* * * * * PAUSE * * * * *
Sprecher:
Nachdem Sie im ersten Teil des Abends schon einen Großteil der Balladen von Schiller und Goethe aus dem Jahr 1797 gehört haben, wollen wir jetzt den beiden Dichtern bei der Arbeit zuschauen.
Schiller mußte sich mit Hochdruck dem Musenalmanach für das Jahr 1798 widmen, der zur Michaelismesse in Frankfurt Ende September vorliegen sollte. Außerdem waren beständig Gedichte und Aufsätze für seine Monatszeitschrift "Die Horen" zu sichten und zu bearbeiten, die dort neben eigenen Arbeiten veröffentlicht wurden. Der "Wallenstein" mußte weitergeschrieben und ein neues großes Werk, die "Glocke", begonnen werden.
Die Balladen, das machen zahlreiche Bemerkungen deutlich, dienten der Zerstreuung und Entspannung.
Auch Goethes Aufmerksamkeit lag nicht bei den "Erzählgedichten", wie er sie oft nannte, sondern beim Faust; einige lyrische Gedichte wie "An Mignon" wurden fertig und er beschäftigte sich außederm intensiv mit der Gesteinskunde. Gleichzeitig teilte er mit Schiller Studien zur Architektur und Bildhauerei; verschiedene Aufsätze über den Laokoon wurden ausgetauscht und ausführlich debattiert.
Außerdem gab es die täglichen Pflichten als da waren: Briefeschreiben, Besucher empfangen usw.
Goethe hatte zusätzlich viele staatsmännische Aufgaben und Pflichten wahrzunehmen. Beide Dichter bewältigten jeden Tag ein ungeheures Arbeitspensum.
Mitte August ist die erste Fassung der "Kraniche des Ibykus" fertig. Da Goethe sich auf Reisen befindet, wird diese Ballade ausschließlich im Briefwechsel besprochen.
Jetzt können wir den Dichtern in die Werkstatt sehen, können den Entstehungsprozeß dieser Ballade, die unstreitig zu den schönsten dieser gesamten poetischen Gattung gehört, verfolgen. Es ist ein Beispiel dafür, wie Goethe und Schiller zusammenarbeiteten, wie das jeweilige Werk entstand, durch die Kritik des anderen verbessert wurde und langsam seine endgültige Gestalt annahm.
Schiller:
An Goethe. Jena, 17. August
Endlich erhalten Sie den Ibykus. Möchten sie damit zufrieden sein. Ich gestehe, daß ich bei näherer Besichtigung des Stoffes mehr Schwierigkeiten fand, als ich anfangs erwartete, indes däucht mir, daß ich sie größtenteils überwunden habe. Die zwei Hauptpunkte, worauf es ankan, schienen mir erstlich eine Kontinuität in die Erzählung zu bringen, welche die rohe Fabel nicht hatte, und zweitens die Stimmung für den Effekt zu erzeugen. Die letzte Hand habe ich noch nicht daran legen können, da ich erst gestern abend fertig geworden, und es liegt mir zu viel daran, daß Sie die Ballade bald lesen, um von Ihren Erinnerungen noch Gebrauch machen zu können. Das angenehmste wäre mir zu hören, daß ich in wesentlichen Punkten Ihnen begegne.
Die Kraniche des Ibykus
Friedrich Schiller
Zum Kampf der Wagen und Gesänge,
der auf Korinthus Landesenge
der Griechen Stämme froh vereint,
zog Ibykus, der Götterfreund.
Ihm schenkte des Gesanges Gabe,
der Lieder süßen Mund Apoll;
so wandert er, an leichtem Stabe,
aus Rhegium, des Gottes voll.
Schon winkt auf hohem Bergesrücken
Akrokorinth des Wandrers Blicken,
und in Poseidons Fichtenhain
tritt er mit frommem Schauder ein.
Nichts regt sich um ihn her, nur Schwärme
von Kranichen begleiten ihn,
die fernhin nach des Südens Wärme
in graulichtem Geschwader ziehn.
"Seid mir gegrüßt, befreundte Scharen,
die mir zur See Begleiter waren!
Zum guten Zeichen nehm ich euch,
mein Los, es ist dem euren gleich:
Von fern her kommen wir gezogen
und flehen um ein wirtlich Dach.
Sei uns der Gastliche gewogen,
der von dem Fremdling wehrt die Schmach!"
Und munter fördert er die Schritte
und sieht sich in des Waldes Mitte -
da sperren, auf gedrangem Steg,
zwei Mörder plötzlich seinen Weg.
Zum Kampfe muß er sich bereiten,
doch bald ermattet sinkt die Hand,
sie hat der Leier zarte Saiten,
doch nie des Bogens Kraft gespannt.
Er ruft die Menschen an, die Götter,
sein Flehen dringt zu keinem Retter,
wie weit er auch die Stimme schickt,
nichts Lebendes wird hier erblickt.
