Der „Global Reset“: der große Rückschritt
Von Richard Freeman
Richard Freeman ist Redakteur des Executive Intelligence
Review. Im zweiten Abschnitt der Internetkonferenz des Schiller-Instituts
am 20. März hielt er den folgenden Vortrag.
Guten Tag.
Großbritanniens Prinz Charles, der Anlageberater BlackRock und die
Finanziers der Londoner City und der Wall Street sind dabei, mit großer
Geschwindigkeit ein grünes Völkermord-Programm namens „Great Reset“ oder
„Green New Deal“ einzuführen. Unter dem Deckmantel des Umweltschutzes würde
damit eine radikale Bevölkerungsreduzierung, eine Stillegung der
landwirtschaftlichen Produktion und der Aufbau einer grünen Spekulationsblase
in Höhe von 40 Billionen Dollar umgesetzt, organisiert durch eine Diktatur der
Zentralbanken.
Wie aufs Stichwort erließ der senile US-Präsident Joe Biden innerhalb der
ersten Woche nach seinem Amtsantritt dazu zwei sehr wichtige
Präsidialanordnungen – die Verfügungen 13990 und 14008 –, und es wurden
weitere Programme aufgelegt, wie das Strategiepapier „Making Mission
Possible“, um den Green New Deal zu realisieren.
Dies alles wird in einem rasanten Tempo umgesetzt, was aber nur wenige
Menschen wahrnehmen. Wenn wir den Plänen des Prinzen und seiner Freunde nicht
Einhalt gebieten, wird die physische Wirtschaft zerstört werden, und ein
Völkermord, vielleicht um ein Vielfaches größer als der von Hitler, wird die
Folge sein.
Umweltschutz tötet Menschen
Im Februar dieses Jahres veröffentlichte EIR den Sonderbericht
Green Deal und Great Reset – ein fataler Rückschritt.1 Ich
empfehle Ihnen dringend, sich ein Exemplar davon zu besorgen und es zu
studieren. Ich kann hier nur ein paar Schlaglichter hervorheben.
Um den „Grünen New Deal“ zu verstehen, muß man seine Vorgeschichte und die
Absicht dahinter verstehen. Er ist nicht aus dem Nichts entstanden. Der Grüne
New Deal wurde nicht erst im Jahr 2017 entworfen, wie die Medien oft
ebenso unehrlich wie ausschweifend berichten. Vielmehr ist er der Höhepunkt
eines 75jährigen Projekts. Der Grüne New Deal ist ein sorgfältig
ausgearbeitetes Vehikel für eine radikale Bevölkerungsreduktion, ohne sich
wirklich um die Umwelt zu kümmern. Die Völkermörder, die den Grünen New Deal
und seine Ableger entworfen haben, sind überzeugt, daß nur die Superreichen,
die oberen drei oder vier Prozent der Bevölkerung, lebenswert seien; den
anderen Teil der Bevölkerung, die 96%, betrachten sie, in den Worten der
Nazis, als „lebensunwertes Leben“.
Im Jahr 1946, nur ein Jahr nach dem Zweiten Weltkrieg, forderte Julian
Huxley die Wiederbelebung der nationalsozialistischen Eugenik. Im selben Jahr
1946 hatte Huxley die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung,
Wissenschaft und Kultur (UNESCO) gegründet und sich selbst zu ihrem Direktor
ernannt. In der Erklärung, die den Zweck der UNESCO darlegte, erklärte
Huxley:
„Es ist wahrscheinlich, daß die tote Masse der genetischen Dummheit, der
körperlichen Schwäche, der psychischen Instabilität und der
Krankheitsanfälligkeit, die es in der menschlichen Gattung bereits gibt, eine
zu große Belastung darstellen wird, um wirkliche Fortschritte erzielten zu
können. Auch wenn es sicher richtig ist, daß eine radikale eugenische Politik
für viele Jahre politisch und psychologisch unmöglich sein wird, so wird es
doch für die UNESCO wichtig sein, dafür zu sorgen, daß das eugenische Problem
mit der größten Sorgfalt geprüft und die Öffentlichkeit über die damit
verbundenen Fragen informiert wird, damit vieles, was heute undenkbar
erscheint, wenigstens wieder denkbar wird.“
1946 war das Thema Eugenik äußerst heikel. Obwohl Huxley es in die
Grundsatzerklärung der UNESCO aufnahm, hätte er sein Leben riskiert, wenn er
offen zu einer „Eugenik“-Bewegung aufgerufen hätte. Also nannte er die
Bewegung „Umweltschutz“.
