Die Macht der Vernunft: Das lebende Erbe von Lyndon LaRouche
Von Dennis Small
Anfang dieses Jahres, zum 30. Jahrestag des Beginns von Lyndon LaRouches
Gefängnisaufenthalt am 27. Januar 1989 – wo er fünf Jahre einer 15jährigen
Freiheitsstrafe für Verbrechen verbüßte, die er nie begangen hat, was die
Handlanger der britischen Regierung und der Bush-Administration, die ihn ins
Gefängnis warfen, auch genau wußten – hat die weltweite LaRouche-Organisation
unsere langjährige Forderung, daß LaRouche rehabilitiert werden muß, neu
aufgegriffen. Als er weniger als drei Wochen später, am 12. Februar 2019,
verstarb und wir beschlossen, unsere Bemühungen für seine Rehabilitierung zu
verdoppeln, sagten sogar einige unserer wohlmeinenden Freunde und
Unterstützer: „Es ist wahr, daß er ungerecht behandelt wurde, aber das ist
jetzt Schnee von gestern. Es ist an der Zeit, weiterzumachen und eure Energien
auf die Lösung der Probleme der Welt zu konzentrieren, wie die
Weltwirtschaftskrise, die andauernden Kriege und die Gefahr einer
thermonuklearen Konfrontation sowie die moralische und kulturelle Krise
unserer Jugend, u.a. durch Drogen.
Diese wohlmeinenden Menschen könnten nicht falscher liegen. Lyndon
LaRouches Rehabilitierung ist die zentrale strategische Frage unserer
Zeit.
Es ist wahr, daß der Fall LaRouche nach den denkwürdigen Worten seines
Berufungsanwaltes, des ehemaligen US-Justizministers Ramsey Clark, „ein
breiteres Spektrum an vorsätzlichem und systematischem Fehlverhalten und
Machtmißbrauch über einen längeren Zeitraum mit dem Ziel, eine politische
Bewegung und eine politische Führungspersönlichkeit zu zerstören, darstellt
als jede anderes Bundes-Strafverfahren in meiner Zeit oder nach meinem
Wissen“.
Es ist auch der Fall, daß mehrere Mitarbeiter LaRouches in einer Serie von
Bundes- und Landes-Strafverfahren zu Freiheitsstrafen von bis zu 77 Jahren
verurteilt wurden.
Aber das größte Verbrechen der Justiz war das am Wohl der Völker und
Nationen der Welt und an dem Menschenbild, was die zentralen Anliegen von
LaRouches Lebenswerk waren. In seinem Schlußwort vor Richter Albert Bryan vor
seiner Verurteilung am 27. Januar 1989 warnte LaRouche:
„Diese Serie von Prozessen mit Schrotflintenmethoden [ist] ein Versuch,
mich von der politischen Szene zu eliminieren. Dies hat den Vereinigten
Staaten bereits großen Schaden zugefügt. Es ist an der Zeit, daß diese
bösartige und rücksichtslose Verfolgung eingestellt wird, bevor unseren
Vereinigten Staaten noch viel größerer Schaden zugefügt wird.“
Aber dieser Schaden wurde angerichtet, und er raubte dem amerikanischen
Volk seinen erhabensten Staatsmann und Ökonomen, mit dessen Politik der
letzten 50 Jahre die Welt heute ein ganz anderer Ort wäre. Dieses Unrecht muß
jetzt rückgängig gemacht werden, wenn die Welt überleben soll. Gerechtigkeit
für den Menschen bedeutet Gerechtigkeit für seine Ideen.
Ich hoffe, Ihnen einen Eindruck von beidem zu vermitteln, indem ich Ihnen
kurze Auszüge aus LaRouches letzter öffentlicher Rede vor dem Antritt seiner
Gefängnisstrafe sowie aus seiner ersten Rede nach der Entlassung fünf Jahre
später zeige. Denken Sie darüber nach, was für ein außergewöhnlicher Geist
diese beiden „Buchstützen“ produzieren konnte.
LaRouches „Verbrechen“
Was war LaRouches Verbrechen? Er hat bewiesen, daß Satan Unrecht hat.
