"Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen.
Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst."
Friedrich Schiller
  Afrika

Afrika macht jetzt einen Sprung nach vorn

Dr. Kelvin Kemm, Vorstandsvorsitzender von Nuclear Africa, Pretoria/Südafrika, übermittelte die folgende Grußbotschaft an die Bad Sodener Konferenz des Schiller-Instituts.

Das Konzept der alten Seidenstraße von vor vielen Jahrhunderten ist allgemein bekannt. Das gleiche gilt für die Reisen von Persönlichkeiten wie den portugiesischen Seefahrern und Entdeckern Bartholomäus Diaz und Vasco da Gama, die die Seehandelsrouten von Europa nach Indien, China und dem Fernen Osten erschlossen.

Diaz segelte im Auftrag des Königs von Portugal, João (Johann) II., die Westküste Afrikas herab, dabei blieb er nahe an der Küste. Aber dann geriet der Konvoi der drei Schiffe in widrige Wetter und Winde, und um sicher zu sein, fuhr Diaz weiter hinaus ins offene Meer, behielt aber Kurs nach Süden.

Als sich das Wetter besserte, fuhr er wieder nach Osten, fand aber kein Land. Überrascht fuhr er nach Norden, bis er endlich auf Land stieß. Er hatte das Kap der Guten Hoffnung umsegelt, ohne es zu wissen, und stieß auf Land an der Ostküste des heutigen Südafrika. Das war im Januar 1488. Er setzte die Reise noch ein Stück entlang der Ostküste fort und kehrte dann um für die Heimfahrt.

Erst auf der Rückreise fand er den Ort des heutigen Kapstadt.

Diaz und andere portugiesische Seefahrer hinterließen an der Küste große Steinkreuze, sog. „Padrões“, um beachtenswerte Punkte ihrer Entdeckungsreisen zu markieren.

Vor zwei Wochen stand ich neben Padrões von Diaz und Vasco da Gama am Kap der Guten Hoffnung und betrachtete die dröhnende Brandung, während zwei Strauße mit ihren vier Jungen gemächlich vorbeiliefen. Ich dachte an die Reisen vor Jahrhunderten und was die Entdecker gefühlt haben mochten, als sie an diesem Ort standen. Man nannte es das Kap der Guten Hoffnung, weil man hoffte, einen Seehandelsweg zum Fernen Osten zu finden.

Vasco da Gama umschiffte einige Jahre später, im November 1497, wieder in stürmischen Winden das Kap und fuhr von dort weiter bis Indien.

Die Seehandelsroute war erschlossen. Heute bahnen sich an jedem beliebigen Tag etwa 2000 Schiffe ihren Weg durch Südafrikas Ozeangewässer und umschiffen das Kap der Guten Hoffnung, von einem Ende der alten Seidenstraße zum anderen, jedoch über den Ozean statt über die Karawanenwege.

Es werden auch enorme Handelswerte in und aus südafrikanischen Häfen bewegt, nicht nur ins Innere Südafrikas, sondern auch weit hinein in afrikanische Binnenländer.

Afrika ist größer als die Vereinigten Staaten, Europa, China und Indien zusammen. Es ist groß, wirklich groß. Es gibt in Afrika eine Menge Handelspotential.

Afrika macht jetzt einen Sprung nach vorn. In Südafrika haben wir eines der modernsten Mobiltelefonsysteme der Welt. Wir betrieben schon zwei Jahre vor den Vereinigten Staaten ein System für Textnachrichten. Wir sind der zweitgrößte Lieferant von Nuklearmedizin auf der Welt, wir beliefern die Vereinigten Staaten und Europa.

Südafrika und ganz Afrika sind offen für Geschäfte im Bereich der Vierten Industriellen Revolution. Afrikas Spitzenprodukte sind nicht primitiv.

Die Welt verabschiedet sich langsam von der automatischen Annahme der Vorherrschaft des traditionellen Geschäftsverständnisses der Ersten Welt.

Die alten Seidenstraßen und Seewege sind in Betrieb – aber in neuen, modernen Kleidern.

Dr. Kelvin Kemm,
CEO, Nuclear Africa, Pretoria, Südafrika