"So muß ich hier verlassen sterben,
auf fremdem Boden, unbeweint,
durch böser Buben Hand verderben,
wo auch kein Rächer mir erscheint!"
Und schwer getroffen sinkt er nieder,
da rauscht der Kraniche Gefieder,
er hört, schon kann er nicht mehr sehn,
die nahen Stimmen furchtbar krähn.
"Von euch, ihr Kraniche dort oben,
wenn keine andre Stimme spricht,
sei meines Mordes Klag erhoben!"
Er ruft es, und sein Auge bricht.
Der nackte Leichnam wird gefunden,
und bald, obgleich entstellt von Wunden,
erkennt der Gastfreund in Korinth
die Züge, die ihm teuer sind.
"und muß ich so dich wiederfinden,
und hoffte mit der Fichte Kranz
des Sängers Schläfe zu umwinden,
bestrahlt von seines Ruhmes Glanz!"
Und jammernd hörens alle Gäste,
versammelt bei Poseidons Feste,
ganz Griechenland ergreift der Schmerz,
verloren hat ihn jedes Herz;
und stürmend drängt sich zum Prytanen
das Volk, es fordert seine Wut,
zu rächen des Erschlagnen Manen,
zu sühnen mit des Mörders Blut.
Doch wo die Spur, die aus der Menge,
der Völker flutendem Gedränge,
gelocket von der Spiele Pracht,
den schwarzen Täter kenntlich macht?
Sinds Räuber, die ihn feig erschlagen?
Tats neidisch ein verborgner Feind?
Nur Helios vermags zu sagen,
der alles Irdische bescheint.
Er geht vielleicht mit frechem Schritte
jetzt eben durch der Griechen Mitte,
und während ihn die Rache sucht,
genießt er seines Frevels Frucht;
auf ihres eignen Tempels Schwelle
trozt er vielleicht den Göttern, mengt
sich dreist in jene Menschenwelle,
die dort sich zum Theater drängt.
Denn Bank an Bank gedränget sitzen,
es brechen fast der Bühne Stützen,
herbeigeströmt von fern und nah,
der Griechen Völker wartend da;
dumpfbrausend wie des Meeres Wogen,
von Menschen wimmelnd, wächst der Bau
in weiter stets geschweiftem Bogen
hinauf bis in des Himmels Blau.
Wer zählt die Völker, nennt die Namen,
die gastlich hier zusammenkamen?
Von Cekrops Stadt, von Aulis Strand,
von Phocis, vom Spartanerland,
von Asiens entlegner Küste,
von allen Inseln kamen sie
und horchen von dem Schaugerüste
des Chores grauser Melodie,
der, streng und ernst, nach alter Sitte,
mit langsam abgemessnem Schritte
hervortritt aus dem Hintergrund,
umwandelnd des Theaters Rund.
So schreiten keine irdschen Weiber,
die zeugete kein sterblich Haus!
Es steigt das Riesenmaß der Leiber
hoch über Menschliches hinaus.
Ein schwarzer Mantel schlägt die Lenden,
sie schwingen in entfleischten Händen,
der Fackel düsterrote Glut,
in ihren Wangen fließt kein Blut;
und wo die Haare lieblich flattern,
um Menschenstirnen freundlich wehn,
da sieht man Schlangen hier und Nattern
die giftgeschwollen Bäuche blähn.
Und schauerlich gedreht im Kreise
beginnen sie des Hymnus Weise,
der durch das Herz zerreißend dringt,
die Bande um den Frevler schlingt.
Besinnungsraubend, herzbetörend
schallt der Erinnyen Gesang,
er schallt, des Hörers Mark verzehrend,
und duldet nicht der Leier Klang:
"Wohl dem, der frei von Schuld und Fehle
bewahrt die kindlich reine Seele!
Ihm dürfen wir nicht rächend nahn,
er wandelt frei des Lebens Bahn.
Doch wehe, wehe, wer verstohlen
des Mordes schwere Tat vollbracht!
Wir heften uns an seine Sohlen,
das furchtbare Geschlecht der Nacht.
Und glaubt er fliehend zu entspringen,
geflügelt sind wir da, die Schlingen
ihm werfend um den flüchtgen Fuß,
daß er zu Boden fallen muß.
So jagen wir ihn ohn Ermatten,
versöhnen kann uns keine Reu,
ihn fort und fort bis zu den Schatten,
und geben ihn auch dort nicht frei."
So singend tanzen sie den Reigen,
und Stille wie des Todes Schweigen
liegt überm ganzen Hause schwer,
als ob die Gottheit nahe wär.
Und feierlich, nach alter Sitte,
umwandelnd des Theaters Rund,
mit langsam abgemeßnem Schritte
verschwinden sie im Hintergrund.
