Juli 2006 Jugendbewegung

Berliner Flanke gegen Rohatyn eröffnet

An die Bürger. Zwei Mitglieder der LaRouche-Jugendbewegung bringen auf den Punkt, warum es heute geht und warum die Bundesbürger selbst aktiv werden müssen.

In den USA führt Lyndon LaRouche einen leidenschaftlichen Kampf für die Erhaltung seiner Nation. Die massive und sich beschleunigende Zerstörung der produktiven Basis der US-Wirtschaft, hauptsächlich des Automobilsektors, droht, die USA bald in ein Dritte-Welt-Land zu verwandeln. Als Leser dieser [Seite] wissen Sie das. Sie kennen auch einen der Hauptverantwortlichen für diese Zerstörung, der persönlich alles in seiner Macht Stehende tut, um viele US-Senatoren und Kongreßabgeordnete der Demokratischen Partei angesichts dieser Verheerung möglichst impotent zu halten: Felix Rohatyn. Immerhin ist der synarchistische Bankier ein Hauptgeldgeber der Demokratischen Partei, die lange der falschen Idee aufgesessen war, nur Mammon könne Wahlkämpfe gewinnen. Glauben Sie das auch?

Jeffrey Steinberg, ein enger Mitarbeiter LaRouches, faßte dessen Strategie kürzlich auf einem hochkarätigen Seminar in Berlin etwa so zusammen: Felix Rohatyn hat sicher einigen Einfluß in den hohen Etagen von Wirtschaft und Politik, in der breiten Bevölkerung, die sich angewidert von der Politik abwendet, jedoch keineswegs - ganz im Gegensatz zur LaRouche-Jugendbewegung! Wir haben uns in den letzten Monaten an einem guten Dutzend Landesparteitagen der Demokraten beteiligt. Wir haben die Diskussion auf die tatsächliche Lage des Großteils der Menschen in Amerika gebracht, damit oft den Rahmen der Debatten gesprengt und die Aufmerksamkeit auf die unmittelbare Bedrohung durch Rohatyn & Co. gelenkt. Dabei haben wir millionenfach Flugschriften quer durch USA verteilt und Rohatyns sudelige Vergangenheit zum Thema gemacht. Bisher hat sich niemand zu Rohatyns Verteidigung berufen gefühlt.

Doch für viele Menschen, gerade für aktive Demokraten (und Republikaner) die der Wahl im November entgegen sehen, stellt sich bei dem dramatischen Ausmaß des Kahlschlags in der Autoindustrie die Frage, auf welcher Seite sie stehen. LaRouche verkörpert die - noch - lebende Tradition Franklin D. Roosevelts, während Rohatyn & Co. Hjalmar Schacht vor Neid erblassen ließen. Sehr zum Unwohlsein unserer liberalen 68er gibt es den so gern gewählten Mittelweg hier nicht. Wir stehen am Scheideweg: Investitions- oder Austeritätspolitik? Roosevelt oder Schicht im Schacht?

Während Sie diese Zeilen lesen, tobt in Berlin eine Schlacht um Deutschlands Zukunft. Als Leser dieser [Seite] sollten Sie sich auch das neueste Wahlkampfpamphlet der BüSo zu Gemüte führen, das in nicht weniger als einer Viertelmillion Exemplaren in der Hauptstadt verteilt wird. Diese Schlacht wird nämlich nicht in Finanztempeln oder den Hinterzimmern der Politik entschieden, sondern in U-Bahnen, an Ampelkreuzungen und überall da, wo der elementarste Baustein einer Nation zu finden ist: der Staatsbürger? Sie!

Sie kennen sicher den Namen Birgit Breuel. Die meisten von Ihnen wissen, wie die Industrien der neuen Bundesländer oft für die symbolische "eine Mark" über den Ladentisch gingen. Doch um eine wirkliche politische Veränderung herbeizuführen, dürfen auch die Breueltaten eines Felix Rohatyn, John Kornblum und Thilo Sarrazin kein Geheimnis bleiben. Alles muß auf den Tisch.

Dann, und nur dann, kann der Weg zur Reindustrialisierung frei werden. Reindustrialisierung ist keine technische Frage als solche, sondern eine kulturelle Herausforderung, die von den 68ern geprägten Werte abzuwerfen und zu geistiger Gesundheit zurückzukehren. Das bedeutet nicht nur eine Richtungsänderung hin zu kapitalintensiver, an Hochtechnologie orientierter Wirtschaftspolitik, sondern auch eine menschlichere Kultur.

Was das bedeutet, werden wir in dieser Woche zu zeigen versuchen. Wirklich humanistische Kultur dreht sich um das leidenschaftliche Ringen mit Ideen, um Wahrheit und das Fortschreiten aller Menschen. Ein Beispiel dafür findet sich in unserer Arbeit an klassischer Musik. Wir arbeiten an Johann Sebastian Bachs Motette Jesu meine Freude, jedoch nicht mit der Absicht, nur hübsch zu klingen. Sie kennen vielleicht den Unterschied zwischen einem einfach aufgesagtem Gedicht, das ganz nett klingt, und einem Vortrag desselben, der Sie zum Nachdenken bewegt?

Sollten Sie also demnächst eine Gruppe junger Menschen aus Ländern von Australien bis Zimbabwe auf den Straßen oder in der U-Bahn Bach singen hören, so werden Sie einen lebendigen Begriff davon bekommen.

Lesen Sie unser Pamphlet über die "Schreibtischtäter". Was dort zur Sprache kommt, ist sicher starker Tobak, und keine Lösung wird einfach an ihre Tür klopfen. Diese historische Herausforderung, das Ende eines Systems zu meistern, erfordert von jedem, auch von Ihnen, eine gewisse Art von Größe, die Schiller das Erhabene nannte. Die eigenen äußeren Umstände sollten nicht zum geistigen Käfig werden, auch wenn sie zeitweise unüberwindlich scheinen.

Erinnern Sie sich an die unheimlich lebendige Witzkultur der DDR? Gab es einen von denen da "oben", über den nicht anständig gespaßt wurde - z.B. Margot "Miss Bildung" Honecker. Sagen Sie jetzt nicht, es gäbe heute keinen Stoff dafür. Warum nicht Birgit Breuel zur "Miss Wirtschaft" oder Renate Künast zur "Miss Ernte" wählen?

Diese typisch menschliche Qualität der Ironie reflektiert sich in ihrer höchsten Form in Bachs Musik. Wir machen davon Gebrauch, denn die Menschen in Berlin brauchen jetzt einen Begriff davon, daß der Ausgang dieser Periode der Geschichte nicht bereits festgeschrieben ist. Wir sind in einer gefährlichen Situation. Ihr Ausgang hängt von uns und Ihnen ab.

Karsten Werner & Stefan Tolksdorf, LYM


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