Gebt Amerikas Arbeitskräften eine Kultur des wissenschaftlichen
Fortschritts zurück!
Von Mark Sweazy
Mark Sweazy war führendes Mitglied der
Automobilarbeiter-Gewerkschaft UAW. Für die Internetkonferenz des
Schiller-Instituts am 27. Juni 2020 übermittelte er den folgenden
Videobeitrag.
Hallo und willkommen! Mein Name ist Mark Sweazy. Ich bin ehemaliger
Präsident der Ortsgruppe 969 der Gewerkschaft United Auto Workers in
Columbus/Ohio. Ich weiß viel über das US-Arbeitsministerium und darüber, wie
die Arbeit in den Vereinigten Staaten organisiert ist. Mit der internationalen
Gewerkschaft leitete ich sechs Jahre lang die Treffen der 21 Delphi
[Autoteile]-Werke in Detroit. Wenn wir zusammenkamen, haben wir natürlich über
unsere Probleme und die Zukunft diskutiert. Wir sahen, daß die Tür für unsere
Zukunft verschlossen war. 17 der 21 Werke wurden dicht gemacht. Das hat das
Leben der Menschen für immer verändert. Ich habe auch gelernt, daß unsere
Geschichte, von der wir hier einiges gehört haben, uns lehrt, daß Kämpfe,
Konflikte und Kriege meist negative Folgen haben und nur selten zu einem
positiven oder guten Ergebnis führen. Wir haben uns diesen Dingen über einen
bestimmten Zeitraum hinweg gestellt.
Womit wir es heute zu tun haben, ist die Notwendigkeit, die Menschen wieder
in Arbeit zu bringen, unabhängig davon, wo sie leben oder was sie tun. Wir
müssen die Menschen wieder in Arbeit bringen, damit wir ihnen ein besseres
Leben ermöglichen, ein besseres Leben für ihre Familien und ein besseres Leben
für die Gegend, in der sie leben. Das ist eine weltweite Frage; es geht nicht
nur um einen Ort oder eine Region eines Landes, sondern um eine weltweite
Situation.
Ich hoffe, Sie verstehen diese kurze Vorrede, denn das ist wichtig und
betrifft jeden einzelnen von uns. Wir wollen stolz auf etwas sein, wollen
etwas schaffen – wir wollen wieder Fachkräfte ausbilden, so wie sie in der
Vergangenheit bei Infrastrukturprojekten hervorgebracht wurden. Wir wollen die
Menschen wieder in Arbeit bringen, unabhängig vom Beruf. Man kann an einem Ort
anfangen und an einen anderen wechseln. Niemand sagt, daß Beschäftigte immer
weiter das gleiche tun müssen, wenn sie nicht stolz darauf sind oder wenn sie
ihren Job nicht mögen. Sie können sich jederzeit umschulen und für eine andere
Tätigkeit ausbilden lassen. Das sollte man im Kopf behalten.
Welche Belohnungen erwarten wir? Unsere Belohnungen im Leben stehen in
direktem Verhältnis zu dem, was wir beitragen. Wenn wir also etwas zum Leben
beitragen, werden wir die Belohnungen sehen. Das ist mir wichtig, denn es gibt
nichts Lohnenderes, als einen Menschen zu sehen, der Freude an dem hat, was er
tut, und die Tatsache, daß das, was er tut, für unsere Kultur produktiv ist.
Es gibt nichts Schlimmeres, als Menschen zu sehen, die keine Chancen
haben.
Als ich einmal Mexiko besucht habe – Mexiko-Stadt, Monterrey usw.,
insgesamt neun Städte in Mexiko –, sah ich Menschen, die eine Ausbildung oder
sogar einen Hochschulabschluß hatten. Aber sie hatten keine
Arbeitsmöglichkeit, und das brach mir das Herz. Ich sah diesen
Hochschulabsolventen in die Augen und sagte: „Seid ihr glücklich?“ Sie sahen
mich an und fragten zurück, warum ich sie so etwas frage. Es gibt keine
Möglichkeiten, in Mexiko zu arbeiten; es ist eine verdammte Schande! Sehr
wenige. Es gibt Taxifahrer, die Anwälte sein sollten. Es gibt Taxifahrer, die
Ingenieure hätten sein können. Es gibt Taxifahrer, die Ärzte hätten sein
können. Das ist unvorstellbar. In dem Land, aus dem ich komme, den Vereinigten
Staaten, kann ich mir natürlich nicht vorstellen, daß jemand die Schule
besucht und eine Ausbildung macht, aber keine Möglichkeit hat, diese
Ausbildung zu nutzen.
