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Schiller-Institut e. V.
"Zweck der Menschheit ist kein anderer als die
Ausbildung der Kräfte des Menschen, Fortschreitung."
Friedrich Schiller

 

Schiller-Institut gedenkt der Anschläge des 11. September

Zum 20. Jahrestag der Anschläge des 11. September veranstaltete das Schiller-Institut ein Konzert, eine Konferenz und eine Gedenkfeier am „Tränen-Denkmal“.

„Der Weg voran nach 9/11, Afghanistan und dem Überwachungsstaat“ – so lautete das Thema einer von mehreren Veranstaltungen, die das amerikanische Schiller-Institut zum 20. Jahrestag der Terroranschläge des 11. September 2001 organisierte.

Die Internetkonferenz begann mit Auszügen aus dem Interview, das Lyndon LaRouche in der Radiosendung von Jack Stockwell gab, noch während die Flugzeuge in das World Trade Center stürzten, und in dem er vor den Versuchen warnte, die wahren Verantwortlichen für die Anschläge und für den internationalen Terrorismus im allgemeinen zu vertuschen und in den USA selbst polizeistaatliche Maßnahmen einzuführen.

Danach ging Helga Zepp-LaRouche auf die Hysterie ein, die in den USA nach dem 11. September geschürt worden war, mit Forderungen nach brutaler Rache und militärischen Maßnahmen gegen die angeblich Schuldigen in Afghanistan, während die Rolle der Saudis und ihrer Herren, die die Anschläge geplant hatten, übergangen wurde. Was folgte, waren ein 20jähriger Krieg in Afghanistan aus rein betrügerischen Gründen, der nicht einmal zur Niederlage der Taliban führte, sowie endlose Kriege und Sanktionen gegen mehrere andere Nationen in der islamischen Welt.

Es gebe zwei Möglichkeiten, heute auf den Abzug aus Afghanistan zu reagieren, sagte Zepp-LaRouche: Entweder Rache in der Tradition Madeleine Albrights, die sagte, der Tod von 500.000 irakischen Kindern sei „den Preis“ des Irakkriegs wert, oder Hillary Clintons, die sich über die brutale Ermordung von Libyens Qaddafi hämisch freute. „Oder wir können über das Versagen des Systems nachdenken, das uns in diese katastrophale Situation gebracht hat, und uns darauf einigen, es zu ändern, die geopolitische Spaltung der Welt in kriegführende Stämme zu beenden und gemeinsam die Probleme zu lösen, vor denen die Menschheit als Ganzes steht“ – so, wie es ihr verstorbener Ehemann Lyndon LaRouche sein Leben lang gefordert hat.

William Binney, der ehemalige technische Direktor der Nationalen Sicherheitsbehörde (NSA), der zum Whistleblower wurde, erklärte, wie das Computersystem, das er und sein Team entwickelt hatten, um Verbrechen und Terrorismus auf legale Weise aufzuspüren, dann unter der Bush/Cheney-Regierung mißbraucht und zur Schaffung des größten Überwachungsstaates in der Geschichte benutzt wurde.

Terry Strada, die heldenhafte Anführerin der „9/11 Families and Survivors United for Justice Against Terrorism“ (Vereinte Familien und Überlebende des 11.9. für Gerechtigkeit wider den Terrorismus), beschrieb den wichtigen Sieg, den sie und ihre Organisation errungen hatten, indem sie Präsident Biden endlich dazu brachten, die Freigabe aller 9/11-Dokumente anzukündigen. Wir werden sehen, ob dies tatsächlich geschieht, sagte sie, aber die Welt verdient es, die Wahrheit zu erfahren.

Ray McGovern, der 27 Jahre lang bei der CIA für Rußland zuständig war, hielt anschließend eine eindringliche Rede über die Notwendigkeit, die falsche Dämonisierung Rußlands rückgängig zu machen. Doch zunächst verwies er auf seinen Freund Julian Assange, der in London immer noch zu Unrecht im Gefängnis sitzt, weil er in WikiLeaks Dokumente über US-Kriegsverbrechen veröffentlicht hat. Aber wenn es WikiLeaks im Vorfeld von 9/11 gegeben hätte, so McGovern, wären die Anschläge nie geschehen! Tatsächlich erklärten Agenten des FBI und anderer Behörden, die vor diesem Datum den Verdacht hatten, daß etwas Böses vorbereitet wurde, später, daß sie das, was sie wußten, veröffentlicht hätten, wenn es ein solches Medium gegeben hätte. (Der Mitschnitt der Konferenz ist abrufbar unter: https://schillerinstitute.com/blog/2021/09/11/)

Feier am „Tränen-Denkmal“

Am folgenden Tag organisierte das Schiller-Institut mit Unterstützung der Botschaft der Russischen Föderation in Washington, D.C., und des russischen Konsulats in New York City eine Feier am „Tränen-Denkmal“ in Bayonne/New Jersey, das sich auf der anderen Seite des Hudson River gegenüber dem Ort befindet, an dem der Anschlag auf die Zwillingstürme in Manhattan geschah. Das von dem russischen Bildhauer Zurab Tsereteli entworfene Denkmal wurde 2005 von der russischen Regierung und dem russischen Volk als Geschenk an die USA übergeben, um den Familien und Überlebenden des Anschlags vom 11. September Mitgefühl zu zeigen und sie zu unterstützen.