Und zwischen Trug und Wahrheit schwebet
noch zweifelnd jede Brust und bebet
und huldiget der furchtbarn Macht,
die richtend im Verborgnen wacht,
die unerforschlich, unergründet
des Schicksals dunkeln Knäuel flicht,
dem tiefen Herzen sich verkündet,
doch fliehet vor dem Sonnenlicht.
Da hört man auf den höchsten Stufen
auf einmal eine Stimme rufen:
"Sieh da! Sieh da, Timotheus,
die Kraniche des Ibykus!" -
Und finster plötzlich wird der Himmel,
und über dem Theater hin
sieht man, in schwärzlichem Gewimmel,
ein Kranichheer vorüberziehn.
"Des Ibykus!" - Der teure Name
rührt jede Brust mit neuem Grame,
und wie im Meere Well auf Well,
so läufts von Mund zu Munde schnell:
"Des Ibykus, den wir beweinen,
den eine Mörderhand erschlug!
Was ists mit dem? Was kann er meinen?
Was ists mit diesem Kranichzug?"
Und lauter immer wird die Frage,
und ahnend fliegts mit Blitzesschlage
durch alle Herzen: "Gebet acht,
das ist der Eumeniden Macht!
Der fromme Dichter wird gerochen,
der Mörder bietet selbst sich dar!
Ergreift ihn, der das Wort gesprochen,
und ihn, an dens gerichtet war!"
Doch dem war kaum das Wort entfahren,
möcht ers im Busen gern bewahren;
umsonst! Der schreckenbleiche Mund
macht schnell die Schuldbewußten kund.
Man reißt und schleppt sie vor den Richter,
die Szene wird zum Tribunal,
und es gestehn die Bösewichter,
getroffen von der Rache Strahl.
Sprecher:
Was Sie eben hörten, ist die Endfassung der "Kraniche des Ibykus" und nicht die erste Fassung, die Schiller an Goethe schickte. Sie ist leider verschollen.
Man kann sich aber ein Bild davon machen, wie sie ausgesehen hat, wenn man die Diskussion zwischen Schiller und Goethe darüber verfolgt. Und diesmal ist sie -- Gottseidank -- in den Briefen erhalten geblieben.
Treten Sie also jetzt ein in die Werkstatt der beiden großen Dichter!"
Goethe:
Frankfurt, 22. bis 24. August, Dienstag bis Donnerstag
Die Kraniche des Ibykus finde ich sehr gut geraten, der Übergang zum Theater ist sehr schön, und das Chor der Eumeniden am rechten Platze. Da diese Wendung einmal erfunden ist, so kann nun die ganze Fabel nicht ohne dieselbe bestehen, und ich würde, wenn ich an meine Bearbeitung noch denken möchte, diesen Chor gleichfalls aufnehmen müssen.
Nun auch einige Bemerkungen:
der Kraniche sollten, als Zugvögel, ein ganzer Schwarm sein, die sowohl über den Ibykus als über das Theater wegfliegen, sie kommen als Naturphänomen und stellen sich so neben die Sonne und andere regelmäßige Erscheinungen. Auch wird das Wunderbare dadurch weggenommen, indem es nicht eben dieselben zu sein brauchen, es ist vielleicht nur eine Abteilung des großen, wandernden Heeres und das Zufällige macht eigentlich, wie mich dünkt, das Ahndungsvolle und Sonderbare in der Geschichte.
Dann würde ich nach dem 14. Verse, wo die Erinnyen sich zurückgezogen haben, noch einen Vers einrücken, um die Gemütsstimmung des Volkes, in welche der Inhalt des Chors sie versetzt, darzustellen und von den ernsten Betrachtungen der Guten, zu der gleichzeitigen Zerstreuung der Ruchlosen übergehen, und dann den Mörder zwar dumm, roh und laut, aber doch nur dem Kreise der Nachbarn vernehmlich, seine gaffende Bemerkung ausrufen lassen, daraus entständen zwischen ihm und den nächsten Zuschauern Händel, dadurch würde das Volk aufmerksam usw. Auf diesem Weg, so wie durch den Zug der Kraniche, würde alles ganz ins Natürliche gespielt und nach meiner Empfindung die Wirkung erhöht, da jetzt der 15. Vers zu laut und bedeutend anfängt und man fast etwas anders erwartet. Wenn Sie hie und da an den Reim noch einige Sorgfalt wenden, so wird das übrige leicht getan sein. Und ich wünsche Ihnen auch zu dieser wohlgeratnen Arbeit Glück.
