Der Verkauf von Alstom Hydro China war ein Fehler
Es ist kein Geheimnis mehr, daß der Verkauf der
Energiesparte von Alstom an das amerikanische Unternehmen General Electric (GE)
im Jahr 2015, insbesondere dank der Vermittlung von Emmanuel Macron, eine
Katastrophe war, nicht nur für die Arabelle-Gasturbinen, mit denen französische
Flugzeugträger und Kernkraftwerke ausgestattet sind. Man sollte nicht vergessen,
daß Alstom mit diesem Kauf auch Alstom Hydro China (AHC), seine
Tochtergesellschaft in Tianjin, China, verkauft hat. Diese war das Ergebnis
einer Investition von knapp 110 Millionen Euro und stellte die größte
Wasserkraftwerksbasis des Unternehmens dar, die bis zu 30 Turbogeneratoren pro
Jahr mit einer Leistung von 20 bis 1000 MW produzieren konnte.
Der Standort umfaßte ein Forschungs- und Entwicklungszentrum, das sich auf
die Weiterentwicklung von hydraulischen, mechanischen und elektrischen
Technologien für die Wasserkraft konzentrierte. Alstom lieferte 14 der 32
Turbinen für den Drei-Schluchten-Damm und vier Turbinen, die zu dieser Zeit die
leistungsstärksten Anlagen der Welt waren, aus Xiangjiaba. Alstom hielt einen
bedeutenden Anteil am Wasserkraftmarkt weltweit und insbesondere in China, den
GE gerne übernahm, indem es GE Renewable Energy gründete. Es war jedoch in
erster Linie als loyaler Partner in China, daß Alstom das Vertrauen der Chinesen
gewonnen hatte, um an Großprojekten in Afrika teilzunehmen.
Karel Vereycken