Die Bedrohung durch eine grüne Finanzdiktatur
Von Madison Hirst
Madison Hirst hielt den folgenden Vortrag am 13. Dezember im
Rahmen des vierten Abschnitts der Internetkonferenz des
Schiller-Instituts.
„Unternehmen, die ihre Geschäftsmodelle auf den Übergang zu einer
kohlenstoffreien Welt ausrichten, werden reichlich belohnt werden. Diejenigen,
die sich nicht anpassen, werden aufhören zu existieren.“ – Was für ein „Friß
oder Stirb“-Statement von Mark Carney auf dem Klima-Aktions-Gipfel 2019 in New
York! Man kann sich allerdings fragen, wie der Chef der Bank von England dazu
kommt, solche Forderungen im Weltmaßstab zu stellen.
Ermöglicht worden war dies einen Monat zuvor auf dem Symposium der Federal
Reserve in Jackson Hole in Wyoming, wo 120 Banker, Ökonomen und andere aus der
Elite einen großen Plan ausheckten, den „Finanziellen Regimewechsel“.
Regimewechsel ist zwar keine besonders neue Idee – aber warum etwas ändern,
wenn viele Menschen immer noch auf die gleichen Tricks hereinfallen? Unsere
Welt hat schon zu viele Regimewechsel mit anderen Methoden erlebt, aber wie
soll ein Regimewechsel unter Einsatz von Finanzen stattfinden? Und zu welchem
Zweck?
Der Schlüssel zu dem Problem der Macht der besagten Eliten ist fast eine
Kleinigkeit, aber die hat das Potential, sich zu einem chaotischen Problem
auszuwachsen: digitale Währungen. Genauer gesagt, eine digitale Währung, die
den Dollar als Weltreservewährung ersetzen soll.
Auf den ersten Blick scheint das kaum ein Problem zu sein, denn nutzen
nicht die meisten Leute heutzutage bargeldlose Zahlung wie Apple Pay? Aber das
ist etwas ganz anderes, denn für diese Art von elektronischen Transaktionen
wird immer noch der Dollar verwendet. Stellen Sie sich einmal vor, es gäbe
eine zweite Währung, die weltweit verwendet wird, und diese Währung hätte
keinerlei Verbindung zu irgendetwas Physischem. Auch das scheint auf
den ersten Blick kein großes Problem zu sein. Aber ein Hauptproblem ist, daß
es die Verwendung einer Geschäftsbank überflüssig macht.
Die meisten Leute, und auch viele Banker, könnten Ihnen nicht sagen, was
der Zweck einer Geschäftsbank im Vergleich zu einer Investmentbank ist. Aber
wie das Glass-Steagall-Gesetz von 1933 Ihnen sagen kann, liegt der Unterschied
darin, wo die Banken das Geld ihrer Einleger investieren dürfen: Den
Investmentbanken ist es erlaubt, in die Spekulation und Derivatgeschäfte der
Wall Street einzusteigen, und das seit der Deregulierung auf Kosten der
Bevölkerung. Für die Geschäftsbanken gilt das Gegenteil, sie dürfen sich nicht
an den Wall-Street-Zockereien beteiligen und müssen das ihnen anvertraute Geld
vor Ort in die produktive Wirtschaft investieren.
Begriffe neigen dazu, ihre Bedeutung zu verlieren, wenn der größte Teil der
Bevölkerung nicht einmal ansatzweise in der realen Ökonomie ausgebildet wurde
– im Gegensatz zu dem, was viele heute als Ökonomie bezeichnen würden. Wenn
man von der produktiven Ökonomie spricht, meint man die Arbeitsplätze und
Dienstleistungen, die das Land am Laufen halten. Das sind Dinge wie Industrie,
Landwirtschaft, Forschung und Entwicklung, etc. – im Gegensatz zu Dingen wie
Kleidung oder Unterhaltung. (Nicht, daß diese Dinge per se schlecht wären, nur
daß sie in der heutigen Gesellschaft zu sehr im Vordergrund stehen).
Auch wenn eine Investmentbank das Geld, das die Leute einzahlen, nicht
unbedingt an der Wall Street investiert oder in einen Hedgefonds leitet, würde
es wahrscheinlich trotzdem nicht in die lokalen Geschäfte und Unternehmen
fließen. Diese Fähigkeit einer Geschäftsbank, in die lokale Wirtschaft zu
investieren, nennen die Investmentbanker und die, die sie loswerden wollen,
„Fractional Reserve Banking“. (Was alles noch klarer und eindeutiger
macht.)
