Friedrich Schiller Denkmal
Friedrich Schiller



Hauptseite
       

Schiller-Institut e. V.
"Zweck der Menschheit ist kein anderer als die
Ausbildung der Kräfte des Menschen, Fortschreitung."
Friedrich Schiller

 

Die Bedrohung durch eine grüne Finanzdiktatur

Von Madison Hirst

Madison Hirst hielt den folgenden Vortrag am 13. Dezember im Rahmen des vierten Abschnitts der Internetkonferenz des Schiller-Instituts.

„Unternehmen, die ihre Geschäftsmodelle auf den Übergang zu einer kohlenstoffreien Welt ausrichten, werden reichlich belohnt werden. Diejenigen, die sich nicht anpassen, werden aufhören zu existieren.“ – Was für ein „Friß oder Stirb“-Statement von Mark Carney auf dem Klima-Aktions-Gipfel 2019 in New York! Man kann sich allerdings fragen, wie der Chef der Bank von England dazu kommt, solche Forderungen im Weltmaßstab zu stellen.

Ermöglicht worden war dies einen Monat zuvor auf dem Symposium der Federal Reserve in Jackson Hole in Wyoming, wo 120 Banker, Ökonomen und andere aus der Elite einen großen Plan ausheckten, den „Finanziellen Regimewechsel“.

Regimewechsel ist zwar keine besonders neue Idee – aber warum etwas ändern, wenn viele Menschen immer noch auf die gleichen Tricks hereinfallen? Unsere Welt hat schon zu viele Regimewechsel mit anderen Methoden erlebt, aber wie soll ein Regimewechsel unter Einsatz von Finanzen stattfinden? Und zu welchem Zweck?

Der Schlüssel zu dem Problem der Macht der besagten Eliten ist fast eine Kleinigkeit, aber die hat das Potential, sich zu einem chaotischen Problem auszuwachsen: digitale Währungen. Genauer gesagt, eine digitale Währung, die den Dollar als Weltreservewährung ersetzen soll.

Auf den ersten Blick scheint das kaum ein Problem zu sein, denn nutzen nicht die meisten Leute heutzutage bargeldlose Zahlung wie Apple Pay? Aber das ist etwas ganz anderes, denn für diese Art von elektronischen Transaktionen wird immer noch der Dollar verwendet. Stellen Sie sich einmal vor, es gäbe eine zweite Währung, die weltweit verwendet wird, und diese Währung hätte keinerlei Verbindung zu irgendetwas Physischem. Auch das scheint auf den ersten Blick kein großes Problem zu sein. Aber ein Hauptproblem ist, daß es die Verwendung einer Geschäftsbank überflüssig macht.

Die meisten Leute, und auch viele Banker, könnten Ihnen nicht sagen, was der Zweck einer Geschäftsbank im Vergleich zu einer Investmentbank ist. Aber wie das Glass-Steagall-Gesetz von 1933 Ihnen sagen kann, liegt der Unterschied darin, wo die Banken das Geld ihrer Einleger investieren dürfen: Den Investmentbanken ist es erlaubt, in die Spekulation und Derivatgeschäfte der Wall Street einzusteigen, und das seit der Deregulierung auf Kosten der Bevölkerung. Für die Geschäftsbanken gilt das Gegenteil, sie dürfen sich nicht an den Wall-Street-Zockereien beteiligen und müssen das ihnen anvertraute Geld vor Ort in die produktive Wirtschaft investieren.

Begriffe neigen dazu, ihre Bedeutung zu verlieren, wenn der größte Teil der Bevölkerung nicht einmal ansatzweise in der realen Ökonomie ausgebildet wurde – im Gegensatz zu dem, was viele heute als Ökonomie bezeichnen würden. Wenn man von der produktiven Ökonomie spricht, meint man die Arbeitsplätze und Dienstleistungen, die das Land am Laufen halten. Das sind Dinge wie Industrie, Landwirtschaft, Forschung und Entwicklung, etc. – im Gegensatz zu Dingen wie Kleidung oder Unterhaltung. (Nicht, daß diese Dinge per se schlecht wären, nur daß sie in der heutigen Gesellschaft zu sehr im Vordergrund stehen).

Auch wenn eine Investmentbank das Geld, das die Leute einzahlen, nicht unbedingt an der Wall Street investiert oder in einen Hedgefonds leitet, würde es wahrscheinlich trotzdem nicht in die lokalen Geschäfte und Unternehmen fließen. Diese Fähigkeit einer Geschäftsbank, in die lokale Wirtschaft zu investieren, nennen die Investmentbanker und die, die sie loswerden wollen, „Fractional Reserve Banking“. (Was alles noch klarer und eindeutiger macht.)

