Afrika fordert seinen rechtmäßigen Platz in der Weltgemeinschaft
Die Interventionen mehrerer afrikanischer Staatschefs bei der diesjährigen
UN-Vollversammlung waren Ausdruck von zunehmendem Optimismus und
Selbstvertrauen auf dem Kontinent, was insbesondere den Großprojekten zu
verdanken sind, die China bauen und finanzieren hilft.
Sie alle betonten die große Bedeutung einer wirksamen Bekämpfung von
Gewalt, Terrorismus und Extremismus, u.a. durch wirtschaftliche Entwicklung
und Abbau der Armut, was auch der Schlüssel zur Lösung der Flüchtlingskrise
ist.
Neben der Gürtel- und Straßen-Initiative setzen viele afrikanische Länder
auf die BRICS-Dynamik, die dem Kontinent neue Perspektiven verschafft. Ägypten
und Guinea gehörten zu den fünf Ländern, die Anfang September im chinesischen
Xiamen erstmals Gäste eines BRICS-Gipfels waren.
Vor der UN-Generalversammlung betonte der ägyptische Präsident Abdel Fattah
Al-Sisi am 19. September: „Afrika liegt Ägyptens Außenpolitik am Herzen...
Dort liegen unsere historischen Wurzeln, und aus Afrika ziehen wir den Stolz
auf unsere Identität und unser tiefes Zugehörigkeitsgefühl. Dieser Kontinent
ist inzwischen auch den gleichen Sicherheitsbedrohungen unterworfen, vor denen
die arabische Region steht, und er stellt ein wichtiges Beispiel der Krise in
der gegenwärtigen internationalen Wirtschaftsordnung dar, die Armut und
wirtschaftliche Ungleichheit zementiert. Diese globale Ordnung trägt eine
große Verantwortung für die wirtschaftlichen, politischen und sozialen Krisen,
die den Frieden und die Stabilität auf der Welt bedrohen, was jede Diskussion
über nachhaltige Entwicklungsziele vergeblich macht.“
Al-Sisi verurteilte mehrfach die gegenwärtige Weltordnung mit ihrer Gewalt
und ihren „Nullsummenspielen“.
Alphonse Condé, der Präsident Guineas, das gegenwärtig die Präsidentschaft
der Afrikanischen Union innehat, sprach am selben Tag und erklärte, das
frühere unterdrückte und ausgebeutete Afrika sei jetzt erwacht. „Das 21.
Jahrhundert wird zweifellos ein Jahrhundert sein, in dem Afrikaner mehr zählen
und entscheidend sein werden, weil unter Afrikas Staatsführungen und Jugend
immer mehr die Überzeugung herrscht, daß die Stunde der Erneuerung gekommen
ist.“
Der Mangel an Entwicklung sei nicht Afrikas Schicksal. Im vergangenen
Jahrzehnt sei es der dynamischste Kontinent von allen gewesen. Condé betonte,
Afrika brauche jetzt wirtschaftliche Diversifizierung und
Industrialisierung.
Als Vertreter Südafrikas, das schon BRICS-Mitglied ist, verurteilte
Präsident Zuma rundheraus die westliche Strategie der „Regimewechsel“. Er ist
derzeit selbst Opfer einer solchen Operation, hinter der internationale
Finanzinteressen stehen, die das Land ausbeuten wollen.
eir