Was Prinz Philip betrifft, so schrieb er 1987 im Vorwort eines Buches mit
dem Titel Wenn ich ein Tier wäre als Reaktion auf das menschliche
Bevölkerungswachstum: „Ich muß gestehen, daß ich versucht bin, um eine
Reinkarnation als tödliches Virus zu bitten.“
Die Prinzen Philip und Bernhard gründeten zusammen mit Huxley den World
Wildlife Fund (WWF) als organisatorische Kommandozentrale für das, woraus
einmal der Great Reset werden sollte. Sie setzten Philips Sohn Charles zu
diesem Zweck ein...
Charles‘ Macht kommt nicht von ihm selbst, sondern von seiner Position in
einem institutionellen Arrangement zwischen der Monarchie, der City und Wall
Street mit anderen Finanzzentren, der Bank von England und den
Geheimdienstzentralen von MI5, MI6 und GCHQ. Und ich möchte betonen, daß es
darüber hinaus noch weitere Kräfte gibt.
In den frühen 90er Jahren setzten Philip und andere Charles ein, um bei der
Aufstellung und Leitung der Agenda des Erdgipfels zu helfen, der 1992 in Rio
de Janeiro in Brasilien stattfand. Ich werde nur über zwei Besonderheiten
berichten. Der Gipfel war ein Spektakel mit mehr als hundert
Staatsoberhäuptern und 38.000 Teilnehmern.
Die erste Besonderheit ist, daß der Weltklimarat (International Panel on
Climate Change) zuvor über den Klimawandel als etwas Natürliches wie
Menschengemachtes berichtet hatte. Seit dem Rio-Gipfel berichtete es fortan
nur noch, daß der Klimawandel menschengemacht sei.
Zweitens legte er eine drastische Reduzierung der Treibhausgase fest, die
fünf Jahre später auf dem Kyoto-Gipfel 1997 verbindlich gemacht wurde. Der
Erdgipfel von Rio wurde zum Präzedenzfall für alle zukünftigen
UN-Umweltgipfel, die alle fünf Jahre stattfinden.
Zweiter Punkt: Prinz Charles gründete mit seinen engen Beratern John
Porritt und Tony Juniper – ich nenne sie „Charles‘ kleine grüne Männlein“ –
2008 in Großbritannien den Green New Deal, mit einer Organisation, die diesen
Namen trägt, aber für den Export in die Vereinigten Staaten eingerichtet wurde
– und das neun Jahre, bevor der Green Deal angeblich in den Vereinigten
Staaten „erfunden“ wurde. Charles erschuf den Green New Deal. Viel mehr
darüber finden Sie in unserem Sonderbericht.
Bidens Grüner New Deal
Die Situation hat sich verschärft, weil die Briten versuchen, den Green
Reset/Green New Deal einer willigen Biden-Administration aufzudrängen und die
Vereinigten Staaten zum führenden Modell für dieses Programm weltweit zu
machen. Biden und sein Klima-Sondergesandter John Kerry (der ehemalige
Außenminister), arbeiten in einem rasenden Tempo. Sie beschließen durch
Exekutivanordnungen eine Politik, die die landwirtschaftlichen und
industriellen Kapazitäten und Vermögenswerte Amerikas erheblich untergraben
würde. Es würde die menschliche Existenz der Nation bedrohen.
Am 20. Januar, nur wenige Stunden nach seiner Vereidigung als Präsident,
unterzeichnete Biden die Exekutivanordnung 13990. Vereinfacht gesagt,
verpflichtet sie alle bundesweiten, regionalen und lokalen Regierungsebenen
gesetzlich, jedes neue potentielle Infrastruktur- oder andere Projekt auf der
Basis einer Kosten-Nutzen-Analyse zu bewerten, bei der der Nutzen größer sein
soll als die Kosten. Bidens Verordnung (EO) 13990 soll vorschreiben, daß die
„sozialen Kosten von Kohlendioxid oder anderen Treibhausgasen“ Teil dieser
Kosten-Nutzen-Analyse werden.
