"Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen.
Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst."
Friedrich Schiller
  Afrika

China schafft Zehntausende von Arbeitsplätzen in Uganda

Ugandas Staatspräsident Yoweri Museveni erklärte in einem Interview mit Xinhua, daß das Land den Fokus auf die Entwicklung der Infrastruktur legt und dabei mehr chinesische Investitionen anstrebt: „Wir möchten das Projekt der Standardspur-Eisenbahn (SGR) vorantreiben, über das wir derzeit auf Regierungsebene sprechen.“ Die Verlängerung des von China gebauten SGR-Netzes von der kenianischen Hafenstadt Mombasa, das schon bald die Grenzen zu Ruanda, Südsudan und der Demokratischen Republik Kongo erreichen wird, nach Uganda wäre sinnvoll als Katalysator für wirtschaftliches Wachstum. Um seine Infrastruktur-Entwicklungspläne zu finanzieren, blickt Uganda vor allem nach China, weil das Land seine Kredite im Vergleich zu den globalen Finanziers des Westens zu günstigeren Konditionen vergibt.

Auch andere große Infrastrukturprojekte in Uganda profitieren von der chinesischen Unterstützung: Vor einigen Monaten wurde die Autobahn Kampala-Entebbe eröffnet, die die Hauptstadt Kampala mit dem internationalen Flughafen Entebbe - Ugandas Tor zur Welt - verbindet. Der Bau dieses großen Straßenbauprojektes, des bisher größten dieser Art in Uganda, wurde von China finanziert.

China finanziert auch den Ausbau des Internationalen Flughafens Entebbe. Offiziellen Angaben zufolge wird das Frachtzentrum des Flughafens nach der ersten Phase seiner Erweiterung bis zu 150.000 t Fracht pro Jahr umschlagen können, bisher waren es 69.000 t.

Im Norden des Landes baut China am Nil, dem längsten Fluß der Erde, das 600-MW-Wasserkraftwerk Karuma. Bei einer Besichtigung der Baustelle im Juli sagte Präsident Museveni, er sei erstaunt über die Fortschritte der Arbeiten. Das Kraftwerk werde nicht nur die unzureichende Elektrizitätsversorgung des Landes verbessern, im Zuge des Baus seien auch viele junge Ugander ausgebildet worden.

Weiter flußaufwärts am Nil, im Bezirk Kayunga in Zentraluganda, wird das von China finanzierte 183-MW-Wasserkraftwerk Isimba gebaut. Nach Aussage der chinesischen Ingenieure vor Ort soll das Kraftwerk schon bald ans Netz gehen.

Die Entwicklung der Elektrizitätsversorgung ist wesentlich für die Industrialisierungspolitik der ugandischen Regierung. Sie hat im ganzen Land insgesamt 22 Industrieparks ausgewiesen, wo sich Investoren ansiedeln und die Vorteile und Anreize in Anspruch nehmen können, die diese Parks bieten. Im Oktober startete Präsident Museveni die erste Phase eines chinesischen Industrieprojektes im östlichen Bezirk Tororo, wo 620 Mio.$ investiert werden. Das von der Dongsong Energy Group betriebene Projekt - die Ugandisch-Chinesische Freihandelszone für internationale industrielle Kooperation - wird Glas, Stahl und organischen Dünger produzieren, bis 2020 sollen hier 3000 Arbeitsplätze entstehen.

Etwa 40 km nördlich des Bezirks Tororo eröffnete im März 2018 der Industriepark Mbale. Er wird von der chinesischen Tian Tang-Gruppe betrieben, die erklärte, der Park werde Investitionen von etwa 600 Mio.$ von mehr als 30 Investoren anziehen und jährlich Waren im Wert von 1,5 Mrd.$ erzeugen. Der Park wird etwa 12.000 Ugander beschäftigen.

Ein weiterer Industriepark, der nach Aussage der ugandischen Regierung eine wesentliche Rolle bei der Transformation der Wirtschaft des Landes spielen wird, ist der Chinesisch-Ugandische Agrarindustriepark Kehong, wo 220 Mio.$ investiert werden. Fast 80% der Bevölkerung des Landes leben derzeit von der Landwirtschaft. Nach seiner Fertigstellung sollen im Industriepark Kehong jährlich rund 600.000 t Agrarprodukte für den einheimischen und den internationalen Markt erzeugt werden. Dafür entstehen nach Angaben der Verwaltung des Industrieparks rund 25.000 Arbeitsplätze sowie Ausbildungsmöglichkeiten für die einheimische Bevölkerung.

rap