China schafft Zehntausende von Arbeitsplätzen in Uganda
Ugandas Staatspräsident Yoweri Museveni erklärte in einem Interview mit
Xinhua, daß das Land den Fokus auf die Entwicklung der Infrastruktur
legt und dabei mehr chinesische Investitionen anstrebt: „Wir möchten das
Projekt der Standardspur-Eisenbahn (SGR) vorantreiben, über das wir derzeit
auf Regierungsebene sprechen.“ Die Verlängerung des von China gebauten
SGR-Netzes von der kenianischen Hafenstadt Mombasa, das schon bald die Grenzen
zu Ruanda, Südsudan und der Demokratischen Republik Kongo erreichen wird, nach
Uganda wäre sinnvoll als Katalysator für wirtschaftliches Wachstum. Um seine
Infrastruktur-Entwicklungspläne zu finanzieren, blickt Uganda vor allem nach
China, weil das Land seine Kredite im Vergleich zu den globalen Finanziers des
Westens zu günstigeren Konditionen vergibt.
Auch andere große Infrastrukturprojekte in Uganda profitieren von der
chinesischen Unterstützung: Vor einigen Monaten wurde die Autobahn
Kampala-Entebbe eröffnet, die die Hauptstadt Kampala mit dem internationalen
Flughafen Entebbe - Ugandas Tor zur Welt - verbindet. Der Bau dieses großen
Straßenbauprojektes, des bisher größten dieser Art in Uganda, wurde von China
finanziert.
China finanziert auch den Ausbau des Internationalen Flughafens Entebbe.
Offiziellen Angaben zufolge wird das Frachtzentrum des Flughafens nach der
ersten Phase seiner Erweiterung bis zu 150.000 t Fracht pro Jahr umschlagen
können, bisher waren es 69.000 t.
Im Norden des Landes baut China am Nil, dem längsten Fluß der Erde, das
600-MW-Wasserkraftwerk Karuma. Bei einer Besichtigung der Baustelle im Juli
sagte Präsident Museveni, er sei erstaunt über die Fortschritte der Arbeiten.
Das Kraftwerk werde nicht nur die unzureichende Elektrizitätsversorgung des
Landes verbessern, im Zuge des Baus seien auch viele junge Ugander ausgebildet
worden.
Weiter flußaufwärts am Nil, im Bezirk Kayunga in Zentraluganda, wird das
von China finanzierte 183-MW-Wasserkraftwerk Isimba gebaut. Nach Aussage der
chinesischen Ingenieure vor Ort soll das Kraftwerk schon bald ans Netz
gehen.
Die Entwicklung der Elektrizitätsversorgung ist wesentlich für die
Industrialisierungspolitik der ugandischen Regierung. Sie hat im ganzen Land
insgesamt 22 Industrieparks ausgewiesen, wo sich Investoren ansiedeln und die
Vorteile und Anreize in Anspruch nehmen können, die diese Parks bieten. Im
Oktober startete Präsident Museveni die erste Phase eines chinesischen
Industrieprojektes im östlichen Bezirk Tororo, wo 620 Mio.$ investiert werden.
Das von der Dongsong Energy Group betriebene Projekt - die
Ugandisch-Chinesische Freihandelszone für internationale industrielle
Kooperation - wird Glas, Stahl und organischen Dünger produzieren, bis 2020
sollen hier 3000 Arbeitsplätze entstehen.
Etwa 40 km nördlich des Bezirks Tororo eröffnete im März 2018 der
Industriepark Mbale. Er wird von der chinesischen Tian Tang-Gruppe betrieben,
die erklärte, der Park werde Investitionen von etwa 600 Mio.$ von mehr als 30
Investoren anziehen und jährlich Waren im Wert von 1,5 Mrd.$ erzeugen. Der
Park wird etwa 12.000 Ugander beschäftigen.
Ein weiterer Industriepark, der nach Aussage der ugandischen Regierung eine
wesentliche Rolle bei der Transformation der Wirtschaft des Landes spielen
wird, ist der Chinesisch-Ugandische Agrarindustriepark Kehong, wo 220 Mio.$
investiert werden. Fast 80% der Bevölkerung des Landes leben derzeit von der
Landwirtschaft. Nach seiner Fertigstellung sollen im Industriepark Kehong
jährlich rund 600.000 t Agrarprodukte für den einheimischen und den
internationalen Markt erzeugt werden. Dafür entstehen nach Angaben der
Verwaltung des Industrieparks rund 25.000 Arbeitsplätze sowie
Ausbildungsmöglichkeiten für die einheimische Bevölkerung.
rap