Konferenz des Schiller-Instituts
zeigt den Ausweg aus der Gefahr
Von Marcia Merry Baker und Stewart Battle
Die Konferenz des internationalen Schiller-Instituts mit dem Titel „Die
Welt am Abgrund: Für einen neuen Westfälischen Frieden!“ am 15. und 16. Juni
fand in einer Zeit extremer Krise statt und diente nicht nur als Plattform für
eine Bestandsaufnahme der Krisenursachen, sondern auch für grundsätzliche
Erklärungen zu deren Lösung. Die zweitägige Internetveranstaltung gliederte
sich in vier Sitzungen mit 23 Rednern aus elf Ländern, an den Fragerunden
nahmen zahlreiche Gäste aus aller Welt teil. Das vollständige Programm und die
Videomitschnitte der Veranstaltung sind auf der Webseite des
Schiller-Instituts abrufbar.
Im ersten Sitzungsblock wurde der Hauptpunkt der Konferenzeinladung direkt
angesprochen: „Der Versuch des kollektiven Westens, nach dem Ende des Kalten
Krieges die globale Vorherrschaft des neoliberalen Systems zu behaupten, ist
krachend gescheitert.“ Viele Aspekte dazu wurden diskutiert, insbesondere die
Inkompetenz der westlichen Politiker, ihr Mangel an Diplomatie sowie die
Tatsache, daß die Europawahl eine Woche zuvor eine klare Absage an die
derzeitige Politik gewesen war. Diese erste Sitzung stand unter dem Motto
„Europa nach den Europawahlen“.
Warum stehen wir am Rande des Dritten Weltkriegs?
Die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, die den
Hauptvortrag der Konferenz hielt, sprach eindringlich über die gegenwärtige
Gefahr und fragte: „Warum stehen wir am Rande des Dritten Weltkriegs?“ Sie
nannte die Gründe hierfür, wie die jüngsten von ukrainischem Gebiet aus
durchgeführten Angriffe auf zwei der zehn russischen nuklearen Frühwarnanlagen
und andere einschneidende Ereignisse. Tatsächlich aber, so betonte sie,
„befinden wir uns am Ende einer ganzen Epoche“, nämlich der Ära des
Kolonialismus und Neokolonialismus, die seit der Zeit um 1500 den Fortschritt
der Menschheit behinderten. Nun sei es an der Zeit, daß wir uns vorwärts
bewegen. Ein neues System sei erforderlich, und es gebe die gute Nachricht –
die allerdings von den westlichen Medien unterdrückt werde –, „daß ein neues
Weltsystem im Entstehen ist“. Sie erinnerte an vergangene grundlegende
positive Veränderungen dank großer Persönlichkeiten wie Gottfried Leibniz
(1646-1716) und Friedrich List (1789-1846) sowie Cai Yuanpei (1868-1940).
Zepp-LaRouche schloß ihre Grundsatzrede mit den Worten: „Schließen wir uns der
Globalen Mehrheit an!“
Die weiteren Podiumsteilnehmer aus den USA, Deutschland, Frankreich, der
Schweiz, Belarus und Rußland waren sich einig, daß angesichts der aktuellen
Krisen dringender Handlungsbedarf besteht, wobei sie unterschiedliche
Schwerpunkte setzten und unterschiedliche Informationen lieferten. Chas
Freeman, ehemaliger US-Botschafter und Experte für die
amerikanisch-chinesischen Beziehungen, begann seinen Vortrag schlicht mit den
Worten: „Jemand muß sich für den Frieden einsetzen.“
Zwei Sprecher aus Belarus ergänzten, was viele Stimmen für den Frieden aus
Eurasien schon seit Jahren sagen. Dr. Olga Lasorkina, Vorsitzende der
Abteilung für Außenpolitik des Belarussischen Instituts für Strategische
Forschung (BISR), sprach davon, daß die Nationen eine „gemeinsame Basis“
finden sollten, weil wir alle auf einem Planeten leben. Im Jahr 2023 habe es
183 regionale Konflikte auf der Welt gegeben, und man müsse nach Alternativen
suchen. Auf dem riesigen eurasischen Kontinent gebe es „alternative
Mechanismen für die globale wirtschaftliche Entwicklung“, wie die Eurasische
Wirtschaftsunion, die auf „Freundschaft und Kontinuität“ aufbaue. Ihr
weißrussischer Kollege Witali Romanowskij, Chefberater der Abteilung
für Außenpolitik des BISR, ging speziell auf die Rolle von Belarus bei den
Friedensbemühungen der letzten Jahre für die Ukraine ein.