Frankfurt, den 23. August
Zu dem, was ich gestern über die Ballade gesagt, muß ich noch heute etwas zu mehrerer Deutlichkeit hinzufügen: Ich wünschte, da Ihnen die Mitte so sehr gelungen, daß Sie auch noch an die Exposition einige Verse wendeten, da das Gedicht ohnehin nicht lang ist. Meo voto würden die Kraniche schon von dem wandernden Ibykus erblickt, sich, als Reisenden, verglich er mit den reisenden Vögeln, sich, als Gast, mit den Gästen, zöge daraus eine gute Vorbedeutung. Und rief alsdann unter den Händen der Mörder die schon bekannten Kraniche, seine Reisegefährten, als Zeugen an. Ja, wenn man es vorteilhaft fände, so könnte er diese Züge schon bei der Schiffahrt gesehen haben.
Sie sehen, was ich gestern schon sagte, daß es mir darum zu tun ist, aus diesen Kranichen ein langes und breites Phänomen zu machen, welches sich wieder mit dem langen verstrickenden Faden der Eumeniden, nach meiner Vorstellung, gut verbinden würde. Was den Schluß betrifft, habe ich gestern schon meine Meinung gesagt. Übrigens hatte ich in meiner Anlage nichts weiter, was Sie in Ihrem Gedicht brauchen können.
Schiller:
Jena, 30. August
Vor einigen Augenblicken trifft Ihr letzter Brief ein zu unsrer unerwarteten großen Freude. Herzlichen Dank für das, was Sie mir über den Ibykus sagen, und was ich von Ihren Winken befolgen kann, geschieht gewiß. Es ist mir bei dieser Gelegenheit wieder recht fühlbar, was eine lebendige Erkenntnis und Erfahrung doch beim Erfinden so viel tut. Mir sind die Kraniche nur aus wenigen Gleichnissen, zu denen sie Gelegenheit gaben, bekannt und dieser Mangel einer lebendigen Anschauung machte mich hier den schönen Gebrauch übersehen, der sich von diesem Naturphänomen machen läßt. Ich werde suchen, diesen Kranichen, die doch einmal die Schicksalshelden sind, eine größere Breite und Wichtigkeit zu geben. Wie ich den Übergang zu dem Ausrufe des Mörders anders machen soll, ist mir sogleich nicht klar, obgleich ich fühle, daß hier etwas zu tun ist. Doch bei der ersten guten Stimmung wird sichs vielleicht finden.
Jena, 7. und 8. September, Donnerstag und Freitag
Mit dem Ibykus habe ich nach Ihrem Rat wesentliche Veränderungen vorgenommen, die Exposition ist nicht mehr so dürftig, der Held der Ballade interessiert mehr, die Kraniche füllen die Einbildungskraft auch mehr und bemächtigen sich der Aufmerksamkeit genug, um bei ihrer letzten Erscheinung, durch das Vorhergehende, nicht in Vergessenheit gebracht zu sein.
Was aber Ihre Erinnerung in Rücksicht auf die Entwicklung betrifft, so war es mir unmöglich, hierin ganz Ihren Wunsch zu erfüllen -- Lasse ich den Ausruf des Mörders nur von den nächsten Zuschauern gehört werden und unter diesen eine Bewegung entstehen, die sich dem ganzen, nebst ihrer Veranlassung, erst mitteilt, so bürde ich mir ein Detail auf, das mich hier, bei so ungeduldig forteilender Erwartung, gar zu sehr embarrassiert, die Masse schwächt, die Aufmerksamkeit verteilt usw. Meine Ausführung soll aber nicht ins Wunderbare gehen, auch schon bei dem ersten Konzept fiel mir das nicht ein, nur hatte ich es zu unbestimmt gelassen. Der bloße natürliche Zufall muß die Katastrophe erklären. Dieser Zufall führt den Kranichzug über dem Theater hin, der Mörder ist unter den Zuschauern, das Stück hat ihn zwar nicht eigentlich gerührt und zerknirscht, das ist meine Meinung nicht, aber es hat ihn an seine Tat und also auch an das, was dabei vorgekommen, erinnert, sein Gemüt ist davon frappiert, die Erscheinung der Kraniche muß also in diesem Augenblick ihn überraschen, er ist ein roher dummer Kerl, über den der momentane Eindruck alle Gewalt hat. Der laute Ausruf ist unter diesen Umständen natürlich.
Da ich ihn oben sitzend annehme, wo das gemeine Volk seinen Platz hat, so kann er erstlich die Kraniche früher sehen, eh sie über der Mitte des Theaters schweben, dadurch gewinn ich, daß der Ausruf der wirklichen Erscheinung der Kraniche vorhergehen kann, worauf hier viel ankommt, und daß also die wirkliche Erscheinung derselben bedeutender wird. Ich gewinne zweitens, daß er, wenn er oben ruft, besser gehört werden kann. Denn nun ist es gar nicht unwahrscheinlich, daß ihn das ganze Haus schreien hört, wenn gleich nicht alle seine Worte verstehen.