Lassen Sie mich das erklären. 1998 veröffentlichte LaRouche eine
Autobiographie mit dem Titel Die Macht der Vernunft – also nicht „Die
Macht des Geldes“ oder „Die Macht der Medien“ und schon gar nicht „Die Macht
des positiven Denkens“. Die allerersten Worte des Vorwortes des Autors zu
diesem Buch lauten:
„Im Verlauf von nun beinahe zwanzig Jahren bin ich zu der vielleicht
umstrittensten aller führenden internationalen Persönlichkeiten dieses
Jahrzehnts geworden. Im Unterschied zu allen anderen Kandidaten für das
amerikanische Präsidentenamt seit 1945 bin ich ein selbständig denkender
Mensch.“
LaRouche bewies, daß wahres Wissen nicht aus der Sinneswahrnehmung stammt,
sondern aus dem Geist des Menschen. Die schöpferischen Kräfte des Menschen
sind die mächtigste Kraft des Guten im Universum, und sie finden ihren
Ausdruck in der einzigartigen Fähigkeit des Menschen, seine potentielle
relative Bevölkerungsdichte endlos zu erhöhen. LaRouche hat diese zentrale
Entdeckung in einem Essay vom November 1993 selbst so zusammengefaßt:
„Das zentrale Merkmal meines ursprünglichen Beitrags zur Leibnizschen
Wissenschaft der physikalischen Ökonomie ist die Bereitstellung einer Methode
im Umgang mit dem kausalen Zusammenhang zwischen dem Beitrag des einzelnen zu
axiomatisch revolutionären Fortschritten in wissenschaftlichen und analogen
Wissensformen einerseits, und der daraus resultierenden Zunahme der
potentiellen Bevölkerungsdichte entsprechender Gesellschaften
andererseits.“
Das Gute zu tun, war für Lyn identisch mit rigoroser wissenschaftlicher
Wahrheit. Die gleiche Kreativität, die „die Sterne wie Schilf beugt“, wie er
einst schrieb, verleiht dem Menschen einen freien Willen und damit eine Moral,
die kein größeres Glück findet, als das Gute zu tun. Jeder, der Lyn kannte,
weiß, daß er eine beständige Liebe zur Wahrheit hatte, eine Liebe zur
Menschheit, eine Liebe zum Guten – und er liebte auch einen guten Kampf.
In seiner letzten öffentlichen Rede vor seiner Verurteilung am 16. Dezember
1988, die er knapp eine Woche davor auf einer „Food for Peace“-Konferenz in
Chicago hielt, war LaRouche unerschütterlich:
LaRouche (Video:) „Es gibt keinen Teil der Gesellschaft,
keine Wählergruppe, die nicht das gleiche Interesse hat. Das heißt, in dieser
Angelegenheit hat kein Volk irgendeiner Nation ein anderes Interesse als das
einer anderen Nation. Wir sprechen von der Zukunft von Hunderten von
Milliarden ungeborener Seelen, ohne deren Erfolg unser Leben nichts bedeutet.
Das ist das gemeinsame Interesse, das jeden von uns vereint, so daß es in
dieser Frage, in dieser Sache, in diesem Interesse keinen Unterschied zwischen
uns gibt.
Wenn wir so kämpfen, wenn wir mit Liebe zur Menschheit kämpfen, indem wir
besonders an die Hunderte von Milliarden Seelen denken, die darauf warten,
geboren zu werden, und auch an diejenigen, deren Martyrium und anderen Opfern
wir das verdanken, was unser Potential ausmacht, und unsere Schuld ihnen
gegenüber in Bezug auf das, was wir an die Zukunft weitergeben; und wenn wir
unser Leben nicht als etwas betrachten, das von Moment zu Moment gelebt wird,
sondern als ein ganz kleines Stück Erfahrung, mit einem Anfang und nicht allzu
viel später einem Ende; und unser Leben nicht als etwas ansehen, was zum
Vergnügen an sich gelebt wird, sondern als eine Gelegenheit, eine Aufgabe zu
erfüllen – einen Zweck, der sich in dem widerspiegelt, was wir den Hunderten
von Milliarden Seelen hinterlassen, die darauf warten, in ihrem Zustand
geboren zu werden: Dann können wir, falls unser sterbliches Leben kürzer sein
muß, weil wir es so hingeben, daß die Sache der Hunderte von Milliarden noch
ungeborener Seelen sichergestellt ist, mit Freuden sterben, weil wir unser
Leben vollendet haben, erfüllt haben. Uns wurde vielleicht die Chance
genommen, es noch ein wenig mehr zu erfüllen, aber dennoch haben wir es
erfüllt...
