Wie man die Krise in der Bildung angeht
Von Carolina Domínguez
Carolina Domínguez ist führendes Mitglied des
Schiller-Instituts in Mexiko. Sie hielt am 20. März im ersten Abschnitt der
Internetkonferenz des Schiller-Instituts den folgenden Vortrag.
Guten Morgen! Ich bin Carolina Domínguez vom Schiller-Institut in Mexiko.
Ich freue mich sehr, an dieser Konferenz teilzunehmen, und heiße Sie herzlich
willkommen.
Ich möchte meinen Vortrag beginnen, indem ich einige Auszüge aus unserer
Kampagneninitiative „LaRouche an den Universitäten“ verlese, die wir letzten
Monat gestartet haben. Ich möchte Sie bitten, das gesamte Dokument zu lesen
und es zu unterschreiben, wenn Sie sich dieser Kampagne anschließen wollen.
Und bitte hinterlassen Sie uns Ihre Kontaktinformationen, damit wir uns mit
Ihnen in Verbindung setzen können, um weiter darüber zu sprechen. Und bitte
leiten Sie es an andere Personen weiter, die daran interessiert sein
könnten.
Unsere Initiative
„LaRouche an den Universitäten – ein Beispiel für wahre Agape. Was ist
wirkliche Macht?
Wir, Jugendliche aus aller Welt und Mitglieder des internationalen
Schiller-Instituts, haben uns die Frage gestellt, ob wir wirklich das Richtige
tun, was die akademische und moralische Erziehung so vieler Jugendlicher auf
diesem Planeten angeht. Bei der Beantwortung dieser Frage stoßen wir auf das
Paradoxon, daß die schwere internationale Systemkrise, mit der wir
konfrontiert sind, nicht existieren würde, wenn wir das Richtige täten.
Was wir den Köpfen und Herzen unserer Jugend durch ihre Erziehung
einflößen, gibt ihnen die Werkzeuge in die Hand, mit denen sie entscheiden
können, was sie mit ihrem Leben anfangen wollen, indem sie die Mission einer
,Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft‘ übernehmen, um unser Universum zu
verbessern. Mit der Methode, die Lyndon LaRouches Ideen darstellen, wird das
Wort ,Engagement‘ sie nicht erschrecken. Sie werden darin die Verwirklichung
ihrer Ideale sehen, indem sie sich selbst verbessern und folglich die
Verbesserung und den Nutzen ihrer Mitmenschen anstreben....
Dies ist unsere Petition:
Beginnen wir damit, die von Lyndon LaRouche entwickelte Methode in
Akademien, Universitäten, Foren, Kursen und Klassenzimmern zu vermitteln, und
zwar durch Workshops, Seminare, Leistungskurse, Konferenzen, Wettbewerbe,
Experimente, Wissenschafts- und Kunstmessen...
Wir stellen keine Forderungen. Wir bieten die Möglichkeit, jungen Menschen
das zu geben, was ihnen durch das Naturrecht gehört. Das heißt, einen
Wendepunkt in der Geschichte zu schaffen – eine Option, die sich von dem
Pessimismus der heutigen Zeit unterscheidet.“
Das ist ein Auszug aus unserer Initiative, die Sie gerne weiterverbreiten
können.1
LaRouches Methode
In meinem Vortrag möchte ich Ihnen, den Konferenzteilnehmern, mitteilen,
daß wir vor allem mit den Originalschriften von Autoren arbeiten, die unsere
Gesellschaft verändert haben. Das ist der Kern von LaRouches Methode: die
Entdeckung universeller Prinzipien und Ideen, die die Geschichte gestalten
können. Wenn Sie sich unsere Petition genauer ansehen, werden Sie Fotos von
der Arbeit sehen, die wir geleistet haben. In den Workshops oder Klassen, die
wir organisiert haben, bringen wir Jugendliche dazu, selbst Entdeckungen zu
machen. Denn LaRouche, Kepler, Leonardo da Vinci, die Griechen haben so
gearbeitet, und so müssen wir es auch tun.
Wenn Sie sich Leonardos Skizzen ansehen, nachdem Sie an den
Geometrie-Workshops des Schiller-Instituts teilgenommen haben, werden Sie
beispielsweise Darstellungen der fünf Platonischen Körper sehen. Das sind die
fünf regelmäßigen Körper, die man konstruieren kann, zum Beispiel einen
Oktaeder. Man kann daran sehen, daß alle Seiten identisch sind. Oder einen
Tetraeder.
Wenn man sich mit solchen Konstruktionen beschäftigt und die Eigenschaften
jedes einzelnen dieser Platonischen Körper durcharbeitet, stellt man fest, daß
man Luca Paciolis Buch Die göttliche Proportion zu Rate ziehen muß. Die
Skizzen in Luca Paciolis Buch stammen von Leonardo da Vinci. Wenn man sich
diese Skizzen ansieht, nachdem man an einem der Workshops des
Schiller-Instituts teilgenommen hat, und darüber nachdenkt, dann wird man
sehen, daß sie unseren sehr ähnlich sind. Ich sage nicht, daß wir Leonardo da
Vinci sind; aber ich sage, das ist der Weg, der uns erlaubt, den Geist, die
Intention dieser Persönlichkeiten zu verstehen.