Dem Eindruck selbst, den seine Exklamation macht, habe ich noch eine Strophe gewidmet, aber die wirkliche Entdeckung der Tat, als Folge jenes Schreies, wollte ich mit Fleiß nicht umständlicher darstellen, denn sobald nur der Weg zur Auffindung des Mörders geöffnet ist (und das leistet der Ausruf, nebst dem darauf folgenden verlegenen Schrecken), so ist die Ballade aus, das andere ist nichts mehr für den Poeten.
Ich habe die Ballade, in ihrer nun veränderten Gestalt, an Böttiger gesendet, um von ihm zu erfahren, ob sich nichts darin mit altgriechischen Gebräuchen im Widerspruch befindet.
Sprecher:
Karl August Böttiger war Gymnasialdirektor in Weimar und ein angesehener Altphilologe. Er antwortete postwendend:
Sie fordern mich auf, Ihnen zu sagen, ob diese nach Korinth verpflanzte Szene auch überall den Geschmack ihres Erdreichs und ihres Zeitalters habe, und ich kann Ihnen darauf nichts antworten, als daß ich selten beim Lesen der Alten selbst einen so reinen Eindruck der antiken Umgebung gehabt habe, als in diesem Gedichte.
Vom Fichtenhaine des Poseidon bis zu dem kreisenden Chor und den Theaterstufen ist alles so echt, so wahr, als wenn Sie das Ganze vor einem Zauberspiegel gesehn hätten.
Auch Humboldt, der sich in der griechischen Antike ausgesprochen heimisch fühlte, war von den Kranichen begeistert. Körner hingegen findet sie zu trocken, und er gerät darüber in eine heftige Auseinandersetzung mit Humboldt.
Humboldt:
An Schiller. Paris, 7. Dezember, Donnerstag
Es liegt eine Größe und Erhabenheit (in den Kranichen), die Ihnen wiederum ganz eigen ist. Vorzüglich von der Erwähnung des Theaters an ist die Schilderung göttlich. Das Gemählde des Amphitheaters und der Versammlung ist so lebendig, groß und klar, schon die Namen der Völker versetzen in jene glückliche Zeit, daß ich kaum etwas Prächtigeres für die Phantasie kenne. Und nun der Chor der Eumeniden, wie er in seiner furchtbaren Größe auftritt, des Theaters Rund umwandelt, und endlich, selbst dann noch schauerlich, verschwindet. Hier ist die Sprache zugleich Ihnen so individuell und der Sache so angemessen, daß ich mir nicht läugnen kann, bei diesem Chor eigentlich noch mehr und noch etwas Höheres gefühlt zu haben, als bei dem Griechischen des Aischylus, so nah Sie auch diesem geblieben sind. Schon diese Sprache, diese Versart, selbst der Reim macht, daß sich das, was sonst nur modernen Werken eigen ist, mit dem Antiken gattet. Die Erhabenheit für Phantasie und Herz, die dem Griechischen Ausdruck so eigen ist, gewinnt jetzt noch, dünkt mich, einen Zuwachs mehr für den Geist.
Der Ibykus hat einen außerordentlichen Gehalt; er ergreift tief; er erschüttert; er reißt hin und man muß immer wieder zu ihm zurückkehren. Überraschend schön sind noch die Übergänge, und die schwierige Erzählung der Entwicklung ist Ihnen sehr gut gelungen.
Körner:
An Schiller.
Über die Kraniche des Ibykus bin ich mit Humboldt in einen Krieg verwickelt worden. Meinen Vorwurf der Trockenheit kann ich nicht zurücknehmen; aber er hat nie der Behandlung, sondern dem Stoff gegolten. Dagegen beschuldige ich Humboldt geradezu: daß er beim Stoffe nicht unbefangen ist, daß ihn eine solche Darstellung griechischer Feste in den dritten Himmel versetzt... Eben weil die griechische Volksversammlung und der tragische Chor so lebendig vor unsern Augen steht, haben wir den armen Ibykus ganz vergessen, wenn seine Kraniche gezogen kommen. Es ist kein bekannter Name, dessen bloßer Schall ein interessantes Bild erweckte. Wir haben wenig von ihm erfahren; denn gleich wie er auftrat, wurde er getötet. Wir wünschen seine Mörder entdeckt und gestraft; aber dies Interesse erregt keine sehr gespannte Erwartung. Und diese Spannung muß ganz durch eine Schilderung verschwinden, die so sehr unsre Aufmerksamkeit fesselt, daß wir alles andre darüber aus dem Gesicht verlieren. Ein erzählendes Gedicht -- dies ists, was ich behaupte -- fordert eine menschliche Hauptfigur, und für diese die stärkste Beleuchtung. Dies vermisse ich hier und im Ring des Polykrates. In beiden Gedichten wird dadurch die Wirkung des Ganzen geschwächt. Das Schicksal kann nie der Held eines Gedichts werden, aber wohl ein Mensch, der mit dem Schicksale kämpft.
