Chinas Außenminister weitet BRI-Kooperation in Afrika aus
Chinas Außenminister Wang Yi beendete am 9. Januar einen hocherfolgreichen
Besuch in Afrika, wohin ihn traditionell seine erste Auslandsreise im neuen
Jahr führt. Der Besuch begann am 5. Januar im bevölkerungsreichsten Land des
Kontinents, Nigeria, und führte ihn anschließend in die Demokratische Republik
Kongo (DR Kongo), Botswana, Tansania und auf die Seychellen. Die DR Kongo und
Botswana erklärten sich bereit, als 45. und 46. afrikanisches Land der Gürtel-
und Straßen-Initiative (BRI) beizutreten.
Angesichts der raschen Ausbreitung von COVID in Afrika wurde viel Wert auf
die Koordinierung des Kampfes gegen die Pandemie gelegt. Die chinesische
Regierung hat sich feierlich verpflichtet, dafür zu sorgen, daß der in China
entwickelte Impfstoff weltweit verteilt wird, mit Priorität für
Entwicklungsländer. Neben dem Gesundheitswesen will China die Zusammenarbeit
in weiteren Bereichen vertiefen (Landwirtschaft, Digitalisierung,
Umweltschutz, Militär und Sicherheit etc.).
In einem Gespräch mit People's Daily nach seiner Rückkehr hob Wang
vier entscheidende Punkte für die chinesisch-afrikanischen Beziehungen hervor.
Einer sei der dringende Bedarf an Infrastruktur: China hat mehr als 1100
BRI-Kooperationsprojekte in Afrika, fast 100.000 chinesische Techniker und
Ingenieure sind dort tätig. Zweitens müßten mehr Freihandelszonen eingerichtet
werden, um den Handel innerhalb Afrikas wie auch mit dem Rest der Welt zu
steigern. Drittens werde China dabei helfen, Investitionen in
Produktionskapazitäten zu optimieren und den Prozeß der Industrialisierung
Afrikas zu fördern. Viertens soll die Zusammenarbeit bei der
wissenschaftlich-technischen Innovation verstärkt werden, „um Afrika zu
helfen, sich sprunghaft zu entwickeln“.
In Nigeria versprach der Minister, daß China Investitionen in dem Land
fördern und weiter am Ausbau der Infrastruktur mitarbeiten werde – wie schon
in den vergangenen Jahren abgestimmt mit Nigerias eigenem Entwicklungsplan.
Für die DR Kongo war die Zusage sehr wichtig, die ausstehenden Kredite an
China (28 Mio.$) zu streichen, damit das Land die Pandemie besser bewältigen
kann. Darüber hinaus will China einen weiteren Kredit über 17 Mio.$ gewähren,
davon 15 Mio.$ für Entwicklungsprojekte und 2 Mio.$ zur Unterstützung des
diesjährigen Vorsitzes der DR Kongo in der Afrikanischen Union. Was Botswana
betrifft, so leistet China bereits Hilfe bei der Bekämpfung von COVID, und die
Unterzeichnung einer Absichtserklärung zur BRI-Kooperation verspricht mehr
Schwung bei der Entwicklung der Wirtschaft.
Zu Tansania pflegt China langjährige Beziehungen, es hat dort in den 70er
Jahren seine erste Eisenbahn in Afrika, die Tansam-Bahn, gebaut. Wang wohnte
dort der Unterzeichnung eines Vertrags mit zwei chinesischen Unternehmen bei,
die beim Bau einer Bahnlinie von Tansanias größtem Hafen zum Viktoriasee
helfen werden.
eir