Die vier Redner des ersten Blocks, die einen militärischen Hintergrund
haben und weiterhin mit dem Militär verbunden sind, waren sehr eindringlich.
Oberst a.D. Alain Corvez aus Frankreich, ehemaliger Berater des
französischen Innenministeriums, zitierte Nietzsche, um seinen Standpunkt zu
verdeutlichen, daß die Führer des Westens „dement“ seien. Sie befänden sich im
Reich des Nihilismus und seien unfähig, rational zu denken. Die USA seien ein
Hegemon, der nicht erkennt, daß er seine Vormachtstellung verloren hat. Corvez
schloß sich dem Thema der Konferenz an und forderte eine breite Mobilisierung
für einen neuen Westfälischen Frieden. Seine französische Kollegin Caroline
Galactéros, Politikwissenschaftlerin und Oberst der Reserve, rief
Frankreich dazu auf, sich von den USA und ihrer Kriegstreiberei zu
distanzieren und sich mit denjenigen zusammenzuschließen, die sich für
Stabilisierung und Sicherheit einsetzen. Man müsse „retten, was von der
Ukraine noch übrig ist“.
Aus der Schweiz schilderte Oberstleutnant a.D. Ralph Bosshard anhand
von militärischen Einzelheiten, daß „wir uns weltweit in einer Sackgasse
befinden“, wie in den festgefahrenen und schrecklichen Situationen in der
Ukraine oder in Gaza sichtbar sei. Das könne und müsse sich ändern.
Rainer Rupp, militärischer Geheimdienstexperte aus Deutschland, der
von 1977 bis 1993 im NATO-Hauptquartier die regelmäßigen
Atomkriegs-Stabsübungen „Wintex“ (Winterübungen) persönlich miterlebte,
verdeutlichte die Denkweise der US-amerikanischen, britischen und anderen
NATO-Führer, die keinerlei Rücksicht auf die wahrscheinlich enormen zivilen
Verluste genommen hätten, wie er aus erster Hand erfuhr.
Ein zweiter Westfälischer Frieden?
Prof. Georgi Toloraja, Direktor des Zentrums für Asienstrategie am
Institut für Wirtschaft der Russischen Akademie der Wissenschaften, griff die
Aussicht auf einen positiven Ausgang der heutigen Krise auf. Er berichtete
über die wichtige Rede, die Präsident Putin am 14. Juni vor Spitzenvertretern
seines Außenministeriums zu Vorschlägen für die eurasische und globale
Sicherheit gehalten hat. Dabei ging es um den Globalen Süden und den Globalen
Osten sowie um neue Zusammenschlüsse wie die BRICS. Vergangene Woche trafen
sich die Außenminister der fünf ursprünglichen BRICS-Staaten und der vier
neuen Mitgliedsländer – Ägypten, Iran, Äthiopien und die Vereinigten
Arabischen Emirate – zum ersten Mal in Nischni Nowgorod, um eine „neue Etappe
des Handelns“ zum Nutzen der ganzen Welt zu planen.
Zepp-LaRouche schlug in der Diskussion vor, verschiedene Möglichkeiten zu
prüfen, wie man sich über Perspektiven und Prinzipien zur Überwindung der
Krise austauschen kann. Wie wäre es mit Seminaren von Denkfabriken aus allen
fünf Kontinenten? Oder auf der Ebene der Universitäten? Es herrsche ein
extremer Mangel an Dialog, und das NATO-Narrativ sei bewußt darauf angelegt,
jegliches Denken und Handeln zu blockieren.
