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Schiller-Institut e. V.
"Zweck der Menschheit ist kein anderer als die
Ausbildung der Kräfte des Menschen, Fortschreitung."
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Produktive contra spekulative Wirtschaft: eine Sicht aus Zentralamerika

Von Prof. Mario Roberto Morales

Prof. Morales ist Autor und wurde 2007 mit Guatemalas nationalem „Literaturpreis Miguel Angel Asturias“ ausgezeichnet.

Um die geostrategischen Gründe für das Auftreten des neuen Coronavirus zu verstehen, muß man wissen, daß das Weltfinanzsystem – vertreten durch die Wall Street, die Londoner City und die Bankhäuser der Rothschilds – bereits vor dem Auftreten des Virus kollabiert ist und daß schon seit einiger Zeit weithin bekannt war, daß eine globale Rezession kurz bevor stand. Daher war es für die Eigentümer des Spekulationskapitals essentiell, die Schuld an der derzeitigen Pandemie auf etwas außerhalb dieses Systems zu schieben.

Als Teil hybrider Kriegsführung wurde China für den Ausbruch der Pandemie verantwortlich gemacht, da diese Weltmacht, zusammen mit Rußland, das Gegengewicht zur Finanzelite der USA darstellt in der aktuellen tripolaren Welt, in der wir leben, wo das spekulative Finanzkapital mit Chinas Vorschlag konfrontiert ist, die Welt auf einen Weg physischer Produktivität von Gütern zu lenken, um die Finanzspekulation als Hauptform der Kapitalanhäufung abzulösen. Das würde die Kriege beenden, die heute der Hauptstimulus für die Waffen- und Energiewirtschaft sind, denjenigen produktiven Sektoren, welche die globalen Spekulationsoperationen des Finanzkapitals überhaupt erst lebensfähig machen.

Es gibt einen weiteren Aspekt dieser hybriden Kriegsführung: die grausame Agenda der weltweiten Entvölkerung, die Antwort des Neoliberalismus auf das Bevölkerungswachstum. In diesem Fall sind die Opfer die älteren Menschen, da sie im Neoliberalismus als unproduktiv und nutzlos für das System gelten und es unter dieser Ideologie lukrativ wird, sie zu eliminieren.

Innerhalb von etwa zwei Monaten ist es China gelungen, die Pandemie unter Kontrolle zu bringen. Aber in Ländern, die weder die Ressourcen noch den politischen Willen Chinas haben, weil sie sich am geostrategischen Entwurf des transatlantischen Systems orientieren, wird die Pandemie länger andauern und mehr ältere Menschen töten, als uns lieb ist. Das ist eines der Ziele dieser hybriden Kriegsführung.

Was macht den Menschen aus?

In dieser Situation müssen wir uns daran erinnern, daß Freiheit und Kreativität das Wesen der menschlichen Gattung sind; das heißt, diejenige Charakteristik, die uns zu dem macht, was wir sind, und die erklärt, warum es in der Natur der Menschheit liegt, sich die Welt zu erobern, indem sie die Umwelt verändert und für ihre Bedürfnisse und ihr Fortbestehen anpaßt. Die Verteidigung dieses Wesens der menschlichen Gattung rechtfertigt alle Bemühungen im Kampf gegen ein System, das seine Reproduktion auf der Unterdrückung von Freiheit und Kreativität durch Manipulation und Unterwerfung gründet, und dieses System bietet nichts als Trugbilder an und nennt sie „normales Leben“. Die Logik der Märkte (nicht der Marktplätze, sondern der Finanzmärkte) hat unsere Wahrnehmung soweit verzerrt, daß die Erziehung menschlicher Gefühle sich gewandelt hat. Heutzutage wird nicht mehr Liebe gelehrt, sondern nachahmende Verhaltensweisen, die uns sozial akzeptabel werden lassen, in Gesellschaften, deren Moral auf materiellen Leistungen basiert anstatt auf Disziplin für spirituelles Wachstum.

Der mediale und finanzielle Terror im Zusammenhang mit dem – sehr realen und nicht fiktiven – Coronavirus ist ein Ausdruck des globalen Kampfes zwischen dem unproduktiven Spekulationskapital der Wall Street, der Londoner City, den Bankhäusern der Rothschilds und den Nichtregierungsorganisationen von George Soros (die durch den Terror der Massenmedien bezüglich der Coronakrise darauf abzielen, daß die Leute unbeliebte Finanzmaßnahmen unterstützen) auf der einen Seite, und auf der anderen Seite dem Kapital für physische Produktivität, das zum Ziel hat, die finanzielle Globalisierung und ihre regelmäßigen Krisen zu beenden, die nichts als immer wiederkehrende Finanzbetrügereien sind, die von der globalen Oligarchie aufrecht erhalten werden.

