaxis und Klima auf Schwankungen im atmosphärischen
Ionisierungsprozeß zurückgeht, die entstehen, wenn energiereiche galaktische
kosmische Strahlung auf die Erdatmosphäre trifft, welche das Erdklima durch
die Wolkenbildung beeinflußt.
Das ist eine bemerkenswerte Entdeckung.
Das legt nahe, daß die Erdatmosphäre zum Teil eine galaktische Atmosphäre
ist und daß das Erdklima Ausdruck von Schwankungen im galaktischen Klima
ist.
Man sieht: Wenn sich unser Sonnensystem durch verschiedene Regionen der
Galaxis bewegt, reagieren Prozesse auf der Erde auf diese sich ändernde
galaktische Umgebung.
Galaktisches Prinzip Leben
Bevor ich damit auf das Thema Wasser zurückkomme, möchte ich noch kurz
etwas mehr zu diesem galaktischen Prinzip im allgemeinen sagen.
Das Erdklima ist nicht das einzige System, das potentiell auf die sich
verändernde galaktische Umgebung reagiert. 2005 wurde bewiesen, daß die
Gesamtzahl der auf der Erde lebenden Gattungen, wie sich aus fossilen
Überresten der letzten 500 Millionen Jahre ablesen läßt, zyklische
Veränderungen durchgemacht haben.
Es wird in dieser Studie zwar nur kurz erwähnt, aber diese Zyklen der
Artenvielfalt entsprechen den gleichen periodischen Bewegungen unseres
Sonnensystems durch die Spiralarme unserer Galaxis und über und unter die
Ebene unserer Galaxis.
Eine neuere Studie weist außerdem auf eine Periodizität des Artensterbens
hin und untersucht, wie dies der Wanderung unseres Sonnensystems durch die
zentrale Scheibe unserer Galaxis entspricht.
Und eine Studie des dänischen Forschers Henrik Svensmark aus dem Jahr 2012
zeigte, daß historische Belege der Schwankungen der allgemeinen Produktivität
der Biosphäre mit neuen Modellen und Schätzungen der sich wandelnden
Supernovae-Umgebung in der Nähe unseres Sonnensystems übereinstimmen
(Abbildung 6).
Es ergeben sich also provozierende Hinweise darauf, daß die evolutionäre
Entwicklung des Lebens auf der Erde eine Beziehung zu unserem galaktischen
System aufweist.
Galaktisches
geophysikalisches Prinzip
Und vielleicht können sogar verschiedene Erscheinungsformen
geophysikalischer Aktivität - Vulkanismus und Sedimentbildungsrate - eine
Reaktion auf unsere sich verändernde galaktische Umgebung ausdrücken.
Der 60-Millionen-Jahreszyklus der Artenvielfalt entspricht auch ähnlichen
Zyklen der Sedimentbildung und damit verbundener geophysikalischer Prozesse.
Obwohl es die Autoren dieser Studie nicht erwähnen, entsprechen diese auch der
Bewegung unseres Sonnensystems über und unter die galaktische Ebene
(Abbildung 7).
Eine weitere Studie zeigt, daß Perioden starker vulkanischer Aktivität
möglicherweise den Durchgängen unseres Sonnensystems durch die mittlere Ebene
der galaktischen Scheibe entsprechen.
Ich habe diese Perioden starken Vulkanismus auf der Erde auch mit den
jüngsten Perioden vulkanischer Aktivität auf dem Mond verglichen. Nach den
Daten, die ich finden konnte, entsprechen sich die drei jüngsten größeren
vulkanischen Ereignisse auf der Erde und dem Mond einander recht gut, was
darauf hindeutet, daß beide Himmelskörper unabhängig voneinander auf
irgendeinen äußeren Einfluß reagiert haben könnten.
Das wäre mit Sicherheit eine Herausforderung für unsere heutige Vorstellung
kosmischer Einflüsse auf geophysikalische Prozesse.
Alle diese Studien liefern uns viele Fragen und keine Antworten.
Für ein besseres Verständnis der Evolution des Lebens auf der Erde, von
Klimaveränderungen und vielleicht sogar bestimmter geophysikalischer Prozesses
werden wir auf unser galaktisches System verwiesen.
Es gibt auch Hypothesen, die versuchen, einige dieser Zusammenhänge zu
erklären, aber sie könnten auch Hinweise sein, die uns den Weg zu neuen
Bereichen der Wissenschaft weisen, die wir bisher noch nicht entdeckt
haben.