Wir sind alle klein, wir sind alle Individuen. Aber wenn wir wissen, daß
wir uns in dieser Hinsicht einig sind, dann wissen wir, daß das, was jeder von
uns als Individuum in dieser vereinten Weise tut, gedeihen wird. In diesem
schrecklichen Moment der Menschheit, in dem die Zivilisation, wie wir sie seit
Jahrhunderten kennen, in den kommenden etwa zwei bis zehn Jahren uns genommen
zu werden droht, besteht die Gefahr, diese Zivilisation zu verlieren; aber wir
haben auch die Möglichkeit, eine heroische Lösung für diese Krise zu finden
und Generationen zu werden, die in unserer Zeit angesichts des Kelchs von
Gethsemane diesen Kelch angenommen und damit in der Nachfolge Christi die
Sache der Rettung der zukünftigen Seelen fortgeführt haben.“
Der Inbegriff des Amerikaners
Dennis Small: In dieser Entschlossenheit war Lyndon LaRouche
der Inbegriff des Amerikaners. Ich will Ihnen das beweisen, indem ich die
Worte und Gedanken eines anderen vollkommenen Amerikaners zitiere – den
philosophischen Begründer unserer Verfassungsrepublik, Gottfried Wilhelm
Leibniz. 1702 schrieb Leibniz in seiner Meditation über das gemeinsame
Konzept der Gerechtigkeit: „Gerechtigkeit ist Güte, die mit der Weisheit
übereinstimmt... und Weisheit ist nach meinem Gefühl nichts anderes als die
Wissenschaft der Glückseligkeit“ – womit nicht die hedonistische Lust gemeint
ist, für die Leute wie Hobbes und Bentham geworben haben.
„Man muß die Freuden der Sinne meiden, wie man einen Fremden oder mehr noch
einen schmeichelnden Feind meidet“, hatte Leibniz in den 1690er Jahren
geschrieben. „So hat die souveräne Weisheit alles so gut geregelt, daß unsere
Pflicht auch unser Glück sein muß.“ Und wahre Glückseligkeit ist „die Ausübung
unseres Willens, immer nach unserem Verständnis zu handeln... und für die
Förderung des Gemeinwohls... Denn nur so viel von unserem Leben soll als
wahrhaftiges Leben geschätzt werden, wie das Gute, das wir in ihm tun.“
Diese Leibnizianische Sichtweise durchzog das Denken der Gründerväter der
Vereinigten Staaten, unter ihnen Cotton Mather, die produktivste
intellektuelle Figur im kolonialen Amerika, dessen begabtester Schützling kein
anderer als Benjamin Franklin war. Mather schrieb 1710 in seinen Essays to
Do Good:
„Es ist eine unschätzbare Ehre, Gutes zu tun; es ist ein unvergleichliches
Vergnügen. Ein Mensch muß sich selbst als von Gott würdig und befriedigt
betrachten, wenn ihm eine Gelegenheit gegeben wird, Gutes zu tun. Er muß es
mit Begeisterung annehmen, damit er das große Ende seines Seins beantworten
kann.“
Wie Leibniz griff auch Mather den Hedonismus nachdrücklich an:
„Herrscher, die ihre höhere Stellung nicht anders nutzen, als gegenüber
ihren Nächsten zu prahlen und ihre unterwürfigen Schmeicheleien zu genießen
und sich mit der Beute zu bereichern, die sie ihnen entreißen können, und sich
dann in sinnlichen und barbarischen Freuden zu suhlen – das sind die
niederträchtigsten Menschen.“
Deshalb beruft sich die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten im
Sinne von Leibniz auf das Recht auf „Leben, Freiheit und das Streben nach
Glückseligkeit“ – und nicht auf „Leben, Freiheit und das Streben nach so viel
sinnlichem und barbarischem Vergnügen, wie ich aus meiner sinnlosen Existenz
herauspressen kann“.
