Appell an Repräsentanten des deutschen Mittelstandes, der Gewerkschaften, Wissenschaftler, Eltern, Lehrer und alle denkenden Menschen
Verteidigt Deutschland als Industrienation!
Von Helga Zepp-LaRouche
Wir erleben derzeit einen beispiellosen Angriff auf Deutschland als
Industrienation, dessen Resultat, falls er erfolgreich ist, Ökofaschismus, ein
demographischer Kollaps, Verarmung großer Teile der Bevölkerung und
möglicherweise Krieg sein wird. Was gegenwärtig auf vielen Ebenen – von der
neuen Präsidentin der EU-Kommission über die Mainstream-Medien bis hin zu
einer Bewegung in Hysterie getriebener Kinder – orchestriert und offen
zugegeben wird, ist ein Systemwechsel, durch den der Lebensstil und -standard
auf ein vorindustrielles Niveau zurückgeschraubt werden soll und an die
„Tragfähigkeit“ der Erde von angeblich nur einer Milliarde (CBE Hans-Joachim
Schellnhuber) oder sogar nur einer halben Milliarde (Kevin Anderson,
Topberater von Greta Thunberg) Menschen angepaßt werden soll.
Dabei überschlagen sich die apokalyptischen Prognosen: Der IPCC und die
Propheten eines „Grünen New Deal“ katapultierten im vergangenen Jahr eine
ganze Phalanx von Kinder-Bewegungen und gewaltbereiten Organisationen in
Aktion, mit der Behauptung, die Welt habe nur noch zwölf Jahre Zeit, um die
menschheitsgefährdende Klimakatastrophe zu verhindern. Inzwischen sollen es,
wie Prinz Charles soeben auf einem Treffen der Außenminister des Commonwealth
behauptete, nur noch 18 Monate sein. Derweil sorgt die Internetplattform „We
don’t have time“ – hinter der sich Interessen der Wall Street und der Londoner
City verbergen, die von der „großen Transformation der Weltwirtschaft“, also
Investitionen in alles, was angeblich zum Klimaschutz beiträgt, profitieren –,
dafür, daß auf Konferenzen und durch Aktionen immer neue „Klima-Führer“
ausgebildet werden.
Dabei ist der internationale Apparat, der diese Massenmanipulation steuert,
seit beinahe einem halben Jahrhundert der gleiche, von Dennis Meadows mit
seinen getürkten Computermodellen des Club of Rome, der 1972 die „Grenzen des
Wachstums“ verkündete, bis zu Jeffrey Sachs, der mit seiner mörderischen
„Schocktherapie“ alleine in Rußland einen Kollaps der demographischen Kurve
von einer Million Menschen pro Jahr verursachte. Was neu ist, ist die perfide
Instrumentalisierung von Kindern und Jugendlichen, die mit den Thesen vom
baldigen Ende der Welt in verzweifelten Aktionismus und eine hochgefährliche
Gegnerschaft zu den älteren Generationen getrieben werden.
Dabei setzt das Klima-Establishment auf die Naivität der Bevölkerung, alles
für bare Münze zu halten, was die anscheinend politisch korrekte Linie ist,
oder es zumindest nicht zu wagen, die privaten Gedanken öffentlich zu
artikulieren, wenn sie der vorgegebenen Richtung widersprechen. Was die
meisten Menschen nicht einmal annähernd in Betracht ziehen, ist die Tatsache,
daß es so etwas wie eine „Nudge-Theorie“ gibt (nach dem gleichnamigen Buch von
Cass Sunstein), also die Idee, daß ungefähr 70 Prozent der Medien nicht mehr
von Journalisten mit Information und Analysen gestaltet, sondern durch
PR-Firmen beeinflußt werden, deren Aufgabe es ist, systematisch die als wahr
angenommenen Grundsätze der Bevölkerung im Auftrag politischer und
finanzieller Interessen zu manipulieren.
Dabei ist die abscheuliche Idee, daß die Manipulation des Paradigmenwandels
einer ganzen Gesellschaft mit der Indoktrinierung der Kinder anfangen muß,
bereits 1951 von Lord Bertrand Russell in seiner Schrift „The Impact of
Science on Society“ (dt. „Wissenschaft wandelt das Leben“) dargelegt
worden:
„Politisch wird wahrscheinlich die Massenpsychologie zur wichtigsten
Disziplin werden... Das Aufkommen der modernen Propagandamethoden hat ihre
Bedeutung wesentlich gesteigert. Die wichtigste dieser Methoden heißt
angeblich ,Erziehung’. Auch die Religion spielt eine, wenn auch
verschwindende, Presse und Rundfunk eine an Bedeutung zunehmende Rolle...
Es steht zu hoffen, daß eines Tages jeder jeden zu allem überreden kann,
wenn er seinen Patienten nur jung genug in die Hand bekommt und vom Staat mit
Geld und dem erforderlichen Apparat versehen wird.
Auf diesem Gebiet würde man erheblich weiter kommen, wenn die Sache in
einer Diktatur in die Hand genommen würde... Die Schulpsychologen der Zukunft
werden über mehrere Schulklassen verfügen, an denen sie eine Reihe von
Verfahren erproben, wie man den Menschen die unverrückbare Überzeugung
beibringt, daß Schnee schwarz ist. Und bald werden die ersten vergleichbaren
Ergebnisse vorliegen: 1. der Einfluß des Elternhauses ist von Übel, 2. man
erreicht wenig, wenn man den Unterricht nicht schon in einer Altersklasse
unter 10 Jahren beginnt, 3. sehr wirksam sind in Musik gesetzte Verse, die man
immer wieder absingen läßt, 4. die Ansicht ,Schnee ist weiß’, stempelt man am
besten als Geschmacksverirrung morbider Überspanntheit ab.