Sprecher:
Goethe, Humboldt und Körner standen nicht nur mit Schiller in engem Kontakt, sondern auch untereinander. Die Wogen werden sich wieder glätten, Humboldt und Körner blieben auch über Schillers Tod hinaus eng verbunden.
Schiller verfolgte diese Auseinandersetzungen amüsiert. Dabei nahm er Körners Einwand durchaus ernst.
Schiller:
An Körner.
Deine Kritik des Almanachs hat Goethen viel Vergnügen gemacht, er hat sich lange damit beschäftigt. In dem aber, was Du über den Ibykus und Polykrates sagst und was ich auch für gar nicht ungegründet halte, ist er nicht Deiner Meinung und hat sich beider Gedichte nachdrücklich gegen Dich und gegen mich selbst angenommen. Er hält Deinen Begriff, aus dem Du sie beurteilst und tadelst, für zu eng, und will diese Gedichte als eine neue, die Poesie erweiternde Gattung angesehen wissen. Die Darstellung von Ideen, so wie sie hier behandelt wird, hält er für kein Dehors der Poesie und will dergleichen Gedichte mit denjenigen, welche abstrakte Gedanken symbolisieren, nicht verwechselt wissen etc. Dem sei, wie ihm wolle, wenn auch die Gattung zulässig ist, so ist sie wenigstens nicht der höchsten poetischen Wirkung fähig, und es scheint, daß sie deswegen etwas außerhalb der Poesie zu Hülfe nehmen müsse, um jenes Fehlende zu ergänzen.
Sprecher:
In der Zwischenzeit war der Musenalmanach fertig geworden. Er enthielt unter anderem sämtliche neuen Balladen von Schiller und Goethe und machte "einige Sensation", wie es hieß. Während der Almanach bereits im Druck war, gelang Schiller noch eine große Ballade, "Der Gang nach dem Eisenhammer".
Sie ist gewissermaßen das Resumee des Balladenjahres. Schön und erhaben das Thema, doch leicht, ironisch und ausgesprochen humorvoll in der Bearbeitung.
Die Lust am Reim nimmt geradezu Überhand. Kunigonden reimt sich auf Blonden, Brüste auf Christe, Sinn auf in. Das gibt der Ballade sogar parodistische Untertöne.
Schiller:
An Goethe. Jena, 22. September
Mein letzter Brief hat Ihnen schon gemeldet, daß ich die Glocke liegen lassen mußte. Ich gestehe, daß mir diese, da es einmal so sein mußte, nicht so ganz unlieb ist. Denn indem ich diesen Gegenstand noch ein Jahr mit mir herumtrage und warm halte, muß das Gedicht, welches wirklich keine kleine Aufgabe ist, erst seine wahre Reife erhalten. Auch ist dieses nun einmal das Balladenjahr, und das nächste hat schon ziemlich den Anschein, das Liederjahr zu werden, zu welcher Klasse auch die Glocke gehört.
Der Zufall führte mir noch ein recht artiges Thema zu einer Ballade zu, die auch größtenteils fertig ist und den Almanach, wie ich glaube, nicht unwürdig beschließt. Sie besteht aus 24 achtzeiligen Strophen und ist überschrieben: Der Gang nach dem Eisenhammer, woraus Sie sehen, daß ich auch das Feuerelement mir vindiciert habe, nachdem ich Wasser und Luft bereist habe. Der nächste Posttag liefert es Ihnen nebst dem ganzen Almanach, gedruckt.
Goethe:
An Schiller. Tübingen, am 30. Oktober, Montag
Den Almanach haben wir erst hier erhalten und uns besonders über den Eisenhammer gefreut. Sie haben kaum irgend etwas mit so glücklichem Humor gemacht, und die retardierende Messe ist von dem besten Effekt.
Der Gang nach dem Eisenhammer
Friedrich Schiller
Ein frommer Knecht war Fridolin,
und in der Furcht des Herr
ergeben der Gebieterin,
der Gräfin von Savern.
Sie war so sanft, sie war so gut;
doch auch der Launen Übermut
hätt er geeifert zu erfüllen
mit Freudigkeit, um Gottes willen.
Früh von des Tages erstem Schein,
bis spät die Vesper schlug,
lebt er nur ihrem Dienst allein,
tat nimmer sich genug.
Und sprach die Dame: "Mach dirs leicht!"
Da wurd ihm gleich das Auge feucht,
und meinte, seiner Pflicht zu fehlen,
durft er sich nicht im Dienste quälen.
Drum vor dem ganzen Dienertroß
die Gräfin ihn erhob;
aus ihrem schönen Munde floß
sein unerschöpftes Lob.
Sie hielt ihn nicht als ihren Knecht,
es gab sein Herz ihm Kindesrecht;
ihr klares Auge mit Vergnügen
hing an den wohlgestalten Zügen.