Vergleichen Sie diese wahrhaft menschliche Sichtweise mit dem barbarischen
Menschenbild, das vom Britischen Empire und seinen Vertretern wie dem
Aristoteliker Thomas Hobbes gewaltsam verbreitet wurde, der 1651 in seinem
Leviathan schrieb:
„Es gibt keine Vorstellung im Kopf eines Menschen, die nicht ursprünglich,
ganz oder teilweise, unseren Sinnesorganen aufgeprägt wurde... Aus diesem
Krieg eines jeden Menschen gegen jeden Menschen folgt auch: daß nichts
ungerecht sein kann. Für die Begriffe Recht und Unrecht, Gerechtigkeit und
Ungerechtigkeit ist dort kein Platz.“
Und das wiederum führte Hobbes zu seiner offenen Verteidigung des Bösen:
„Persönliche Gier ist das Maß für Gut und Böse... Glück ist das ständige
Voranschreiten des Begehrens von einem Objekt zum anderen.“
Wenn der Mensch so von seinen Sinnen und seinen tierischen Begierden
beherrscht wird, dann kann man ihn leicht zum Sklaven machen, argumentierte
Hobbes, indem man ihm genügend Vergnügen (oder Geld) bietet und verspricht,
seinen Schmerz zu minimieren.
© EIR
Abb. 1: Extreme Armut in China und weltweit (Millionen bzw. % der
Gesamtbevölkerung). Die Verringerung der Armut weltweit ist vor allem Chinas Erfolgen bei der Armutsbekämpfung zu verdanken.
Abb. 2: Anstieg der Lebenserwartung in China (Jahre).
Abb. 3: Verringerung der Kindersterblichkeit in China (Todesfälle pro 1000
Lebendgeburten).
Abb. 4: Alphabetisierungsgrad in China und weltweit (% der Erwachsenen).
Möglicherweise sind Sie mit einer früheren Formulierung dieser Ansicht
vertraut:
Wer ist der Autor dieses edlen Ausspruchs? Satan. Aber Satan irrt.
Wo wäre die Welt heute?
Um zu verstehen, warum Lyndon LaRouches Rehabilitierung die wichtigste
strategische Frage unserer Zeit ist, sollten Sie sich überlegen, wo die Welt
stünde, wenn man LaRouches Vorschläge umgesetzt hätte.
Konzentrieren wir unsere Aufmerksamkeit auf zwei Bereiche der Politik.
Erstens „die Leibnizianische Wissenschaft der physischen Ökonomie“.
Hunderte Millionen Menschen, die in den letzten Jahrzehnten infolge von
extremer Armut und Krankheiten gestorben sind oder leiden mußten, wären heute
am Leben und würden gedeihen und zur Entwicklung der Menschheit beitragen,
wenn LaRouches Finanz- und Wirtschaftsreformen (seine „Vier Gesetze“) -
umgesetzt worden wären, als er sie erstmals in den 1970er Jahren vorschlug.
Betrachten Sie die Entwicklung der Armut auf der Welt seit 1981.
In den letzten 37 Jahren hat China nach Angaben der Weltbank rund 850
Millionen Menschen aus der Armut geholt. Das sind mehr als 10% der gesamten
Menschheit, die heute in der Lage sind, einen wertvollen Beitrag zur
Produktivität der Menschheit zu leisten und ihre Zukunft mitzugestalten. In
der übrigen Welt leben immer noch über 600 Millionen Menschen in extremer
Armut. China verbesserte sich von einem Anteil von 46% der armen Menschen der
Welt im Jahr 1981 auf 5% im Jahr 2017 und heute fast 0% (Abbildung
1).
Nicht nur die Armut in China wurde ausgerottet, die Bevölkerung ist auch
groß und wächst, und die Lebenserwartung ist innerhalb der letzten fünf
Jahrzehnte von 44 Jahren auf 76 Jahre gestiegen (Abbildung2, 3).
Hinzu kommt die allgemeine Verbesserung der Bildung und der
wissenschaftlichen Fähigkeiten dieser wachsenden Bevölkerung, die sich in
Parametern wie einer steigenden Alphabetisierungsrate widerspiegelt, die weit
über dem Weltdurchschnitt liegt (Abbildung 4). So zeigt sich ein
klareres Bild eines Landes mit der am schnellsten wachsenden potentiellen
relativen Bevölkerungsdichte auf der Erde.
Das, und nicht das BIP, ist das wahre Maß des Potentials der physischen
Wirtschaft, wie Lyndon LaRouche wiederholt gezeigt hat.