Ohne hier auf eine detaillierte Erklärung einzugehen: Die Umweltschützer
behaupten fälschlicherweise, daß Kohlendioxid, Stickstoffdioxid und Methan die
globale Erwärmung verstärken, was wiederum der Wirtschaft ernsthaften Schaden
zufüge. Die Umweltschützer können jedem dieser Gase einen Dollarbetrag für den
verursachten Schaden zuweisen, den sie sich ausdenken, basierend auf einem
Preis ihrer Wahl. Wenn man beispielsweise tausend Tonnen dieses Gases, die
zusätzlich produziert werden, mit diesen „sozialen Kosten“ multipliziert, kann
das zig Millionen oder gar hunderte von Millionen Dollar an Kosten ausmachen.
Diese Summen werden dann zu den realen Kosten des Projekts wie z.B.
Rohrleitungen, Mörtel usw. hinzuaddiert, und plötzlich sind die Kosten im
Verhältnis zum Nutzen so groß, daß sich die Durchführung des Projekts nicht
mehr rechtfertigen läßt.
Würde Bidens Exekutivanordnung 13390 in Kraft treten, so würde dies die
Mehrheit der Projekte auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene, insbesondere in
der Landwirtschaft, zum Erliegen bringen.
Tabelle 1: Angebliche soziale Kosten der Treibhausgase
|
Treibhausgas
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angebliche soziale Kosten
|
Konzentration in der Atmosphäre
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Kohlendioxid (CO2)
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50-100 $/t
|
0,0356%
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Methan (CH4)
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1500 $/t
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0,00017%
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Lachgas (N2O)
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$18000 $/t
|
0,00003%
|
Tabelle 1 zeigt die sozialen Kosten für jedes Gas und
die Konzentration der Gase in der Atmosphäre. Beachten Sie, daß
Stickstoffdioxid (NO2) nur drei Hunderttausendstel Prozent aller
Gase in der Atmosphäre ausmacht – das ist vernachlässigbar. Es wird behauptet,
daß Stickstoffdioxid das Ozonloch in der Antarktis vergrößert. Aber
Scientific American berichtete kürzlich, das antarktische Ozonloch sei
das kleinste seit 1988. Die Biden-Administration weiß, daß die Behauptung,
Stickstoffdioxid zerstöre das Ozonloch, eine Farce ist, aber sie treibt ihre
Verordnung trotzdem voran.
Die gute Nachricht ist, daß am 8. März der Justizminister von Missouri,
Eric Schmitt, und die Justizminister von elf weiteren US-Bundesstaaten im
Östlichen Gerichtsbezirk von Missouri Klage gegen Bidens EO 13990 eingereicht
haben. Sie sagen, daß sie „der US-Wirtschaft auf Jahrzehnte hinaus Billionen
von Dollar Schaden zufügen wird. Sie wird Arbeitsplätze vernichten, die
Energieproduktion abwürgen, Amerikas Energieunabhängigkeit strangulieren, die
Landwirtschaft unterdrücken, Innovationen verhindern und arbeitende Familien
verarmen lassen.“
Was Bidens Exekutivanordnung 14008 betrifft, so ist auch sie weitreichend.
Sie wird den Nationalen Geheimdienstdirektor, den Verteidigungsminister, den
Heimatschutzminister und den Generalstabschef anweisen, über die Auswirkungen
des Klimawandels auf die Sicherheit zu berichten. Sie macht also den
Klimawandel zu einer zentralen Politik in jeder Behörde, einschließlich
unseres Verteidigungsministeriums und der Geheimdienste.
Die Exekutivanordnung 14008 enthält auch einen Plan, der „30×30
Conservation“ genannt wird, eine Politik, auf die meine Kollegin Marcia Merry
Baker morgen näher eingehen wird. Aber wir können jetzt schon sagen, daß sie
30% der Landfläche des Bundes und 30% der Bundesgewässer von jeder Form der
Energieentwicklung oder der Nutzung für produktive Zwecke wie Landwirtschaft
ausnehmen wird.
