"Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen.
Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst."
Friedrich Schiller
  Afrika

Der Verkauf von Alstom Hydro China war ein Fehler

Es ist kein Geheimnis mehr, daß der Verkauf der Energiesparte von Alstom an das amerikanische Unternehmen General Electric (GE) im Jahr 2015, insbesondere dank der Vermittlung von Emmanuel Macron, eine Katastrophe war, nicht nur für die Arabelle-Gasturbinen, mit denen französische Flugzeugträger und Kernkraftwerke ausgestattet sind. Man sollte nicht vergessen, daß Alstom mit diesem Kauf auch Alstom Hydro China (AHC), seine Tochtergesellschaft in Tianjin, China, verkauft hat. Diese war das Ergebnis einer Investition von knapp 110 Millionen Euro und stellte die größte Wasserkraftwerksbasis des Unternehmens dar, die bis zu 30 Turbogeneratoren pro Jahr mit einer Leistung von 20 bis 1000 MW produzieren konnte.

Der Standort umfaßte ein Forschungs- und Entwicklungszentrum, das sich auf die Weiterentwicklung von hydraulischen, mechanischen und elektrischen Technologien für die Wasserkraft konzentrierte. Alstom lieferte 14 der 32 Turbinen für den Drei-Schluchten-Damm und vier Turbinen, die zu dieser Zeit die leistungsstärksten Anlagen der Welt waren, aus Xiangjiaba. Alstom hielt einen bedeutenden Anteil am Wasserkraftmarkt weltweit und insbesondere in China, den GE gerne übernahm, indem es GE Renewable Energy gründete. Es war jedoch in erster Linie als loyaler Partner in China, daß Alstom das Vertrauen der Chinesen gewonnen hatte, um an Großprojekten in Afrika teilzunehmen.

Karel Vereycken