Nun, wenn China es schafft, warum nicht auch wir? Chinas Wirtschaftspolitik
ist im wesentlichen die von Leibniz, Mather, Hamilton und LaRouche – mit
chinesischer Prägung. Stattdessen tolerieren wir im transatlantischen Sektor
massenmörderische Auflagen des IWF für die Entwicklungsländer, eine
malthusianische „grüne“ Politik und endlose Rettungsaktionen für die 1,5
Billiarden Dollar große Blase der Spekulationsgeschäfte, die nun droht, das
gesamte Weltfinanzsystem zu zerstören.
LaRouche hat nicht nur wie kein anderer Ökonom die Zusammenbruchskrise des
transatlantischen Systems vorhergesagt, er lieferte auch detaillierte
programmatische Studien für jede Region der Erde mit den notwendigen
politischen Maßnahmen, um eine wissenschaftliche Renaissance einzuleiten.
Ein zweiter Bereich seiner Politik ist die Zusammenarbeit zwischen den USA
und anderen Großmächten, um die Grenzen des menschlichen Wissens
voranzutreiben, u.a. durch die Erforschung und Besiedelung des Weltraums mit
Kernfusionsantrieben. LaRouches SDI, die 1983 von US-Präsident Ronald Reagan
als Strategie übernommen wurde, war ein detaillierter Vorschlag, um die Ära
der Geopolitik, der ständigen Kriege und der drohenden thermonuklearen
Vernichtung zu beenden, indem man eine Zusammenarbeit zwischen den Vereinigten
Staaten und der Sowjetunion bei neuen physikalischen Prinzipien für die
Raketenabwehr und breitere zivile Anwendungen einleitet.
Weil diese Politik Mitte der 80er Jahre von den Briten verhindert wurde,
blieb die Welt im Griff der britischen, Hobbesschen Politik des manipulierten
„Krieges jeder gegen jeden“, wodurch Millionen und Abermillionen von
Menschenleben durch Krieg, Zwangsmigration, Terrorismus und ähnliches zerstört
wurden, besonders in Südwestasien und in Afrika.
Wäre LaRouches Politik angenommen worden, dann wäre die Menschheit heute
bereits ins Fusionszeitalter eingetreten, und wir hätten wahrscheinlich
bereits die ersten Siedlungen auf dem Mars. Die Jugend hätte nicht die
Aussicht auf eine Zukunft voller Drogen, kulturellem Verfall und der Gier nach
immer niedrigeren Genüssen – mit freundlicher Unterstützung Satans und seines
Internets –, sondern sie würde sich zu Astronauten, Ingenieuren und
klassischen Musikern ausbilden. Sie würden darüber nachdenken, wie sie mit
ihrem Leben Gutes tun können.
Kurz gesagt, die Rehabilitierung Lyndon LaRouches und seiner Ideen wird,
wie Helga Zepp-LaRouche betont hat, eine revolutionäre Wirkung auf die Zukunft
der Menschheit haben, die vergleichbar ist mit den Auswirkungen, die die
Wiedereinführung von Platon in Europa auf die Goldene Renaissance hatte.
Die LaRouche Legacy Foundation
In diesem Sinne haben wir eine Stiftung gegründet, die LaRouche Legacy
Foundation, die damit beginnen wird, LaRouchs gesammelte Werke zu
veröffentlichen und ein digitales Archiv seines Lebenswerks einzurichten. Die
Mission der Stiftung ist es, zukünftigen Generationen das lebende Erbe Lyndon
LaRouches zu hinterlassen, um „das wissenschaftliche und literarische Werk des
amerikanischen physikalischen Ökonomen Lyndon LaRouche, Jr. zu fördern, dazu
beizutragen, sein Werk international bekannt zu machen, und seine
wissenschaftlichen Durchbrüche weiterzuverfolgen... zum Zwecke der Förderung
des Verständnisses und der Wertschätzung für die physische Ökonomie, die
Naturwissenschaften, die Geschichtsschreibung, die Rolle der klassischen
Kultur bei der Förderung und Förderung der menschlichen Kreativität und
anderer, verwandter Bereiche“.
Lassen Sie uns zum Schluß anhören, was Lyn selbst über die Macht der
Vernunft sagt. Dies ist die erste Rede, die er nach seiner Entlassung aus dem
Gefängnis am 19. Februar 1994 auf einer Konferenz des Schiller-Instituts in
den Vereinigten Staaten hielt:
Lyndon LaRouche (Video): „Freiheit und wirtschaftliche
Entwicklung hängen voneinander ab. Sie sind das Gleiche.