Darob entbrennt in Roberts Brust,
des Jägers, giftger Groll,
dem längst von böser Schadenlust
die schwarze Seele schwoll;
und trat zum Grafen, rasch zur Tat
und offen des Verführers Rat,
als einst vom Jagen heim sie kamen,
streut ihm ins Herz des Argwohns Samen:
"Wie seid ihr glücklich, edler Graf,"
hub er voll Arglist an,
"Euch raubet nicht den goldnen Schlaf
des Zweifels giftger Zahn;
denn ihr besitzt ein edles Weib,
es gürtet Scham den keuschen Leib.
Die fromme Treue zu berücken
wird nimmer dem Versucher glücken."
Da rollt der Graf die finstern Braun:
"Was redst du mir, Gesell?
Werd ich auf Weibestugend baun,
beweglich wie die Well?
Leicht locket sie des Schmeichlers Mund;
mein Glaube steht auf festerm Grund:
Vom Weib des Grafen von Saverne
bleibt, hoff ich, der Versucher ferne."
Der andre spricht: "So denkt ihr recht.
Nur euren Spott verdient
der Tor, der, ein geborner Knecht,
ein solches sich erkühnt,
und zu der Frau, die ihr gebeut,
erhebt der Wünsche Lüsternheit" -
"Was?" fällt ihm jener ein und bebet,
"redst du von einem, der da lebet?" -
"Ja doch, was aller Mund erfüllt,
das bärg sich meinem Herrn!
Doch, weil ihrs mir mit Fleiß verhüllt,
so unterdrück ichs gern" -
"Du bist des Todes, Bube, sprich!"
Ruft jener streng und fürchterlich.
"Wer hebt das Aug zu Kunigonden?" -
"Nun ja, ich spreche von dem Blonden.
Er ist nicht häßlich von Gestalt,"
fährt er mit Arglist fort,
indems dem Grafen heiß und kalt
durchrieselt bei dem Wort.
"Ists möglich, Herr? Ihr saht es nie,
wie er nur Augen hat für sie?
Bei Tafel Eurer selbst nicht achtet,
an ihren Stuhl gefesselt schmachtet?"
"Seht da die Verse, die erschrieb
und seine Glut gesteht" -
"Gesteht!" - "Und sie um Gegenlieb,
der freche Bube! fleht.
Die gnädge Gräfin, sanft und weich,
aus Mitleid wohl verbarg sies Euch;
mich reuet jetzt, daß mirs entfahren,
denn, Herr, was habt ihr zu befahren?"
Da ritt in seines Zornes Wut
der Graf ins nahe Holz,
wo ihm in hoher Öfen Glut
die Eisenstufe schmolz.
Hier nährten früh und spat den Brand
die Knechte mit geschäftger Hand;
der Funke sprüht, die Bälge blasen,
als gält es, Felsen zu verglasen.
Des Wassers und des Feuers Kraft
verbündet sieht man hier;
das Mühlrad, von der Flut gerafft,
umwälzt sich für und für;
die Werke klappern Nacht und Tag,
im Takte pocht der Hämmer Schlag,
und bildsam von den mächtgen Streichen
muß selbst das Eisen sich erweichen.
Und zweien Knechten winket er,
Bedeutet sie und sagt:
"Den ersten, den ich sende her,
und der euch also fragt:
Habt ihr befolgt des Herren Wort?"
den werft mir in die Hölle dort,
daß er zu Asche gleich vergehe,
und ihn mein Aug nicht weiter sehe!"
Des freut sich das entmenschte Paar
mit roher Henkerslust,
denn fühllos, wie das Eisen, war
das Herz in ihrer Brust.
Und frischer mit der Bälge Hauch
erhitzen sie des Ofens Bauch,
und schicken sich mit Mordverlangen,
das Todesopfer zu empfangen.
Drauf Robert zum Gesellen spricht
mit falschen Heuchelschein:
"Frisch auf, Gesell, und säume nicht,
der Herr begehret dein."
Der Herr, der spricht zu Fridolin:
"Mußt gleich zum Eisenhammer hin,
und frage mir die Knechte dorten,
ob sie getan nach meinen Worten?"
Und jener sppricht: "Es soll geschehn!"
und macht sich flugs bereit.
Doch sinnend bleibt er plötzlich stehn:
"Ob sie mir nichts gebeut?"
Und vor die Gräfin stellt er sich:
"Hinaus zum Hammer schickt man mich;
so sag, was kann ich dir verrichten?
denn dir gehören meine Pflichen."
Darauf die Dame von Savern
versetzt mit samftem Ton:
"Die heilge Messe hört ich gern,
doch liegt mir krank der Sohn!
So gehe denn, mein Kind, und sprich
in Andacht ein Gebet für mich,
und denkst du reuig deiner Sünden,
so laß auch mich die Gnade finden."