Daniel Masters, seit kurzem Leiter des Globalen Energiehandels bei der
JPMorgan Chase Bank, sagte wortgewandt: „Es gibt sehr zwingende Gründe für
Zentralbanken, ihre eigenen digitalen Währungen herauszugeben... Am
wichtigsten ist, daß man negative Zinsen durchsetzen kann, wenn man das
physische Bargeld aus dem System nimmt.“ Negative Zinssätze sind der sichere
Weg, jede Wirtschaft zu ruinieren.
Woher kommt der Wert?
Während dieser ganzen Erklärung mag sich der eine oder andere gefragt
haben: „Wodurch wird der Wert dieser Währung geschaffen?“ Durch die
Launen irgendeines hohen Tieres in einem dreiteiligen Anzug? Was wäre, wenn
besagter Anzugträger der Meinung ist, daß der Wert der Währung weniger oder
mehr sein sollte – und vergessen Sie dabei nicht, daß es sich um eine globale
Währung handelt? Was sollte diese Leute daran hindern, den Wert exponentiell
zu erhöhen, gerade rechtzeitig, damit sie selbst oder ein Partner ein enorm
teures Unternehmen kaufen können, oder den Wert auf einen spottbilligen Preis
zu senken, um einen gewissen Teil in einen Hedgefonds zu leiten, und ihn dann
wieder zu erhöhen? Der Punkt ist, daß eine Währung, die keine physischen
Bindungen hat, bedeuten würde, daß jeder, der will, einen Blankoscheck haben
kann.
Was bedeutet das für eine Nation, in der in einem „Ausnahmezustand“ (wie
breit die Definition davon ist, wird uns nicht gesagt) Geld an die Menschen
ausgegeben wird, das seinen Wert im Handumdrehen ändern kann, und sie haben
keine Kontrolle darüber, wie es reguliert wird?
Ganz zu schweigen davon, was Burkhard Balz vom Digitalwährungs-Ausschuß der
Deutschen Bundesbank am 20. Oktober vorschlug: „Wir müssen vielleicht die
Einführung von Instrumenten in Betracht ziehen, die sicherstellen, daß ein
potentieller digitaler Euro hauptsächlich als Zahlungsmittel und nicht als
Wertaufbewahrungsmittel verwendet wird.“ – D.h. man soll lieber nicht
versuchen, in der Währung anzusparen. – Und weiter: „Eine zu prüfende Option
wäre es, den Nutzern zu erlauben, digitale Euros nur bis zu einem bestimmten
Schwellenwert zu halten.“ D.h. man muß das Geld innerhalb eines bestimmten
Zeitraums verwenden oder muß zusehen, wie es sich in Luft auflöst.
Die Antwort ist, daß eine solche Währung ein Werkzeug zur Machtausübung
ist. Zu welchem Zweck? Auch das wurde auf dem Symposium in Jackson Hole
beschlossen: die „Grüne Agenda“ voranzutreiben, wie Mark Carney es eingangs
formulierte. Keine fossilen Brennstoffe bis 2030 oder Ausstieg. Alle
Industrien, die viel Wärme verbrauchen, sind „raus“ – zu viele Treibhausgase.
Alle Energien, die nicht aus Wind, Sonne oder vielleicht (wenn man Glück hat)
aus Wasserkraft stammen – zu viel Kohlenstoff. Und Atomkraft ist aus anderen
Gründen schlecht. Fleisch ist auch out, weil Kühe zu viel furzen und das ist
viel zu viel Methan.
Aber wer braucht schon eine Ersatztechnologie, wenn die Austerität Ihnen
sagt, daß die wenigen Dinge, die Ihr Land zum Funktionieren bringen, den
Planeten zerstören? Auch wenn es bedeutet, wenn man sie in dem von diesen
Leuten geforderten Zeitrahmen abschafft, daß die Situation noch schlimmer wäre
als die, die wir heute haben. Was zählt schon das Leben der Menschen, wenn ein
Banker an der Wall Street Gewinn damit machen kann, darauf zu wetten, ob es
morgen regnet?
Wie ernst die Situation ist, muß vielleicht nicht gesagt werden. Der grüne
Faschismus, der sich am Horizont abzeichnet, schlägt langsam Wurzeln, während
viele wegschauen oder andere unwissend eine Politik vorantreiben, die zum Tod
von Milliarden Menschen führt. Hungersnot, Seuchen: Viele von uns in Amerika
wußten, was diese Worte bedeuten, aber wir hätten uns nie träumen lassen, daß
wir zu unseren Lebzeiten selbst vor diesen Herausforderungen stehen würden.
Und daß die gegenwärtige Periode der entscheidende Faktor dafür sein wird, ob
der Imperialismus herrschen wird, wie wir es seit der Amerikanischen
Revolution und dann seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr gesehen
haben; mit all den Schrecken, die das mit sich brachte.
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