S C H I L L E R J A H R

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F R I E D R I C H   S C H I L L E R

Das große Schillerjahr 2005 möchten wir feiern, indem wir jede Woche Friedrich Schiller selbst zu Wort kommen lassen, denn er selbst kann seine wunderbaren Gedanken und Ideen natürlich besser ausdrücken als jeder Kommentator und Ausleger.
Friedrich Schiller:
Dithyrambe

Nimmer, das glaubt mir,
Erscheinen die Götter,
Nimmer allein.
Kaum daß ich Bacchus, den Lustigen, habe,
Kommt auch schon Amor, der lächelnde Knabe,
Phöbus, der Herrliche, findet sich ein.
   Sie nahen, sie kommen,
   Die Himmlischen alle,
   Mit Göttern erfüllt sich
   Die irdische Halle.

Sagt, wie bewirt' ich,
Der Erdgeborne,
Himmlischen Chor?
Schenket mir euer unsterbliches Leben,
Götter! Was kann euch der Sterbliche geben?
Hebet zu eurem Olymp mich empor!
   Die Freude, sie wohnt nur
   In Jupiters Saale;
   O füllet mit Nektar,
   O reicht mir die Schale!

Reich' ihm die Schale!
Schenke dem Dichter,
Hebe, nur ein!
Netz' ihm die Augen mit himmlischen Taue,
Daß er den Styx, den verhaßten, nicht schaue,
Einer der Unsern sich dünke zu sein.
   Sie rauschet, sie perlet,
   Die himmlische Quelle,
   Der Busen wird ruhig,
   Das Auge wird helle.