Wenn Sie sich durch Bücher wie Das Weltgeheimnis von Johannes
Keplers oder die Platonischen Körper durchgearbeitet haben, fühlen Sie sich
geistig gestärkt. Es entwickelt sich ein Glücksgefühl, weil dieses Wissen dann
einem selbst gehört – etwas, das einem niemand wegnehmen kann. Es wird fast
wie ein Tattoo für die Seele.
Die Erfahrung des Entdeckens, wie LaRouche sagte, gibt einem echte
Freiheit, sie verleiht einem Macht: die Macht der Ideen, die Macht, selbst
etwas zu entdecken, sein eigenes Urteil zu haben.
Aber das ist noch nicht alles. Wenn Sie es schaffen, einem anderen Menschen
zu helfen, die gleiche Entdeckung wie Sie selbst zu machen, oder eine
Entdeckung von Kepler oder Leonardo, aber mit dem eigenen Denkprozeß
nachzuvollziehen, dann erkennen Sie, daß es zwischen ihnen eine geistige
Verbindung gibt. Das ist Agape. Das bedeutet Erziehung, Anleitung. Das ist die
Macht der Ideen.
So arbeiten wir in der Schule, wie es uns Lyndon LaRouche hinterlassen hat.
Und diese Dynamik wollen wir an den Universitäten erreichen. So entsteht ein
sokratischer Dialog über tiefgreifende Ideen, ein Austausch von Hypothesen
nicht nur über eine Entdeckung, die gemacht wurde, sondern auch über die
Anwendung dieser Entdeckung zum Wohle der Bevölkerung. Es ändert sich die
Dynamik, wenn diese neuen Entdeckungen berücksichtigt werden; und es entstehen
dadurch wieder neue Paradoxe.
Sie werden feststellen, daß dies zu einer Veränderung in der Denkweise der
Studenten führt. Wir wollen nicht, daß man Konzepte auswendig lernt, die man
nicht versteht und die nur die Unsicherheit im Denken verstärken, oder wenn
man sie doch erfaßt, man denkt, daß man nichts ändern kann. Das führt nur zu
Denkkrämpfen, mit denen man vielleicht „erfolgreich“ sein kann, aber man wird
nicht die Qualität von Führung erreichen, die nötig ist, um die Geschichte zu
verändern.
Im Gegenteil, wir müssen diese veränderte Denkweise zum Teil des
Lebensprozesses, des sozialen Prozesses machen. Diese Art der Zusammenarbeit
und Dynamik wird zu einem Niveau der Zusammenarbeit führen, das man heute in
den Schulen nicht sieht.
Die Rolle der Universitäten
Die Universitäten werden dann Ausdruck der Entschlossenheit sein, die eine
Gruppe von Bürgern gegenüber ihrem Land haben. Dies ist ein Beispiel dafür,
was unsere politische Führung auf allen Ebenen erreichen kann. Das wird die
wahre Ausbildung von Jugendlichen und Führungskräften sein. Das wollen wir mit
der Kampagne erreichen, LaRouche an die Universitäten zu bringen, indem wir
mit verschiedenen Professoren auf der ganzen Welt zusammenarbeiten, um alle
Studenten und alle jungen Menschen auf diesem Planeten an diesem Prozeß
teilnehmen zu lassen. Nicht als Multiple-Choice-Test, der überhaupt nichts
über ihre Fähigkeiten aussagt, aber es ermöglicht, sie auszuschließen.
Wir wollen vielmehr einen Transformationsprozeß erzeugen, so daß Schüler
und Studenten das Prinzip der Entdeckung von Prinzipien beherrschen, die zum
Wohle der Bevölkerung angewendet werden können.
Auf dieser Konferenz werden Sie in verschiedenen Vorträgen Vorschläge
hören, die unsere Bewegung gemacht hat: für Energiesysteme,
Gesundheitssysteme, Systeme zur Verbesserung des Lebensstandards unserer
Bevölkerung. Das ist die Kampagne von LaRouche an den Universitäten als
Beispiel für wahre Agape. Und wir laden alle Professoren ein und alle, die mit
Jugendlichen zu tun haben, egal ob sie an Universitäten sind oder nicht. Wir
wollen, daß dies eine echte Dynamik wird, eine lebendige Dynamik. Ich lade Sie
ein, mitzumachen, sich an diesem Prozeß zu beteiligen. Und der erste Nutzen
ist für Sie: die Fähigkeit zum eigenen, wahren Urteil.
Ich danke Ihnen.
Anmerkungen
1. Siehe https://schillerinstitute.com/blog/2021/02/13/larouche-in-the-universities-an-example-of-true-agape-what-really-is-power/
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