Wir brauchen weltweite Chancen für berufliche Ausbildung. Nicht nur für
Arbeiter, auch in den Handwerksberufen, im Werkzeugmaschinenbau, in
Technikzentren und dem Bauhandwerk, beispielsweise Klempnerei, Rohrleitungsbau
und Schweißen. Die Möglichkeiten sind endlos. Dadurch können die
Gewerkschaften nur gewinnen, genauso wie auch alle Unabhängigen gewinnen
werden, die ohne Gewerkschaft arbeiten. Und wer ist am Ende der wahre
Gewinner? Es sind die Gemeinden und die Familien. Die Gelegenheit ist da; wir
müssen nur danach suchen. Wir müssen sie ehrlich wahrnehmen. Dies ist kein
Projekt, das sechs Monate, ein oder zwei Jahre dauern wird. Wir sprechen von
Projekten über 10 bis 20 Jahre.
Die LaRouche-Organisation listet Projekte für ganze Welt auf. Natürlich
steht Helga jetzt an der Spitze, und sie ist eine gute Leiterin. Wir wollen
unsere Führungsrolle auch weiterhin wahrnehmen und Menschen in Arbeit bringen,
damit wir vernünftige Arbeitsplätze haben. Die Menschen tun für ihre Familien,
was sie können, und möglicherweise werden wir in ein paar Jahren die
Ergebnisse sehen. Alle werden davon profitieren. Die Gewerkschaften werden
davon profitieren, die Unabhängigen werden davon profitieren, alle werden von
dieser Vielfalt profitieren. Es bieten sich großartige Gelegenheiten für
diejenigen, die beschäftigt werden müssen, und das ist jeder, der eine High
School oder eine Technische Hochschule oder was immer absolviert. Knüpfen wir
daran an. Leute im Alter von 30, 40, 50 Jahren sind auf Arbeitssuche. Jeder
weiß das, es ist kein Geheimnis. Und nicht nur in unserem Land. Die Vorteile
sind also größer, als wir uns jemals vorstellen können, und was für eine
Chance haben wir heute, dies zu tun!
Unsere Welt verdient heute, morgen und in der Zukunft eine sofortige
Anstrengung, um dieses Programm oder vergleichbare Programme umzusetzen. Die
Chance liegt also bei uns; die harte Arbeit steht noch aus, aber sie kann
getan werden. Und ich möchte, daß das jeder versteht. Die Arbeit kann getan
werden, die Infrastrukturprojekte liegen vor uns.
Nehmen wir also unsere Schaufeln in die Hand, schieben wir unsere Stühle
beiseite, stehen wir auf und gehen wieder an die Arbeit. Ich glaube, wir
werden nicht nur ein besseres Leben, sondern auch eine bessere Zukunft für
unsere Nationen haben, wenn wir gemeinsam an der Lösung einiger dieser
weltweiten Probleme arbeiten, die nur durch Zusammenarbeit gelöst werden
können. Für mich ist die wahre Antwort weltweite Zusammenarbeit, die brauchen
wir heute mehr denn je: Zusammenarbeit, Solidarität und die Hoffnung, daß wir
dank der Geschehnisse in Arbeit bleiben können. Dieses Programm ist der
Anfang. Wenn wir später darauf zurückblicken, können wir sagen: „Seht, daran
war ich von Anfang an beteiligt!“ Das ist für mich der lohnendste Aspekt, den
wir heute für jede unserer Nationen erkennen können.
Ich möchte Sie nicht weiter an Ihre Sitze fesseln und hoffe, daß Sie
einiges davon beherzigen; ich bete, daß Sie es tun werden. Denn es ist
notwendig und erforderlich. Ich möchte Ihnen danken, machen Sie es gut, und
denken Sie daran, daß die LaRouche-Organisation für Sie da ist. Alles, was Sie
tun müssen, ist, Fragen zu stellen – sie werden Ihnen eine Antwort geben. Ich
danke Ihnen.
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