Wir wissen bereits, daß es in der Galaxis Prozesse gibt, die wir beim
heutigen Stand der Wissenschaft noch nicht ganz verstehen können, wie
beispielsweise die Gravitations-Anomalien, die uns zu Untersuchungen
hypothetischer Arten sogenannter „dunkler Materie“ auffordern, oder die
Aktivität supermassiver Objekte in der Mitte der Galaxis - sog. supermassive
schwarze Löcher, bei denen unsere heutige mathematische Physik versagt.
In einigen Galaxien sind diese zentralen, supermassiven Objekte unglaublich
aktiv, sie werfen enorme Mengen an Energie und Masse aus und übertreffen die
Helligkeit von Hunderten von Milliarden anderer Sterne in ihrer Galaxie.
Wir sehen auch gigantische dynamische und kohärente Strukturen, die mit
unserem derzeitigen Verständnis nur sehr schwer zu erklären sind.
Auf diesem galaktischen Niveau gibt es vieles, was wir noch nicht verstehen
- sowohl, was diese Prozesse im galaktischen Maßstab angeht, als auch
dahingehend, wie die Prozesse auf der Erde durch die höhere Ordnung unseres
galaktischen Systems beeinflußt werden.
Das ist die wissenschaftliche Herausforderung für zukünftige Generationen:
ein galaktisches Prinzip zu finden - so wie Kepler einst das Prinzip unseres
Sonnensystems entdeckt hat.
Galaktisches Wasser
Aber kommen wir auf die Frage des Wassers und des Klimas zurück. Welche
Folgerungen kann man aus diesen anfänglichen Einsichten in dieses galaktische
Prinzip ziehen?
Es gibt Hinweise darauf, daß das Klima der Erde, einschließlich des
Verhaltens des Wasserkreislaufs, zum Teil ein Produkt des galaktischen
Umfeldes, unserer galaktischen Atmosphäre ist.
Nach unserem gegenwärtig besten Verständnis hängt dies mit der Rolle der
hochenergetischen kosmischen Strahlung zusammen, die die Ionisierungsprozesse
der Erdatmosphäre steuern (Abbildung 8).

Abb. 8: Henrik Svensmark hat gezeigt, daß sich verschiedene Eigenschaften
der Atmosphäre innerhalb von Tagen nach einem scharfen Rückgang der
galaktischen kosmischen Strahlung (und deren Ionisationseffekten) ändern. Die
Zahl der Aerosole, die Konzentration des Wasserdampfs in den Wolken und die
Menge niedriger Wolken nehmen alle ab, wenn innerhalb von etwa einer Woche die
galaktische kosmische Strahlung (aufgrund großer Forebush-Abnahmen) deutlich
nachläßt. Das ist eine Bestätigung dafür, daß galaktische kosmische Strahlen
das Verhalten des atmosphärischen Wasserdampfs, der Wolkenbildung und
verwandter Prozesse entscheidend beeinflussen.

Abb. 9: Überblick über den erfolgreichen Einsatz bodengestützter Stationen
zur Ionisierung der Atmosphäre, um Niederschläge zu erhöhen und andere
Wetterphänomene zu beeinflussen. Eine genauere Darstellung finden Sie in
Benjamin Deniston, „Das Wetter verändern: Die Atmosphäre ionisieren!“,
Fusion 2/2014.
Bisher haben wir über die Wirkung sehr langfristiger Veränderungen
gesprochen, doch es können sich auch Veränderungen in sehr viel kürzeren
Zeiträumen, sogar schon innerhalb von Tagen einstellen.
Wenn der galaktische kosmische Strahlungsfluß, der die Erdatmosphäre
erreicht, plötzlich abnimmt (sogenannte Forebush-Abnahmen), vermindert sich
die Ionisationsrate, und man mißt entsprechende Veränderungen im Verhalten des
Wasserdampfs in der Atmosphäre und verwandten Prozessen in den Wolken.
Bei einer starken Abnahme des Ionisationseffekts der galaktischen
kosmischen Strahlung erkennt man einen Rückgang der Wassermenge in den
bestehenden Wolken, einen Rückgang der Dichte der Aerosole in unserer
Atmosphäre und einen Rückgang der Menge niedriger Wolken - all dies als
Reaktion auf Änderungen in der galaktischen Umgebung unserer Atmosphäre.
Was bedeutet das für unsere Wasserressourcen?
Es gibt gute Hinweise darauf, daß wir mit Hilfe dieser Erkenntnisse
bestimmte Wetterbedingungen selbst beeinflussen können. Bodengestützte
künstliche Ionisierungssysteme dienen bereits dazu, Niederschläge und die
Feuchtigkeit in der Atmosphäre zu steuern und zu vermehren.