Als letztes betrachten wir kurz ein Strategiepapier mit dem Titel Making
Mission Possible, das von der in London ansässigen „Energy Transitions
Commission“ erstellt wurde. Der Bericht soll offenbar den Grundstein dafür
legen, die Produktion und den Einsatz von Aluminium, Zement und Stahl stark zu
reduzieren, da angeblich bei deren Produktion zu viele Treibhausgase
entstehen, die angeblich zu einer höheren Erderwärmung führen könnten.
© CC/UC Rusal Photo Gallery
Abb. 1: Die wichtigsten Verwendungen von Aluminium:
1. Stromleitungen, 2. Hochhäuser,
3. Fensterrahmen, 4. Unterhaltungselektronik,
5. Haushalts- und Industriegeräte, 6. Flugzeugkomponenten,
7. Komponenten für die Raumfahrt, 8. Schiffe,
9. Züge, 10. Brücken, 11. PKW
© CC/Mitch Kreis
Abb. 2: Die wichtigsten Verwendungen von Zement:
1. Straßen, 2. Staudämme, Brücken, Tunnel, Abwasserkanäle,
3. Häfen, 4. Flughäfen, 5. Büro- und
Verwaltungsgebäude, Fabriken – Böden, Decken, Stützpfeiler, Treppen
und Säulen, 6. Wohngebäude, 7. Vorgefertigte Röhren für die
Industrie, Pfeiler und Brunnen
© Voestalpine
Abb. 3: Die wichtigsten Verwendungen von Stahl: 1. Straßen,
Staudämme, Brücken, Tunnel, Abwasserkanäle, Häfen, 2. Maschinen,
Werkzeuge, Stanz- und Schmiedemaschinen, 3. Generatoren,
Turbinen, Transformatoren, Stromleitungen, 4. Landmaschinen,
Traktoren, Mäh- und Erntemaschinen, 5. Fabriken, Büro-,
Verwaltungs- und Geschäftsgebäude, Hochhäuser, 6. Eisenbahnen,
Lokomotiven, Gleise, 7. Wohngebäude, Röhren, Geräte
Aber sehen Sie sich die drei Abbildungen (1, 2, 3) an – sie zeigen,
daß diese drei Sektoren Aluminium, Zement und Stahl für jede Funktion
einer Wirtschaft unverzichtbar sind. Wie Lyndon LaRouche gesagt hat, ist eine
Wirtschaft ein integriertes System; es geht nicht darum, daß wir hier oder
dort ein bißchen etwas bauen. Es gibt verschiedene Prozesse, die in ihrer
Gesamtheit notwendig sind, um die potentielle relative Bevölkerungsdichte der
Menschheit zu erhöhen, was vor allem bedeutet, das kognitive Potential des
Menschen zu erhöhen und Durchbrüche zu nächsten Entwicklungsstufe zu machen.
Wenn man diese drei Elemente herausnähme, könnte man keine Infrastruktur
aufbauen, man hätte keine Industrie, man hätte keine landwirtschaftlichen
Geräte.
Wenn man bedeutende Teile der Landwirtschaft abtötet, wie Bidens
Exekutivanordnung anstrebt, dann bricht die Wirtschaft zusammen, und die
Möglichkeit menschlicher Existenz sinkt, was die Voraussetzungen für das 75
Jahre alte Projekt von Julian Huxley, Prinz Charles und Hans Joachim
Schellnhuber zur radikalen Reduzierung der Bevölkerung schafft. Aber es ist
der gleiche Zustand in den meisten Nationen der Welt, mit Ausnahme von China
und anderen positiven Teilen Asiens.
Die Klage, die von den Generalstaatsanwälten von zwölf Bundesstaaten
eingereicht wurde, zeigt, daß wir enorme Möglichkeiten haben – wenn wir sie
ergreifen. Wir können den Grünen New Deal komplett zu Fall bringen und uns
in die Welt der Gürtel- und Straßen-Initiative begeben.
Anmerkung
1. Siehe https://www.eir.de/reset-fuer-die-weltwirtschaft-oder-die-finanzoligarchie/
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