Man müsse auch die individuelle Ebene berücksichtigen. Jeder Mensch müsse
für sich eine Vision entwickeln, wie die Welt sein solle und was jeder
einzelne dafür tun kann. „Der Krieg ist das Ergebnis einer tiefen kulturellen
Krise“ des Westens. Zepp-LaRouche sieht in den nächsten drei bis sechs Monaten
die gefährlichste Zeit der Geschichte. „Wir müssen einen Dialogprozeß in Gang
setzen, in dem das Beste der Menschheit überall inspiriert und zum Handeln
angeregt wird.“ Diesem Ziel hätten sich das Schiller-Institut und die
Internationale Friedenskoalition (IPC) verschrieben.
Die Globale Mehrheit
Das zweite Panel unter dem Titel „Die Entwicklungsbestrebungen der Globalen
Mehrheit“ umfaßte sechs Redner aus Südamerika, Europa und Palästina. Den
Auftakt bildete ein Videoausschnitt aus einer Rede von Lyndon LaRouche,
die er vor 20 Jahren, am 4. Mai 2004, auf einer Konferenz in Deutschland
gehalten hatte, worin er über wirtschaftliche Entwicklung sprach. Er stellte
die Idee von Entwicklungskorridoren „vom Atlantik bis zum Pazifik“ vor, die in
alle Richtungen ausstrahlen – Jahre vor der Gürtel- und Straßen-Initiative des
chinesischen Präsidenten Xi Jinping 2013.
Auch die erste Sitzung hatte mit einem Video LaRouches begonnen, vom
Februar 2005, in dem er die Organisierung eines neuen weltwirtschaftlichen und
sicherheitspolitischen Rahmens anmahnte. Er sprach vom „Niedergang und Fall
der US-Führung“ 1971 bis 2005 und kritisierte namentlich George Shultz, Paul
Volcker, Zbigniew Brzezinski und andere.
Im zweiten Sitzungsblock gab der ehemalige Präsident von Guyana, Donald
Ramotar, einen Überblick über die jahrzehntelange wirtschaftliche
Ausbeutung seiner und anderer Nationen. Ein Beispiel hierfür seien die
Lebensmittel in der Karibik: Die Länder dort müßten jedes Jahr 4 Milliarden
Dollar für Nahrungsmittelimporte ausgeben. Das alles müsse sich ändern, und
dafür sei der Aufstieg der BRICS-Staaten entscheidend. Prof. Henry
Baldelomar, Professor für internationale Angelegenheiten an der
Universität Núr in Santa Cruz in Bolivien, sagte: „Wir stehen jetzt an einem
Scheideweg der Entwicklung für eine neue Ordnung.“ Das alte ECLAC-Modell
(UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika) sei zu begrenzt für die
Herausforderungen einer echten Entwicklung. Baldelomar sprach von Projekten
wie dem neuen Bi-Ozeanischen Eisenbahnkorridor, der den Pazifischen und den
Atlantischen Ozean verbinden soll.
Im Gegensatz zu dieser Wachstumsperspektive zeichneten die Berichte aus
Europa das Bild eines unnötigen wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruchs
als Folge einer destruktiven Politik. Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt
der Netfonds AG in Deutschland, sprach in einem von Zepp-LaRouche geführten
Interview mit dem Titel „Quo Vadis, Deutschland“ über so grundlegende Probleme
wie den Mangel an Energie und deren Unbezahlbarkeit, die Beeinträchtigung von
Importen und Exporten durch die Rußland-Sanktionen und vieles mehr. Der
ungarische Experte Prof. Dr. Laszlo Ungvari, emeritierter Präsident der
Technischen Hochschule Wildau, sprach von seiner Enttäuschung über das heutige
Europa mit seinen sich selbst entwürdigenden Politikern an der Macht und einer
verwirrten Jugend.
