Wichtiges Seminar des Schiller-Instituts zur Hungerpandemie
Am 29. Juli veranstaltete das Schiller-Institut ein Online-Seminar unter
dem Titel „Stoppt die Hungerpandemie. Rettet die Landwirte, produziert
Nahrungsmittel!“ An der zweistündigen Diskussion, die von Richard Black und
Bob Baker moderiert wurde, nahmen drei US-Farmführer aus Colorado, Alaska und
Kalifornien sowie elf Diplomaten – darunter sechs Botschafter – aus Ländern
südlich der Sahara, Westafrika, Mittelamerika und Zentralasien teil. Mit dabei
war auch ein ehemaliger Senator und derzeitiger Kandidat aus Trinidad und
Tobago. Die meisten Teilnehmer hatten bereits an der Reihe internationaler
Konferenzen des Schiller-Instituts zwischen April und Juni 2020 (Siehe
https://schillerinstitute.com/de/, Stichwort: Konferenzen)
teilgenommen.
Richard Black beschrieb die zivilisatorische Krise, von der die gesamte
Menschheit derzeit bedroht ist – Pandemie, Hunger und Krieg zwischen
Atommächten –, sowie die Aktivitäten von Lyndon LaRouche und seinen
Mitarbeitern in den letzten 50 Jahren, um Lösungen zu entwickeln, insbesondere
für die wirtschaftliche Entwicklung der ehemaligen Kolonien. Ein Schwerpunkt
der Veranstaltung lag auf der Schaffung einer Allianz von Nationen weltweit,
um ein Gipfeltreffen der Staatschefs der fünf Ständigen Mitglieder des
UN-Sicherheitsrates zu ermöglichen.
Paul Gallagher skizzierte die Bedingungen des bevorstehenden
Finanzkollapses und wie ein neues Bretton-Woods-System funktionieren würde. Er
zeigte auf, daß Franklin Delano Roosevelts „TVA-Methode“ während der großen
Depression die einzige Maßnahme war, mit der es seit den 1930er Jahren jemals
gelungen ist, aus einem Zusammenbruch einen nachhaltigen Wiederaufbau zu
erreichen.
Marcia Baker schilderte das dramatische Ausmaß des sich weltweit
ausbreitenden Hungers, die anhaltende Zerstörung der Landwirtschaft in den
industrialisierten Ländern und die jüngsten Bauernproteste in Europa und den
USA, bei denen ein neues System gefordert wurde.
Paul Gallagher merkte an, daß die intensive Diskussion der Diplomaten über
das gescheiterte alte Bretton-Woods-System und die Notwendigkeit eines „neuen“
Systems genau jene dringend benötigte produktive Debatte sei, die wir
anstreben. Der Farmführer aus Colorado engagierte sich besonders, um viele
Fragen der Diplomaten zu beantworten. Ein westafrikanischer Botschafter
drückte im Anschluß seine Zufriedenheit aus, so viele andere Botschafter an
der Diskussion beteiligt zu sehen, und sagte, daß die vorgestellten Ideen
„mich wirklich zum Nachdenken angeregt haben“. Mehrere Botschafter brachten
ihre moralische Empörung darüber zum Ausdruck, daß das Transaqua-Projekt zur
Wiederauffüllung des Tschadsees nach 45 Jahren immer noch nicht verwirklicht
worden sei und daß man viele Länder zu „Sklaven der Märkte“ gemacht habe,
indem „Cash Crops“ für den Export eingeführt wurden, anstatt die
Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln durch den Anbau hochwertiger
einheimischer Pflanzen zu fördern.
UN-Einrichtungen warnen
Erst vor wenigen Tagen hatten vier Einrichtungen der Vereinten Nationen –
die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Welternährungsprogramm (WFP), die
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) und das Kinderhilfswerk
UNICEF – zu sofortigem Handeln aufgerufen, um Unterernährung und Tod von
Kindern zu verhindern, deren Lage sich jetzt vielerorts verschlimmere. Es
drohe Unterernährung und Tod von Kindern in Afrika südlich der Sahara, in
Afghanistan, Jemen und anderen Ländern. Letztlich kann dies nur durch die
Umsetzung des LaRouche-Plans zur Schaffung von 1,5 Milliarden produktiver
Arbeitsplätze weltweit und den Aufbau einer globalen medizinischen
Infrastruktur verhindert werden.
„Wir rufen angesichts der COVID-19-Pandemie zum Handeln auf, um das Recht
der Kinder auf Nahrung zu verteidigen. Dies erfordert eine rasche Reaktion und
Investitionen von Regierungen, Geldgebern, dem Privatsektor und der UNO…“
Die vier Organisationen schätzen, daß sofort mindestens 2-4 Mrd. Dollar
benötigt werden, „um Kinder zu schützen, Unterernährung zu verhindern und
menschliche Verluste zu vermeiden. Mit den 2-4 Mrd. Dollar könnte ein Paket
von vier lebensrettenden Maßnahmen finanziert werden: Prävention des
Wasting-Syndroms [ungewollte starke Gewichtsabnahme] bei gefährdeten Kindern;
Behandlung von Kindern mit Wasting-Syndrom; halbjährliche Vitamin-A-Gabe für
Kinder im Alter von 6-59 Monaten (90%ige Deckung); und Aufklärungskampagnen
zum Schutz, zur Förderung und Unterstützung des Stillens, die sich an
Pflegende oder Familien von Kindern im Alter von 0-23 Monaten richten. Die
erwartete Zunahme des Wasting-Syndroms bei Kindern ist nur die Spitze des
Eisbergs. Die COVID-19-Pandemie dürfte auch andere Formen der Fehlernährung
bei Kindern verstärken, darunter Wachstumsminderung, Mikronährstoffmangel und
Übergewicht. Wenn die Weltgemeinschaft jetzt nicht handelt, wird dies
verheerende langfristige Folgen für Kinder, Humankapital und Volkswirtschaften
haben.“
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