Schiller-Institut veranstaltet Afghanistan-Seminar in Kopenhagen
Das Schiller-Institut in Dänemark veranstaltete am 11. Oktober ein
erfolgreiches Seminar mit dem Titel „Afghanistan: Was nun? Frieden durch
wirtschaftliche Entwicklung“. Die Referenten waren Hussein Askary,
Südwestasien-Koordinator des Schiller-Instituts und Vorstandsmitglied des
schwedischen Belt and Road Institute (BRIX), Prof. Pino Arlacchi, der als
Exekutivdirektor des UN-Büros für Drogenkontrolle und Verbrechensverhütung
(1997-2002) mit den Taliban vor 2001 die Einstellung der Opiumproduktion
ausgehandelt hatte, und Ahmad Farooq, seit April 2020 Botschafter Pakistans in
Dänemark.
Askary sprach über das Potential, Frieden durch wirtschaftliche Entwicklung
für Afghanistan und die Welt zu schaffen, nachdem das alte System der
permanenten Kriege zusammengebrochen ist. Er betonte unter anderem, daß es eine
Katastrophe wäre, wenn die westlichen Regierungen weiterhin Afghanistans
Bankguthaben einfrieren und ihre Hilfe für den Wiederaufbau Afghanistans
zurückhalten, nur um zu beweisen, daß die Taliban unfähig sind, das Land zu
führen.
Prof. Arlacchi war auch EU-Berichterstatter für Afghanistan und lehrt derzeit
als Professor für Soziologie an der Schule für Politische Wissenschaften der
Universität Sassari auf Sardinien. Er sprach darüber, wie er vor 2001
erfolgreich über die Einstellung der Opiumproduktion in Afghanistan verhandelte,
warum die USA diese Politik nach Beginn des Krieges nicht fortsetzten, was heute
getan werden sollte, um die Opiumproduktion zu unterbinden, und welche Rolle die
westlichen Länder gegenüber Afghanistan spielen sollten, einschließlich der
Anerkennung der neuen Regierung.
Botschafter Farooq hatte im diplomatischen Dienst Pakistans schon mehrere
hochrangige Positionen inne, er war u.a. Botschaftsrat und Stellv. Ständiger
Vertreter der Ständigen Vertretung Pakistans bei den UN-Organisationen in Rom,
Botschaftsrat an der Ständigen Vertretung Pakistans bei den Vereinten Nationen
in New York und Mitglied des pakistanischen Sicherheitsratsteams während der
Mitgliedschaft Pakistans im UN-Sicherheitsrat. 2018-20 war er im
Außenministerium als Generaldirektor zuständig für die Kooperation bei der
Terrorismusbekämpfung mit den Vereinten Nationen und anderen multilateralen
Foren, von 2008-10 und 2016-18 als Direktor der Vereinten Nationen für die
UN-Generalversammlung, den UN-Sicherheitsrat, Terrorismusbekämpfung,
UN-Friedenssicherung und andere politische und friedens- und
sicherheitspolitische Fragen. Farooq sprach über die komplexen Beziehungen
zwischen Pakistan und Afghanistan, die Auswirkungen der Situation in Afghanistan
auf sein Land und die Notwendigkeit einer geoökonomischen Strategie, wie sie der
pakistanische Ministerpräsident gefordert hat.
Moderator der Veranstaltung war Tom Gillesberg, Vorsitzender des
Schiller-Instituts in Dänemark und Büroleiter von Executive Intelligence
Review in Kopenhagen. Gillesberg sprach über die dänische Beteiligung am
Afghanistankrieg und die Frage, was die dänische Regierung und andere
Regierungen der alten Kriegskoalition jetzt tun sollten.
Die Gründerin und Vorsitzende des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche,
übermittelte dem Seminar eine Botschaft, in der sie einen Aktionstag ankündigte,
den das Schiller-Institut am 14. Oktober veranstaltete, um die Blockade
afghanischer Vermögenswerte zu beenden, und sie rief andere Kräfte auf, sich
anzuschließen.
Trotz kurzer Vorbereitungszeit war der kleine Tagungsraum für das erste
persönliche Treffen in Kopenhagen seit dem COVID-19-Ausbruch voll besetzt, neben
Mitgliedern des Schiller-Instituts waren Vertreter von fünf Botschaften (aus
Südwestasien, Nordafrika und Asien) anwesend. Darüber hinaus gab es einen
Live-Zoom-Stream mit Teilnehmern aus Asien, Afrika und Europa.
Den Videomitschnitt der Vorträge finden Sie im englischen Original auf der
Internetseite des dänischen Schiller-Instituts unter: https://schillerinstitut.dk/si/?p=31793
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