Der italienische Ökonom Michele Geraci, ehemaliger Staatssekretär im
italienischen Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung, erläuterte, was
„Win-Win-Beziehungen“ zwischen den Nationen für ihre gegenseitige
wirtschaftliche Entwicklung bedeuten. Er sagte: „Ihr Wohlstand und mein
Wohlstand sind untrennbar miteinander verbunden.“
Der palästinensische Botschafter in Dänemark, Prof. Dr. Manuel
Hassassian, begann seinen Vortrag über die Notwendigkeit eines
palästinensischen Staates mit der Erläuterung des „LaRouche-Konzepts“ der
wirtschaftlichen Entwicklung durch den „Oasenplan“. Mit der Perspektive,
Wasser, Strom und alle anderen Infrastrukturen zur Verfügung zu stellen, gebe
es eine Grundlage für die Zukunft.
Die Berichte und Dialoge dieser Sitzung waren der konkrete Ausdruck einer
kreativen Reaktion auf Probleme, sie wirkten wie eine Antwort auf das
Musikvideo, mit dem dieser Abschnitt eröffnet worden war, dem Lied „Die beiden
Grenadiere“, komponiert von Robert Schumann, Text Heinrich Heine, gesungen vom
amerikanischen Baßbariton William Warfield (1920-2002). Anstelle des traurigen
Bildes der Soldaten, die sich aus den Napoleonischen Kriegen nach Hause
schleppen, zu ihren Gräbern gehen und nostalgisch die Erinnerung suchen, sind
wir heute aufgerufen, Imperialismus und Krieg zu überwinden und eine Welt des
Lebens und der Hoffnung zu schaffen.
Wissenschaft, Kultur und menschliche Kreativität
Am zweiten Konferenztag befaßte sich der dritte Sitzungsblock mit einigen
der begeisternden Möglichkeiten im Bereich der Wissenschaft, deren
Verwirklichung eine positive Zukunft für die Menschheit verspricht. Unter dem
Titel „Die Auswirkungen der laufenden wissenschaftlichen Revolution“ sprachen
vier Redner aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen aus aller Welt. Prof.
Mark McMenamin, Geologe, Paläontologe und Professor am Mount Holyoke
College in Massachusetts (USA), erörterte neue Erkenntnisse darüber, warum
komplexes Leben auf der Erde wahrscheinlich viel älter ist als bisher
angenommen, nämlich mindestens eine Milliarde Jahre.
Als nächstes sprach Francois Mellet, Wirtschaftsingenieur und
Betriebsleiter von Stratek Global aus Südafrika. Mellet informierte über die
Arbeit seines Unternehmens bei der Entwicklung und Förderung der Kernenergie,
insbesondere der kleinen modularen Reaktoren (SMR) und der modularen
Hochtemperaturreaktoren (HTMR), sowie insbesondere über das Potential der
Kernenergie für die Entwicklungsländer und den Globalen Süden. Prof. Sergej
Pulinez von der Russischen Akademie der Wissenschaften stellte
anschließend einige seiner Arbeiten zur Erdbebenvorhersage vor und erläuterte,
wie wichtig es ist, in den verschiedenen Wissenschaftsbereichen neue
Entdeckungen zu machen, die der Menschheit neue Einsichten und die
Beherrschung der Naturprinzipien ermöglichen.
Der letzte Redner war Prof. Gennady Aksenow, ebenfalls Mitglied der
Russischen Akademie der Wissenschaften, er sprach über die Bedeutung des
großen russisch-ukrainischen Wissenschaftlers des 20. Jahrhunderts, Wladimir
Wernadskij. Nach einer Einführung durch Bill Jones vom
Schiller-Institut erläuterte Aksenow, warum Wernadskijs Arbeit bedeutende,
noch nicht erkannte Auswirkungen auf unser Verständnis der Wissenschaft und
der Natur hat, u.a. zum Ursprung des Lebens im Universum. Dazu gehört auch die
Rolle der Erkenntniskraft (Kognition) für die Existenz des Menschen.
Alle Sprecher kamen immer wieder auf die Frage zurück, was in Bezug auf die
Wissenschaft und die Auswirkungen der menschlichen Gesellschaft auf die Welt
um uns herum „natürlich“ ist, und stellten auf unterschiedliche, polemische
Weise viele verbreitete Vorstellungen über Umweltschutz und „natürliche
Gleichgewichte“ in Frage.