Dies ist bereits eine Notwendigkeit für das weltweite Überleben geworden, und weder eine idealistische noch eine utopische Idee. Daher stimmt Trump dem chinesischen Vorschlag zu, die Hegemonie des Spekulationskapitals zugunsten des materiellen produktiven Kapitals zu beenden, auch wenn die meisten davon noch nichts gehört haben dürften. Und das ist auch der Grund, warum China und Rußland Trump unterstützen und nicht die Obama-Clinton-Soros-Clique, die so sehr verwoben ist mit dem Militärisch-Industriellen Komplex und den Kriegen, die notwendig sind, um Märkte für ihre Waffen zu erschaffen. Das also ist die globale Bedeutung von Trumps Wiederwahl.

Dieses spekulative Finanzsystem rettet seine Banken, aber nicht deren Opfer. Das ist in den USA ganz offensichtlich, wo über die Federal Reserve staatliche Zuwendungen in Milliardenhöhe an die Wall Street fließen, sowie in Ländern mit deutlich weniger globaler Bedeutung, wie in Guatemala, wo die Legislative und die Exekutive mit millionenschweren Krediten von der Weltbank und dem IWF sowie Steuerbefreiungen für die lokale Oligarchie für hundert Jahre ihre Bevölkerung betrügen – und dies alles im Namen des Kampfes gegen Corona!

Die Welt muß das spekulative Kapital – dessen angekündigter Bankrott bereits von den Massenmedien zugegeben wird, angeblich wegen des Virus – durch physische Produktivität von Gütern ersetzen. Die Rezession ist natürlich keine Folge des Virus, da die spekulative Finanzordnung des transatlantischen Systems – welches den globalen Betrug von 2008 durchführte – bereits zuvor kollabierte; man versucht nun die Schuld dafür auf die Pandemie abzuwälzen.

Lassen Sie uns nicht wieder auf einen Betrug hereinfallen, dieses Mal durch den Terror der von der Finanzelite gelenkten Medien, der uns bedrängt und mit apokalyptischen Szenarien zu zerstören versucht, angeblich wegen des Virus. Lassen Sie uns dieser Minderheit klarmachen, die uns mittels Massenmedien zu manipulieren versucht, daß sie bezüglich analytischer Kapazitäten und Handlung nicht mehr sind als zerbrechliche Papiertiger.

Lateinamerika muß Teil des Neuen Paradigmas materieller Produktivität sein, das von China vorgeschlagen wurde, indem es an der Initiative der Neuen Seidenstraße teilnimmt, denn diese Initiative ist der einzige Weg für unseren Kontinent, seinen gesamten Reichtum zu nutzen, um für das Wohlergehen seiner Bevölkerung zu sorgen. Neoliberale Globalisierung bedeutet mehr Ausbeutung unserer Ressourcen, mehr soziale und politische Konflikte und mehr interne Kriege. Dieser Weg ist für niemanden akzeptabel, außer für die lokalen oligarchischen Eliten. Daher ist physische Produktivität und ein Bankensystem, welches diese finanziert, unser einziger Weg hin zu Autonomie und Selbstbestimmung unserer Völker. Dann müssen wir es erreichen, daß die USA gemeinsam mit Rußland und Indien Teil des chinesischen Vorschlags für ein neues Weltwirtschafts- und moralisches Paradigma werden, so wie es die LaRouche-Bewegung seit geraumer Zeit vorschlägt, angefangen mit der Erschaffung eines Weltgesundheitssystems angesichts der aktuellen Pandemie, wie dies vom Schiller-Institut entwickelt und in seinem aktuellen Projekt „LaRouches ,Apollo-Mission’ zur Bekämpfung der globalen Pandemie: Aufbau eines Weltgesundheitssystems!“ am 13. April vorgestellt wurde.

Dieses neue weltweite Paradigma ist nicht etwas, was Jahrzehnte oder auch nur einige Jahre bis zu seiner Realisierung warten könnte. Es muß jetzt errichtet werden, auf den Ruinen des zusammenbrechenden Systems der Finanzspekulation. Anderenfalls würde die Welt in eine endlose Wirtschaftsdepression fallen. Daher schlägt die LaRouche-Bewegung einen dringenden Sondergipfel zwischen Donald Trump, Xi Jinping und Wladimir Putin vor, um sofort die Grundlagen für das Neue Paradigma materieller Produktivität zu schaffen, sowie für ein Finanzsystem, das dieses auf rationale, kooperative und effektive Weise finanziert. Für die Menschheit ist dieses Neue Paradigma die einzige Lösung der Krise. Daher ist es unsere Verantwortung, uns zu vereinen und gemeinsam für diese gerechte und dringende Sache zu kämpfen.

Ohne Zweifel ist diese Konferenz ein effektiver Weg diese radikale Veränderung der gegenwärtigen Weltwirtschaft, Kultur und Moral vorzustellen. Das ist der Grund, warum wir heute alle hier sind. Und aus diesem Grund werden wir auch morgen hier sein, um für eine bessere Zukunft für die Menschheit zu kämpfen, statt nur für kleine wirtschaftliche, finanzielle und militärische Eliten.