Die Inflation frißt das Einkommen der sogenannten „kleinen
Leute“: 56 Prozent der Bundesbürger haben ohnehin nicht genügend Einkommen, um
etwas sparen zu können. Und jetzt explodieren die Preise für Nahrungsmittel,
Benzin, Heizöl, Elektrizität und Rohstoffe, als Folge von Spekulationen. Aber
die Menschen spüren, daß eine noch viel größere Katastrophe auf uns zu rollt.
Tatsache ist: Das Finanzsystem ist dabei, sich aufzulösen.
Was vor einem Jahr mit der sogenannten Krise der nachrangigen Hypotheken in den
USA ausgelöst wurde, explodiert jetzt mit der Insolvenz der
Hypotheken-Finanzierer Freddie Mac und Fanny Mae, die 70 Prozent des amerikanischen
Immobilienmarktes finanzieren und bei denen es um sage und schreibe 5,3
Billionen geht - 5300 Milliarden Dollar! Aber diese beiden Giganten waren
Kernstück der „kreativen Finanzinstrumente“, die der ehemalige
US-Zentralbankchef Alan Greenspan der Welt beschert hat, bei denen Schulden auf
wundersame Weise in Guthaben verwandelt wurden, die dann in sogenannten
strukturierten Finanzpaketen ohne jegliche Kontrolle von Regierungen oder
Zentralbanken um den ganzen Globus verkauft wurden.
Der Versuch der Federal Reserve, diesen beiden Giganten
praktisch unbegrenzte Finanzspritzen zur Verfügung zu stellen, wird die
hyperinflationäre Explosion des Systems nur beschleunigen. Der Patient - das
Weltfinanzsystem - ist bereits gestorben, nur das Begräbnis soll noch etwas
verschoben werden. Der Tanz um das goldene Kalb, bei dem die Spekulanten
superreich, die Mehrheit der Weltbevölkerung aber immer ärmer wurde, ist zu Ende.
Das Bedauerliche ist, daß der Gipfel der G8-Staaten, also
der sieben mächtigsten westlichen Industrienationen plus Rußland, der gerade in
Japan stattgefunden hat, sich leider erwartungsgemäß als unfähig erwies, eine
Lösung für den sich vor den Augen der Weltöffentlichkeit dramatisch
abspielenden Systemkollaps zu finden. Die ebenfalls anwesenden Staatschefs der
G5, also China, Indien, Brasilien, Mexiko und Südafrika, wurden nicht ernstlich
in den Versuch einer Lösung miteinbezogen. Eine ganze Reihe von Regierungen
werden bald abgewählt werden, weil sie ihrem Amtseid, sich um das Gemeinwohl
ihrer Bevölkerungen zu kümmern, nicht nachgekommen sind.
Die jetzt stattfindende hyperinflationäre Desintegration des
Weltfinanzsystems hat schon in mehr als 40 Nationen zu Hungerrevolten geführt,
immer mehr Menschen drohen ihre Lebensgrundlage zu verlieren. Wenn weiterer,
unabsehbarer Schaden von der Weltbevölkerung abgehalten werden soll, muß sofort
eine Notkonferenz auf der Ebene der Staatschefs einberufen werden, die eine
neue Finanzarchitektur in der Tradition des von Franklin D. Roosevelt
initiierten Bretton-Woods-Systems von 1944 beschließen muß.
Lyndon LaRouche hat in den letzten Monaten immer wieder
darauf hingewiesen, daß nur die Kombination der vier mächtigsten Nationen - den
USA, wo der Wahlkampf noch offen ist, sowie Rußland, China und Indien - stark
genug ist, sich der internationalen Finanzoligarchie entgegenzustellen. Andere
Nationen sollen sich diesen vier dann zu einer Lösung anschließen. Diese sofort
einzuberufende Notkonferenz für ein Neues Bretton-Woods-System muß beschließen:
1. Das gegenwärtige Weltfinanzsystem muß für hoffnungslos
bankrott erklärt und durch ein neues ersetzt werden.
2. Es müssen umgehend feste Wechselkurse vereinbart werden,
damit langfristige Investitionen in internationale Infrastrukturprojekte unter
vorhersehbaren Bedingungen möglich sind.
3. Derivatspekulation und die Spekulation mit
Nahrungsmitteln, Energie und Rohstoffen müssen durch ein Abkommen zwischen
Regierungen verboten werden.
4. Es muß eine umfassende Reorganisation, bzw. Streichung
der Schulden vorgenommen werden.
5. In einem New Deal für die Weltwirtschaft in der Tradition
von Alexander Hamilton, Friedrich List, Henry Carey und Roosevelt müssen neue
Kreditlinien zur Verfügung gestellt werden, für Investitionen in grundlegende
Infrastruktur und technologische Erneuerung.
6. Der Ausbau der Eurasischen Landbrücke als Kernstück des
Wiederaufbaus der Weltwirtschaft ist dabei die Vision, die nicht nur ein neues
Wirtschaftswunder bringen wird, sondern auch eine Friedensordnung für das 21.
Jahrhundert werden kann.
7. Die Nahrungsmittelproduktion weltweit muß in den nächsten
Jahren verdoppelt werden.
8. Ein neuer „Westfälischer Frieden“ muß auf mindestens 50
Jahre die Erschließung und Entwicklung von Rohstoffen für alle Nationen auf
diesem Planeten sichern.
Wir, die Unterzeichner, sind der Auffassung, daß das System
der „Globalisierung“ mit seinem brutalen Raubtierkapitalismus wirtschaftlich,
finanziell und moralisch gescheitert ist. Statt dessen muß wieder der Mensch in
den Mittelpunkt gestellt werden, und die Wirtschaft muß dem Gemeinwohl dienen.
Die neue Weltwirtschaftsordnung muß die unveräußerlichen Rechte aller Menschen
auf diesem Planeten garantieren.
Erstunterzeichnerin: Helga Zepp-LaRouche, Bundesvorsitzende
der Bürgerrechtsbewegung Solidarität und Vorsitzende des Schiller-Instituts.
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