Buharis Wiederwahl in Nigeria ist von strategischer Bedeutung für ganz Afrika
Am 23. Februar wählte das nigerianische Volk Präsident Muhammadu Buhari für
eine zweite Amtszeit. In der ersten hatte Nigeria – das bevölkerungsreichste
afrikanische Land – mit dem Übergang von einer erdölexportierenden Wirtschaft
zu einer Industriewirtschaft begonnen, verwarf die fehlgeschlagenen
IWF-Rezepte und unternahm große Investitionen in Infrastruktur und Produktion.
Dabei wandte man sich an China, das landesweit zu Großprojekten beiträgt. Auf
dem China-Afrika-Gipfel im September 2018 listete Buhari Projekte auf, die mit
chinesischer Hilfe in den letzten drei Jahren gestartet wurden:
- Fertigstellung des ersten städtischen Nahverkehrs-Eisenbahnnetzes
Westafrikas in Abuja im Wert von 500 Mio. $.
- Eine 180 km lange Eisenbahnlinie zwischen Abuja und Kaduna, die 2016
den Betrieb aufnahm.
- Etliche Projekte in verschiedenen Stadien der Fertigstellung im Wert
von 3,4 Mrd. $, darunter Modernisierung von Flughafenterminals, die Bahnlinie
Lagos-Kano, das Wasserkraftprojekt Zungeru, Glasfaserkabel für die
Internetinfrastruktur des Landes usw.
- Ein zusätzliches Darlehen Chinas über 1 Mrd.$ im Jahr 2018 dient der
Finanzierung von zusätzlichen Waggons für die neuen Eisenbahnlinien sowie
Straßensanierungs- und Wasserversorgungsprojekten.
Auf demselben Gipfel entlarvte Präsident Buhari auch die Medienkampagne
über die angebliche „Schuldenfalle“ chinesischer Investitionen in Afrika. Er
sagte: „Lassen Sie mich diese Gelegenheit nutzen, um Anspielungen auf eine
sogenannte chinesische ,Schuldenfalle’ anzusprechen und zu zerstreuen. Diese
wichtigen Infrastrukturprojekte, die finanziert werden, entsprechen voll und
ganz dem nigerianischen Konjunktur- und Wachstumsplan. Einige Schulden
amortisieren sich selbst.“ Er fügte hinzu: „Nigeria ist in der Lage, alle
Kredite fristgerecht zurückzuzahlen. Dies entspricht unserer Politik der
klugen und soliden Haushaltsführung.“
Unter Buharis Präsidentschaft nahm auch der Kampf gegen die
Terrororganisation Boko Haram, die den nordöstlichen Teil des an den Tschadsee
angrenzenden Landes übernommen hatte, eine erfolgreiche Wendung. Nigeria
übernahm die Führung in einem energischen Vorgehen der multinationalen
Streitkräfte der Anrainerstaaten des Tschadsees, mit dem die Fähigkeit von
Boko Haram zu offenen Feldschlachten ausgeschaltet wurde. Die
Terrororganisation ist noch nicht besiegt und erhält immer noch Nachschub aus
dem Ausland. Buhari erzielte jedoch einen weiteren Erfolg, als er von der
jetzigen US-Regierung Luftkampfausrüstung gegen die Guerillas erhielt, was die
Regierung Obama verweigert hatte.
Vor allem aber hat Buhari die gesamte Macht seiner Regierung hinter das
Transaqua-Projekt zur Wiederauffüllung des Tschadsees gestellt. Dies war die
Grundlage für die erfolgreiche internationale Konferenz der Kommission für das
Tschadseebecken in Abuja vom 26.-28. Februar 2018, wo alle teilnehmenden
Länder Transaqua offiziell unterstützten (siehe Neue Solidarität
11/2018). Wie unsere Leser wissen, ist Transaqua der Dreh- und Angelpunkt der
Infrastrukturentwicklung für ganz Zentralafrika.
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