Und froh der vielwillkommnen Pflicht,
macht er im Flug sich auf,
hat noch des Dorfes Ende nicht
erreicht im schnellen Lauf,
da tönt ihm von dem Glockenstrang
hellschlagend des Geläutes Klang,
das alle Sünder, hochbegnadet,
zum Sakramente festlich ladet.
"Dem lieben Gotte weich nicht aus,
findst du ihn auf dem Wege!"
Er sprichts und tritt ins Gotteshaus;
kein Laut ist hier noch Reg;
denn um die Ernte wars, und heiß
im Felde glüht der Schnitter Fleiß.
Kein Chorgehilfe war erschienen,
die Messe kundig zu bedienen.
Entschlossen ist er alsobald
und macht den Sakristan;
"Das", spricht er, "ist kein Aufenthalt,
was fördert himmelan."
Die Stola und das Cingulum
hängt er dem Priester dienend um,
bereitet hurtig die Gefäße,
geheiliget zum Dienst der Messe.
Und als er dies mit Fleiß getan,
tritt er als Ministrant
dem Priester zum Altar voran,
das Meßbuch in der Hand,
und knieet rechts und knieet links,
und ist gewärtig jeden Winks,
und als des Sanktus Worte kamen,
da schellt er dreimal bei dem Namen.
Drauf als der Priester fromm sich neigt,
und zum Altar gewandt,
den Gott, den gegenwärtgen, zeigt
in hocherhabner Hand,
da kündet es der Sakristan
mit hellem Glöckchen klingend an,
und alles kniet und schlägt die Brüste,
sich fromm bekreuzend vor dem Christe.
So übt er jedes pünktlich aus
mit schnell gewandtem Sinn;
was Brauch ist in dem Gotteshaus,
er hat es alles inn,
und wird nicht müde bis zum Schluß,
bis beim Vobiscum Dominus
der Priester zur Gemein sich wendet,
die heilge Handlung segnend endet.
Da stellt er jedes wiederum
in Ordnung säuberlich;
erst reinigt er das Heiligtum,
und dann entfernt er sich
und eilt, in des Gewissens Ruh,
den Eisenhütten heiter zu,
spricht unterwegs, die Zahl zu füllen,
zwölf Paternoster noch im stillen.
Und als er rauchen sieht den Schlot
und sieht die Knechte stehn,
da ruft er: "Was der Graf gebot,
ich Knechte, ists geschehn?"
Und grinsend zerren sie den Mund
und deuten in des Ofens Schlund:
"Der ist besorgt und aufgehoben,
der Graf wird seine Diener loben."
Die Antwort bringt er seinem Herrn
in schnellem Lauf zurück.
Als der ihn kommen sieht von fern,
kaum traut er seinem Blick:
"Unglücklicher! Wo kommst du her?"
"Vom Eisenhammer." - "Nimmermehr!
So hast du dich im Lauf verspätet?" -
"Herr, nur so lang, bis ich gebetet."
"Denn, als von eurem Angesicht
ich heute ging, verzeiht!
da fragt ich erst, nach meiner Pflicht,
bei der, die mir gebeut.
Die Messe, Herr, befahl sie mir
zu hören; gern gehorcht ich ihr,
und sprach der Rosenkränze viere
für euer Heil und für das ihre."
In tiefes Staunen sinket hier
der Graf, entsetzet sich:
"Und welche Antwort wurde die
am Eisenhammer? sprich!" -
"Herr, dunkel war der Rede Sinn,
zum Ofen wies man lachend hin:
Der ist besorgt und aufgehoben,
der Graf wird seine Diener loben." -
"Und Robert?" fällt der Graf ihm ein,
es überläuft ihn kalt,
"Sollt er dir nicht begegnet sein?
Ich sandt ihn doch zum Wald." -
"Herr, nicht im Wald, nicht auf der Flur
fand ich von Robert eine Spur" -
"Nun," ruft der Graf und steht vernichtet,
"Gott selbst im Himmel hat gerichtet!"
Und gütig, wie er nie gepflegt,
nimmt er des Dieners Hand,
bringt ihn der Gattin, tief bewegt,
die nichts davon verstand:
"Dies Kind, kein Engel ist so rein,
laßts eurer Huld empfohlen sein!
Wie schlimm wir auch beraten waren,
mit dem ist Gott und seine Scharen."
Sprecher:
Das ist die letzte Ballade, die im Balladenjahr entstand. Obwohl seither 200 Jahre vergangen sind, sprechen uns diese Gedichte immer noch ganz unmittelbar an, rühren wahr und tief.
Und wenn, in hoffentlich nicht mehr allzu ferner Zukunft, es wieder klassische Dichter vom Format eines Schiller und Goethe geben wird, dann werden sie auf diese Balladen zurückgreifen, genau wie Schiller und Goethe auf die griechische Klassik zurückgegriffen haben.
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