Hilferufe aus Afrika und aus dem Jemen
Phillip Tsokolibane, der Leiter der LaRouche-Bewegung in
Südafrika, und Fouad Al-Ghaffari, Vorsitzender des BRICS-Jugendparlaments im
Jemen, übermittelten der Internetkonferenz des Schiller-Instituts am 13. Dezembe die folgenden Botschaften.
Afrika braucht kein Mitleid, es braucht mutiges Handeln!
Von Ramasimong Phillip Tsokolibane
Fast drei Jahrzehnte lang warnte der große amerikanische Physiker und
Ökonom Lyndon LaRouche davor, daß der schlimmste Völkermord der Geschichte die
Folge sein würde, wenn die malthusianische Politik, die von den globalen
Finanzoligarchen in London betrieben wird, nicht rückgängig gemacht würde.
Seine Warnungen und die seiner Frau, der Gründerin des Schiller-Instituts
Helga Zepp-LaRouche, stießen auf taube Ohren. Dieser Völkermord wird jetzt mit
der globalen Pandemie und der mörderischen Hungerkurve entfesselt.
Der Tod pirscht sich an diesen Planeten heran! Aber nirgendwo so aktiv wie
in Afrika. Das ist eine Tatsache! Wenn es keine weltweite Mobilisierung gegen
diese Krise gibt, sind Hunderte von Millionen Afrikanern so gut wie tot!
Wegen der Politik der erzwungenen Unterentwicklung fehlt dem Kontinent die
Infrastruktur und Wirtschaft, um diese Killer zu bekämpfen. Die Intervention
muß von außen kommen! Sie muß jetzt kommen! Afrika braucht kein Mitleid. Es
braucht mutiges Handeln! Und das sofort. Das ist keine Frage, es ist eine
Tatsache!
Wir brauchen eine Aktion, geleitet von der mächtigen amerikanischen
Präsidentschaft. Der Präsident der Vereinigten Staaten kann die Ressourcen für
diese Aktion mobilisieren, um den Menschen in Afrika die notwendigen Dinge zur
Bekämpfung des Virus und die Nahrungsmittel zur Versorgung der Hungernden zu
liefern. Er kann die logistischen Fähigkeiten des amerikanischen Militärs
nutzen. Er kann andere Staatsführer der Welt mobilisieren. Und die
Investitionen müssen folgen.
Ich denke daran, daß es eine Zeit gab, in der ein mutiger amerikanischer
Präsident seine Nation zum Handeln aufrief, um sein Volk und die Menschheit zu
verteidigen. Hören Sie die Worte von Franklin Delano Roosevelt:
„Der einzige wirksame Führer für die Sicherheit dieser höchst weltlichen
Welt, der größte Führer von allen, ist das moralische Prinzip... An der Stelle
des Palastes der Privilegien versuchen wir, einen Tempel aus Glaube und
Hoffnung und Nächstenliebe zu errichten... Denn Nächstenliebe, wörtlich aus
dem Original übersetzt, bedeutet Liebe – die Liebe, die versteht, die nicht
nur den Reichtum des Gebers teilt, sondern in wahrer Sympathie und Weisheit
den Menschen hilft, sich selbst zu helfen... Diese Generation von Amerikanern
hat ein Rendezvous mit dem Schicksal.“
Das waren die Worte von Präsident Roosevelt. Auch wir haben ein Rendezvous
mit dem Schicksal. Wir können uns nicht taub stellen gegenüber den Menschen
eines ganzen Kontinents. Wir dürfen sie nicht im Stich lassen. Wir müssen uns
unserem Schicksal stellen und es erfüllen.
Die Hungersnot im Jemen ist ein Kriegsverbrechen!
Von Fouad Al-Ghaffari
Wir grüßen unsere Freunde im Schiller-Institut und dessen Vorsitzende Helga
Zepp-LaRouche, die große Freundin des jemenitischen Volkes.