Damit wird seit Jahren in Mexiko, Israel, Rußland, Australien, Oman und
anderen Staaten gearbeitet. Durch Veränderungen der Ionisierungsbedingungen in
der Atmosphäre lassen sich mit Hilfe dieser Systeme die Kondensation von
Wasserdampf beschleunigen und Niederschläge vermehren (Abbildung
9).
So wurde beispielsweise in einem laufenden Versuchsprogramm, das in Oman
von der Firma Australian Rain Technologies betrieben wird, mit Erfolg diese
Technik eingesetzt. In den ersten beiden Jahren ihrer derzeit auf fünf Jahre
angelegten Versuche ist vermehrt Niederschlag gefallen. Ein interessanter
Vergleich: die geschätzte jährliche Menge vermehrter Niederschläge in Oman ist
vergleichbar mit der Wassermenge, die durch die größte Wasserentsalzungsanlage
der westlichen Welt geliefert werden soll, die derzeit in Kalifornien gebaut
wird.
Aber die Entsalzungsanlage wird für ihren Betrieb 38.000 kW Strom
benötigen, während die Ionisierungsstationen nur 2 kW benötigen, um eine
vergleichbare Steigerung der verfügbaren Wassermenge zu erreichen. Die
Ionisierungstechnik ist also 20.000 mal effektiver und damit natürlich auch
viel billiger.
Der Versuchsbetrieb in Oman ist nur eines der laufenden Beispiele; er soll
noch drei Jahre weitergeführt werden und wird vom Nationalen Institut für
Angewandte Statistik der Universität von Wollongong unabhängig überwacht.
Ähnlich erfolgreiche Versuche wurden in Australien durchgeführt, weitere
Versuche werden fortgesetzt, und diese Systeme werden auch seit Jahren in
Mexiko und Israel genutzt, um Staubecken aufzufüllen, Ernten zu steigern und
sogar die Waldbrandgefahr zu reduzieren.
Es sei daran erinnert, daß nur 10% des Wassers, das über den Ozeanen
verdunstet, über Land abregnet. Das macht die atmosphärischen
Feuchtigkeitsströme zu einer potentiell gewaltigen Wasserquelle, die man
anzapfen kann, wenn man das galaktische Prinzip anwendet.
Dies ist nur eine kurze Fallstudie, wie die Menschheit ihr Verhalten mit
einem Prozeß höherer Ordnung in Übereinstimmung bringen und dadurch ihre
verfügbaren Ressourcen und die Bevölkerungszahl vermehren kann.
Mit dem galaktischen Prinzip läßt sich der Wasserbedarf in Kalifornien und
an anderen Orten der Welt decken.
Für die Menschheit gibt es keine inhärenten Grenzen des Wachstums. Was die
Menschheit von den Tieren unterscheidet, ist genau dieses Vorgehen, um die
ökologischen Merkmale der Menschheit zu verändern. Dieses besondere Verhalten
macht den Menschen aus, und derartige Änderungen der ökologischen Grenzen und
Beschränkungen ist Ausdruck des Unterschiedes zwischen Mensch und Tier.
Mit seinem Handeln erzeugt der Mensch die Zukunft. Für die Menschheit ist
die Zukunft nicht nur das Weiterlaufen der Istzeit, sondern die Veränderung,
die mit einer Beziehung höherer Ordnung mit dem Universum verbunden ist.
Jeder Einzelne hat das Recht, an diesem Prozeß teilzuhaben zu dürfen. Jeder
Einzelne hat das Recht auf eine Chance, auf wahrhaft menschliche Weise seinem
Leben einen Sinn zu geben.
Dies zu bestreiten und zu unterdrücken, ist bösartig. Die
Nullwachstumsideologie des Britischen Empire ist deshalb bösartig und
menschenfeindlich. Das ist die Frage, um die es beim bevorstehenden Pariser
Klimagipfel eigentlich geht.
Wir müssen dem Schwindel der angeblich menschengemachten Krise des
Klimawandels eine Abfuhr erteilen, und statt dessen ein Wissenschaftsprogramm
zur Erforschung der Galaxis vorantreiben. Wir können den Wasserbedarf des
Planeten decken, indem wir die Menschheit auf eine galaktische Ebene heben,
als Teil der Entschlossenheit zur internationalen Zusammenarbeit für endlosen,
kreativen Fortschritt, Entwicklung und Wachstum.