Der letzte Sitzungsblock, „Der Reichtum der Kulturen der Menschheit und die
kommende Goldene Renaissance“, war ein weiterer Höhepunkt. Die Sitzung befaßte
sich mit den herausfordernden Themen der klassischen Kultur und der
menschlichen Kreativität sowie der Frage, welche Rolle beides bei der Lösung
der Krisen spielen muß, mit denen die Welt heute konfrontiert ist. Die
Moderatorin Megan Dobrodt eröffnete das Panel mit einer Frage: In den ersten
drei Konferenzsitzungen habe man von vielen wichtigen Persönlichkeiten über
die akute Gefahr eines Atomkriegs gehört; gleichzeitig habe man aber auch von
der neuen, antikolonialen Weltordnung gehört, die sich gerade herausbildet.
„Es ist die Spannung zwischen diesen beiden Wahrheiten – man könnte sagen,
diesen beiden Systemen, die nicht koexistieren können –, die über uns allen
schwebt. Die große Frage ist: Wie kann man etwas erreichen, was wie ein Wunder
erscheint? Die Antwort darauf findet sich im Prinzip im Thema dieses Blocks:
das Reich der großen Kunst.“
Dann wurde ein Auszug aus einer Rede von Lyndon LaRouche vorgespielt, der
darüber sprach, wie die klassische Kultur als „Waffe“ dazu beiträgt, die
schöpferischen Kräfte im Geist des einzelnen zu entwickeln, und warum
Menschen, die in der heutigen Welt eine Kraft für den Fortschritt sein wollen,
ohne sie „verkrüppelt“ sind.
Es folgte eine Rede von Jacques Cheminade, Präsident von Solidarité
et Progrès und ehemaliger Präsidentschaftskandidat in Frankreich, der über die
„Kultur des Friedens“ sprach und darüber, wie wir erkennen müssen, daß die
derzeitige „Kultur des Krieges“ unsere Zivilisation in den Untergang treibt.
Harley Schlanger, ein langjähriges führendes Mitglied der
LaRouche-Bewegung, sprach anschließend darüber, wie die öffentliche Meinung im
Rahmen der gegenwärtigen hybriden Kriegskampagne der transatlantischen
Oligarchen manipuliert wird, und wie man sich dagegen wehren kann, indem man
die tatsächlichen Methoden der Wahrheitsfindung im eigenen Kopf versteht.
Die nächste Rednerin war Sophie Tanapura, Gründerin der Metropolitan
Opera of Bangkok in Thailand. Tanapura sprach über ihre Arbeit zur Verbreitung
der klassischen Musik in Thailand und darüber, wie das Singen die Menschen auf
einzigartige Weise dazu herausfordert, gleichzeitig ihren Verstand und ihre
Gefühle zu wecken – von dort kämen die Kräfte der Kreativität. Der letzte
Redner war Karel Vereycken, Maler und Grafiker, Kunsthistoriker und
Aktivist des Schiller-Instituts in Frankreich. Vereycken sprach darüber, warum
die Zusammenarbeit im Bereich des kulturellen Erbes der Welt ein wichtiges
Element für den Frieden ist, weil sie den Menschen hilft, in anderen Kulturen
einen andersartigen, aber dennoch universellen Ausdruck der Menschlichkeit zu
entdecken.
Die Podiumsteilnehmer führten anschließend eine lebhafte und anregende
Diskussion, die die Zuhörer mit einem Optimismus darüber zurückließ, wie man
angesichts solch extremer Herausforderungen, mit denen wir heute konfrontiert
sind, sich selbst und andere mobilisieren kann. Man sollte sich die Konferenz
in ihrer Gesamtheit anschauen, um sie ganz würdigen zu können, aber es kann
ohne Zweifel gesagt werden, daß sie genau zum richtigen Zeitpunkt
stattgefunden hat und daß sie viel dazu beitragen wird, in einer Welt, die
derzeit von einer Krise epochalen Ausmaßes erschüttert wird, den Weg nach vorn
zu weisen.
In dieser Ausgabe finden Sie die ersten drei Reden, von Helga Zepp-LaRouche, Chas Freeman und Olga Lasorkina, im Wortlaut.
|