Liebe Teilnehmer an dieser wichtigen Konferenz, der Jemen leidet heute
unter der schlimmsten Hungersnot seiner modernen Geschichte. Aber anders als
in anderen Ländern ist sie keine Folge von Naturkatastrophen oder dem
Zusammenbruch von Versorgungsketten. Es handelt sich um ein Kriegsverbrechen,
begangen von den saudischen und emiratischen Aggressoren mit voller
Rückendeckung der Vereinigten Staaten, Großbritanniens und Israels, durch eine
Kombination von sieben Jahren Bombardierung und Zerstörung der grundlegenden
Infrastruktur und der landwirtschaftlichen Fähigkeiten und des
Gesundheitssystems des Jemen. Das ist verbunden mit einer totalen Blockade der
Luft-, Land- und Seewege. Für unsere 30 Millionen Menschen, die völlig von
Importen abhängig sind, bedeutet das einen bewußten Akt des Massenmords. Jetzt
wird mit den von US-Außenminister Mike Pompeo vorgeschlagenen zusätzlichen
Sanktionen sogar verhindert, daß die Nahrungsmittelhilfe unser Volk
erreicht.
Bei der Entgegennahme des Friedensnobelpreises für das
Welternährungsprogramm (WFP) hat der Exekutivdirektor des WFP, David Beasley,
vor zwei Tagen gesagt: „Ich weiß, daß in dem Moment, in dem das WFP diese
begehrte Auszeichnung erhält, in einem namenlosen Dorf im Jemen ein zum
Skelett abgemagertes Kind, das an eine Ernährungssonde angeschlossen ist, dem
Tod nahe sein wird. Sie haben sicherlich diese Kinder auf flüchtigen Bildern
auf Ihren Fernsehbildschirmen gesehen. Nun, lassen Sie mich Ihnen sagen, daß
diese Bilder nicht annähernd der [noch grausameren] Realität nahekommen.“ Er
fuhr fort: „Was heute im Jemen geschieht, ist eine Schande. Wir alle teilen
diese Schande, und wir müssen sie gemeinsam beenden.“
Wir schätzen die Unterstützung von Frau Zepp-LaRouche und des
Schiller-Instituts für unser Volk in dieser Frage sehr.
Ich möchte jedoch betonen, daß wir es dank unseres Identitätsgefühls und
unserer Würde, die sich aus einer der ältesten Zivilisationen der Welt
ableiten, geschafft haben, gegen diese Aggression und Blockade zu
bestehen.
Trotz dieser tragischen Situation kann die Welt bezeugen, daß in Sanaa und
anderen Städten, die vom Obersten Politischen Rat regiert werden, innere
Sicherheit und Frieden herrschen und die Kriminalitätsrate auf dem niedrigsten
Stand ist.
Außerdem sehen wir hier ein Licht am Ende dieses langen und dunklen Tunnels
leuchten, denn die Schule von Lyndon LaRouche hält das Licht seiner Ideen
hoch. Hier sehen wir das AL-BRICS-Jugendparlament [BRICS = Brasilien, Rußland,
Indien, China, Südafrika], dessen Logo stolz mit LaRouches fünf „Metriken des
Fortschritts“ geschmückt ist. Diese Metriken des Fortschritts wurden auf den
Jemen übertragen, und sie sind der Schlüssel zur inspirierenden Transformation
Chinas, das gerade seinen Sieg über die extreme Armut verkündet hat. Das ist
der Maßstab des neuen Paradigmas, das Frau LaRouche verkündet!
Liebe Freunde!
Wenn wir das Aushungern der Menschen im Jemen nicht stoppen, wird es sich
zu einem destabilisierenden Faktor für die ganze Region ausweiten und die
Entwicklung der Neuen Seidenstraße behindern. Die Kampagne des
Schiller-Instituts zur Beendigung des Krieges und der Blockade und zur
Wiederherstellung der nationalen Souveränität des Jemen wird den Weg zur
Erreichung unserer nationalen Vision 2030 ebnen, wie sie in der vom
Schiller-Institut entworfenen Operation Felix für den Wiederaufbau des Jemen
definiert ist.
Wir hoffen, daß diese großartige Konferenz eine Resolution beschließt, die
das WFP für sofortige humanitäre Hilfe unterstützt, aber auch den Aufruf zur
Beendigung der Aggression und der Blockade erneuert.
Herzlichen Dank!