Was ist wirtschaftliche Entwicklung? Geht es darum, etwas zu besitzen? Ist
es ein Cargo-Kult? Die wirtschaftliche Entwicklung nutzt das Prinzip des
menschlichen Geistes. Vergessen wir nicht, bei dieser ganzen Angelegenheit der
Menschheit, ihrer Kraft und so weiter: Die einzige Kraft, die die Menschheit
hat, liegt in dem, was den individuellen Menschen zum Abbild des Schöpfers
macht: der Kraft der schöpferischen Vernunft. Das einzige, was den
individuellen Menschen in der Wissenschaft von einem Tier unterscheidet, ist
die Vernunft – die Fähigkeit, wissenschaftliche und künstlerische Entdeckungen
zu machen und das Verhalten des Menschen durch diese Konzepte, diese
Entdeckungen weiterzuentwickeln. Die einzige Macht und die größte Macht im
zeitlichen Universum ist die Macht der Ideen – keine Formeln, keine Rezepte,
keine Gewalt, sondern Ideen.
Der einzige Grund, warum die menschliche Gattung alles überlebt hat, was
sie überlebt hat, sind Ideen. Das ist die Kraft, die wir einsetzen. Die Macht
der Wirtschaft liegt ganz in Ideen, in wissenschaftlichen und verwandten
Entdeckungen, die dem Menschen mehr Macht über die Natur verleihen. Es gibt
keine Möglichkeit der Entwicklung ohne die Freiheit, bessere Ideen zu
erzeugen, zu übertragen, zu assimilieren und zu praktizieren...
Entwicklung und Freiheit sind das Gleiche, denn beide beinhalten die
Freiheit zu Ideen für Veränderungen. Das ist kein Liberalismus, nicht das
Recht, zehnmal am Tag sein Geschlecht zu verändern, sondern das Recht, seinen
Verstand zu nutzen, um neue, andere Ideen zu entwickeln, zu assimilieren und
anzuwenden, um so die menschliche Praxis moralisch und materiell zu
verbessern. Darin besteht wirtschaftliche Entwicklung.
Das erfordert Infrastruktur. Man wird keine Wüste wirtschaftlich
entwickeln, indem man nur dasitzt und Ideen hat – man braucht Wasser. Man muß
also seinen Verstand benutzen, um sich Wasser zu besorgen. Man braucht
Energie, Strom; man braucht sanitäre Einrichtungen und alles andere. Also
wendet man die Kraft der Vernunft mit Ideen an...
Was dann geschieht, ob in der gegenwärtigen Lage in Südamerika und
anderswo, in den Vereinigten Staaten, auf den Britischen Inseln, auf dem
europäischen Kontinent, in Rußland, in Osteuropa, in China und schon bald auch
anderswo: überall sind die Menschen auf dieser Welt mit der Realität
konfrontiert, daß es so nicht weitergehen kann. Und sie suchen nach Ideen und
werden weiter danach suchen.
Überall in Schwarzafrika gibt es Menschen, die ich kenne, die sehr genau
verfolgen, was wir tun, und die gerne reagieren würden und die das in der
Vergangenheit schon versucht haben. Aber sie haben Angst, und mein Aufenthalt
im Gefängnis hat ihnen auch nicht gerade Mut gegeben. Denn sie haben sich
gesagt: Schau dir den Kerl an, er ist der einzige Mensch in den Vereinigten
Staaten, der das will, und sie haben ihn ins Gefängnis gesteckt. Er ist
erledigt! Es gibt niemanden, an den man sich wenden kann, sagten sie.
Nun, ich bin wieder frei! Ich könnte morgen tot sein, aber heute bin ich
frei. Wir wissen, wie man gewinnt, und wir werden gewinnen. Aber es steht
nicht in unserer Macht, zu dekretieren, wann der Sieg stattfinden wird. Wir
müssen tun, was wir tun müssen, um den Sieg herbeizuführen. Und wir müssen
darauf vertrauen, daß uns irgendwann die Chance geboten wird – die Gelegenheit
wird kommen. Seien wir bereit, seien wir hartnäckig, arbeiten wir uns durch
Frustrationen und Niederlagen hindurch. Lassen wir uns durch nichts abhalten.
Wir werden kämpfen, und wir werden kämpfen, bis wir gewinnen. Denn das ist
unsere Pflicht, und das ist unsere Hoffnung, und das wird unser Sieg werden,
ob wir ihn erleben oder nicht.“
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