Daniel Masters, seit kurzem Leiter des Globalen Energiehandels bei der JPMorgan Chase Bank, sagte wortgewandt: „Es gibt sehr zwingende Gründe für Zentralbanken, ihre eigenen digitalen Währungen herauszugeben... Am wichtigsten ist, daß man negative Zinsen durchsetzen kann, wenn man das physische Bargeld aus dem System nimmt.“ Negative Zinssätze sind der sichere Weg, jede Wirtschaft zu ruinieren.

Woher kommt der Wert?

Während dieser ganzen Erklärung mag sich der eine oder andere gefragt haben: „Wodurch wird der Wert dieser Währung geschaffen?“ Durch die Launen irgendeines hohen Tieres in einem dreiteiligen Anzug? Was wäre, wenn besagter Anzugträger der Meinung ist, daß der Wert der Währung weniger oder mehr sein sollte – und vergessen Sie dabei nicht, daß es sich um eine globale Währung handelt? Was sollte diese Leute daran hindern, den Wert exponentiell zu erhöhen, gerade rechtzeitig, damit sie selbst oder ein Partner ein enorm teures Unternehmen kaufen können, oder den Wert auf einen spottbilligen Preis zu senken, um einen gewissen Teil in einen Hedgefonds zu leiten, und ihn dann wieder zu erhöhen? Der Punkt ist, daß eine Währung, die keine physischen Bindungen hat, bedeuten würde, daß jeder, der will, einen Blankoscheck haben kann.

Was bedeutet das für eine Nation, in der in einem „Ausnahmezustand“ (wie breit die Definition davon ist, wird uns nicht gesagt) Geld an die Menschen ausgegeben wird, das seinen Wert im Handumdrehen ändern kann, und sie haben keine Kontrolle darüber, wie es reguliert wird?

Ganz zu schweigen davon, was Burkhard Balz vom Digitalwährungs-Ausschuß der Deutschen Bundesbank am 20. Oktober vorschlug: „Wir müssen vielleicht die Einführung von Instrumenten in Betracht ziehen, die sicherstellen, daß ein potentieller digitaler Euro hauptsächlich als Zahlungsmittel und nicht als Wertaufbewahrungsmittel verwendet wird.“ – D.h. man soll lieber nicht versuchen, in der Währung anzusparen. – Und weiter: „Eine zu prüfende Option wäre es, den Nutzern zu erlauben, digitale Euros nur bis zu einem bestimmten Schwellenwert zu halten.“ D.h. man muß das Geld innerhalb eines bestimmten Zeitraums verwenden oder muß zusehen, wie es sich in Luft auflöst.

Die Antwort ist, daß eine solche Währung ein Werkzeug zur Machtausübung ist. Zu welchem Zweck? Auch das wurde auf dem Symposium in Jackson Hole beschlossen: die „Grüne Agenda“ voranzutreiben, wie Mark Carney es eingangs formulierte. Keine fossilen Brennstoffe bis 2030 oder Ausstieg. Alle Industrien, die viel Wärme verbrauchen, sind „raus“ – zu viele Treibhausgase. Alle Energien, die nicht aus Wind, Sonne oder vielleicht (wenn man Glück hat) aus Wasserkraft stammen – zu viel Kohlenstoff. Und Atomkraft ist aus anderen Gründen schlecht. Fleisch ist auch out, weil Kühe zu viel furzen und das ist viel zu viel Methan.

Aber wer braucht schon eine Ersatztechnologie, wenn die Austerität Ihnen sagt, daß die wenigen Dinge, die Ihr Land zum Funktionieren bringen, den Planeten zerstören? Auch wenn es bedeutet, wenn man sie in dem von diesen Leuten geforderten Zeitrahmen abschafft, daß die Situation noch schlimmer wäre als die, die wir heute haben. Was zählt schon das Leben der Menschen, wenn ein Banker an der Wall Street Gewinn damit machen kann, darauf zu wetten, ob es morgen regnet?

Wie ernst die Situation ist, muß vielleicht nicht gesagt werden. Der grüne Faschismus, der sich am Horizont abzeichnet, schlägt langsam Wurzeln, während viele wegschauen oder andere unwissend eine Politik vorantreiben, die zum Tod von Milliarden Menschen führt. Hungersnot, Seuchen: Viele von uns in Amerika wußten, was diese Worte bedeuten, aber wir hätten uns nie träumen lassen, daß wir zu unseren Lebzeiten selbst vor diesen Herausforderungen stehen würden. Und daß die gegenwärtige Periode der entscheidende Faktor dafür sein wird, ob der Imperialismus herrschen wird, wie wir es seit der Amerikanischen Revolution und dann seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr gesehen haben; mit all den Schrecken, die das mit sich brachte.