Sofortmaßnahmen für Afghanistan und die weltweite Entwicklung
Von Ing. Daud Azimi
Ing. Daud Azimi ist Vorstandsmitglied der Peace National Front of
Afghanistan (Afghanische Nationale Friedensfront, PNF). In der Internetkonferenz
des Schiller-Instituts am 9. April hielt er den folgenden Vortrag.
Guten Tag, Salam Alaikum, Grüße von der Afghanischen Nationalen Friedensfront
an die Leitung des Schiller-Instituts und an den Teilnehmer der Konferenz. Ich
übermittle Ihnen hiermit die Botschaft und Bitte des Führungsrates der
Afghanischen Nationalen Friedensfront.
Das Schiller-Institut hat die Konferenz zu einem sehr günstigen Zeitpunkt
einberufen, da sich einerseits die globale Lage verändert hat und andererseits
Entwicklungen in Afghanistan große Auswirkungen haben auf unsere Region und der
Welt.
Meine Damen und Herren, die gegenwärtige Welt ist eine Brutstätte von
Konflikten, die nicht ignoriert werden können. Einige haben auf Gewalt
zurückgegriffen und andere haben versucht, sie durch Frieden und Diplomatie zu
lösen. Es besteht die Notwendigkeit einer neuen globalen praktischen Theorie,
die auf gemeinsamen Bestrebungen basiert, um eine globale Plattform für
friedliche Zusammenarbeit zu schaffen.
Es ist gut, daß das Schiller-Institut diese Konferenz ins Leben gerufen hat,
denn als politische Organisation, die sich mit den Themen befaßt, arbeitet die
PNF unermüdlich auch für den Frieden Afghanistans und hat ein größeres Netzwerk
in USA/Europa und Afghanistan aufgebaut.
Wir verfaßten auch nützliche wissenschaftliche Forschungsmaterialien und
hielten verschiedene Konferenzen in den USA, Frankfurt am Main, in Kabul, und
unterbreiteten durch unsere Mitglieder Herrn Prof. Abdul Satar Sirat und Herrn
Zarghoon Schah Schinwari unsere Vorschläge an die Islamischen Emirate von
Afghanistan.
Liebe Teilnehmer, wir möchten Ihre Aufmerksamkeit auf zwei Themen dieser
Konferenz lenken.
1. Das heutige Afghanistan und seine neue geographische und politische
Lage.
2. Die dringenden wirtschaftlichen und politischen Bedürfnisse Afghanistans
heute.
Afghanistan ist nach dem Abzug der NATO-Truppen zu einem Schlachtfeld
regionaler Rivalität geworden. Kriege in Afghanistan haben den Weg für
ausländische Rivalitäten in der multiethnischen traditionellen
Religionsgemeinschaft Afghanistans geebnet. Ethnische, religiöse und
fremdenfeindliche Konflikte haben das Land zerrissen und mit Blut bedeckt.
Afghanistan wird von manchen als Zufluchtsort für Terroristen bezeichnet.
Ausländische Konflikte prallen aufeinander, und es fehlt eine geeignete
praktische gemeinsame Politik, um sie vor dem Konflikt zu schützen.
Auf keinen Fall sollte die Erfahrung mit Blutvergießen wiederholt werden.
Solche Konferenzen sollten sich auf die veränderte politische Lage Afghanistans
konzentrieren und darauf fokussieren, an der Politik des Friedens und der
Freundschaft statt an Krieg und Konkurrenz zu arbeiten. An diesem komplexen
Thema arbeitet die Afghanische Nationale Friedensfront von Afghanistan, um die
Neutralität zu wahren und Frieden zu befestigen.
Dieser Konflikt hat Menschen an den Rand von Hunger und Unterernährung
gebracht. Es stimmt, daß einige internationale Wohltätigkeitsorganisationen
diesen Menschen helfen. Diese Spenden sind nützlich, aber nicht genug. Es müssen
nachhaltige Projekte gefördert werden.
Wenn das Schiller-Institut oder eine angesehene internationale Organisation
eine große Konferenz abhalten möchte, die den Wiederaufbau Afghanistans
unterstützt, kann die Nationale Friedensfront Afghanistans mit nützlichen
Erfahrungen und Ideen von Wirtschaftsexperten den Prozeß aktiv unterstützen.
Das erste große politische Bedürfnis des afghanischen Volkes ist die Bildung
einer Regierung in Afghanistan, die ihrer erzwungenen geographischen Lage,
multiethnischen Struktur, nationalen Besonderheiten, religiösen und kulturellen
Werten entspricht, und die nationale Unabhängigkeit und Neutralität zu wahren
hat.
Ich bin persönlich der Meinung, daß Afghanistan in der aktuellen politischen
und wirtschaftlichen Lage unterstützt werden muß, um einen langfristigen Frieden
zu bekommen.
Zum Schluß möchte mich nochmals beim Schiller-Institut bedanken, das uns die
Teilnahme an dieser Konferenz ermöglicht hat, und hoffe auf weitere künftige
Zusammenarbeit.
Mit freundlichen Grüßen,
Der Zentralrat der Afghanischen Nationalen Friedensfront
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