Die Feier wurde von Michael Pelliccio von der Feuerwehr der Stadt Bayonne geleitet. Die Feuerwehr und die Polizei von Bayonne sowie die Polizei der Stadt New York City stellten Ehrenwachen. Die musikalischen Beiträge, darunter die Nationalhymnen der Vereinigten Staaten und Rußlands, kamen vom New Yorker Chor des Schiller Instituts, dem Solisten Kevin Maynor und dem New Yorker Polizeibeamten Kevin Shaw.

Der russische Botschafter in den Vereinigten Staaten, Seine Exzellenz Anatoli Antonow, verlas eine Botschaft, in der er betonte: „Die Tragödie des 11. September hat gezeigt, daß der Terrorismus eine alle betreffende, globale Bedrohung ist. Jeder Versuch, in der modernen, vernetzten Welt isolierte ,Inseln der Sicherheit‘ zu schaffen, ist kurzlebig und zum Scheitern verurteilt. Der Sieg über die Terroristen kann nur durch gemeinsame Anstrengungen der gesamten internationalen Gemeinschaft erreicht werden. Dabei ist kein Platz für Nachlässigkeit und Doppelmoral.“

Zu den zahlreichen Rednern gehörten Terry Strada, nationale Vorsitzende der 9/11 Families and Survivors, Generalkonsul Sergej Owsjannikow vom russischen Konsulat in New York, Bayonnes Bürgermeister James M. Davis, Bayonnes Feuerwehrchef Keith Weaver und Kirk Wiebe, ehemaliger leitender Analyst der National Security Agency. Es wurden Botschaften der Präsidentin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, und des Präsidenten der Russischen Akademie der Künste, Zurab Tsereteli, verlesen. Die Ständige Vertretung der Russischen Föderation bei den Vereinten Nationen veröffentlichte zwei kurze Videos von der Veranstaltung. (https://schillerinstitute.com/blog/2021/09/13/)

Beethovens Agnus Dei zum Gedenken

Schon am 10. September hatte der New Yorker Chor des Schiller-Instituts seine Tradition der jährlichen Veranstaltungen zum Gedenken an den 11. September mit einem „hybriden“ Konzert fortgesetzt, bei dem – wegen COVID – sowohl live als auch virtuell aufgetreten wurde. Schauplatz des Konzerts war die wunderschöne Kirche „Our Lady of Pompeii“ unweit des World Trade Centers in Greenwich Village, New York City, wo dreißig Chorsänger und Instrumentalisten ein Programm aus europäischer und amerikanischer klassischer Musik präsentierten.

Nach einer Vertonung des patriotischen Liedes „America the Beautiful“ von Nathaniel Dett, dem Mitbegründer der National Association of Negro Musicians, wurden drei weitere Stücke aufgeführt, die alle als Spirituals bezeichnet werden können: Harry T. Burleighs Vertonung von Deep River, Robert Schumanns Zigeunerleben und das Va Pensiero aus Giuseppe Verdis Oper Nabucco.

Den krönenden Abschluß des Konzerts bildeten die mit Spannung erwarteten letzten Teile von Beethovens Missa Solemnis Opus 123: das Sanctus-Benedictus und das Agnus Dei, das mit Beethovens opernhaftem Dona Nobis Pacem endet. Jennifer Pearl, die durch das Programm führte, erklärte in ihrer Einführung: „Beethovens Inschrift über dem Abschnitt Dona Nobis Pacem in den Notenblättern ruft zu innerem und äußerem Frieden auf, ein Plädoyer für den geistigen und den weltlichen Frieden. Die Worte des Schlußsatzes enden mit Dona Nobis Pacem, was so viel bedeutet wie ,Gib uns Frieden‘.

Nichts könnte passender sein, um das heutige Gedenkkonzert zu beenden, als ein Aufruf zum Frieden. Aber Frieden ist nicht nur die Abwesenheit von Gewalt oder Krieg. Er muß ein Prinzip zur Überwindung des Kreislaufs von Gewalt und Krieg sein, der durch das alte Paradigma des Imperialismus seit Jahrhunderten aufrechterhalten wird. Verbinden Sie das mit einem aktiven Engagement für die Verbesserung der Lebensbedingungen und der Kultur künftiger Generationen.“