Aber ich greife vor. Es ist Sache zukünftiger Wissenschaftler, hierfür
genaue Grundsätze zu entwickeln und herauszufinden, was es pro Kopf und Nase
kostet, den Kindern beizubringen, daß Schnee schwarz ist, und wieviel weniger
man ausgeben kann, um sie glauben zu lassen, er sei dunkelgrau.
Die Wissenschaft von der Massenpsychologie wird zwar fleißig betrieben,
aber streng auf die regierenden Klassen beschränkt werden. Den Pöbel wird man
über das Verfahren, wie seine Ansichten ausgebrütet werden, im unklaren
lassen. Hat sich diese Technik einmal vervollkommnet, so kann jede Regierung,
die die Erziehung für eine Generationsspanne in der Hand hat, ihre Untertanen
gefahrlos ohne Armee und Polizisten am Zügel führen.“
An der Methode hat sich nichts Prinzipielles geändert, praktisch angewendet
wird sie heute mit der Instrumentalisierung von Greta Thunberg, der ein gut
geöltes Management innerhalb weniger Monate Auftritte bei der
UN-Klima-Konferenz in Katowice, beim Weltwirtschaftsforum in Davos, vor dem
Europa-Parlament in Straßburg, dem Europäischen Wirtschafts- und
Sozialausschuß in Brüssel, dem Unterhaus in London und eine Audienz beim Papst
organisierte. Ein begleitender Medienhype und ermunternde Worte von
Bundeskanzlerin Merkel und Bundespräsident Steinmeier stellten sicher, daß die
„Fridays for Future“-Bewegung die Kinder und Teenager darin bestärkte, die
Schule zu schwänzen.
In den verschiedenen Klima-Organisationen arbeiten an vielen führenden
Stellen Top- Experten für Massenpsychologie mit, wie z.B. der norwegische
Psychologe Per-Espen Stoknes im Board of Directors der Internet-Plattform „We
don’t have time“, dessen Spezialthema die Frage ist, wie man
„Apokalypse-Überdruß“ in Aktionismus gegen die globale Erwärmung verwandelt.
Ein anderes Beispiel ist Alex Evans, Chef der Extinction Rebellion in Leeds,
der für ungefähr ein Dutzend geheimdienstverbundener Denkfabriken auf beiden
Seiten des Atlantiks gearbeitet hat und ein „Collective Psychology Projekt“
organisiert.
Die Lüge, daß die These vom anthropogenen Klimawandel unter
Wissenschaftlern allgemein akzeptiert sei, wird auch dadurch nicht wahrer, daß
sie immer wieder wiederholt wird. Zehntausende von Wissenschaftlern in den USA
unterschrieben gemeinsame Erklärungen (z.B. im Global Warming Petition
Project, http://www.petitionproject.org/index.php), und erst im Mai
veröffentlichten 90 führende italienische Wissenschaftler einen Aufruf an den
Präsidenten, die Regierung und das Parlament, der Bevölkerung nicht die
sinnlosen und destruktiven Kosten für einen sogenannten Schutz des Klimas
aufzubürden, dessen Veränderung völlig andere Ursachen hätte (vgl.. Neue
Solidarität 28/2019).
Schon 1998 sah Nigel Calder, Herausgeber der Zeitschrift New
Scientist und (zusammen mit den dänischen Physikern Hendrik Svensmark und
Egil Friis-Christensen) Autor des Buchs Die launische Sonne, in dem der
Einfluß von Ereignissen auf der Sonne auf das Klima dargelegt wird,
prophetisch voraus: „Alle Parteien der Industriestaaten, ob rechts oder links,
werden die CO2-Erderwärmungstheorie übernehmen. Das ist eine
einmalige Chance, die Luft zum Atmen zu besteuern. Weil sie damit angeblich
die Welt vor dem Hitzetod bewahren, erhalten die Politiker dafür auch noch
Beifall. Keine Partei wird dieser Versuchung widerstehen.“ Inzwischen gibt
ganze Kolonnen von smarten Investment-Beratern, die Investoren zu Anlagen in
die Klima-Industrie zu verlocken suchen, mit dem Argument, dort sei das Risiko
zwar nicht kleiner, aber man tue wenigstens etwas Moralisches für den
Klimaschutz.
Die Rationalisierung für diese Enteignung der Bevölkerung lieferte u.a.
Ottmar Edenhofer, Direktor am Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung und
Nachfolger von CBE Schellnhuber: „Was das Penecillin für die Medizin ist, ist
ein CO2-Preis für die Klimapolitik.“ Mit anderen Worten: Die Preise
für Energie und Transport werden so lange angehoben, bis die Leute ihre
Verhaltensweisen ändern.
Ganz auf einer Linie mit der Panikmache dieser ganzen Lobby zeigte sich
Ursula von der Leyen in ihrer Rede vor dem Europäischen Parlament, in der sie
ein radikal grünes Programm für die EU ankündigte, deren bisheriges Ziel, die
Treibhausgase bis 2030 um 40 Prozent zu reduzieren, nicht ausreichend sei, man
müsse „weiter gehen“, auf „50 Prozent, wenn nicht 55 Prozent“. Sie werde in
den „ersten hundert Tagen im Amt“ ein Gesetz vorlegen, in dem das Ziel
festgeschrieben ist, bis zum Jahr 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Nach
deutlichen Seitenhieben gegen Rußland und China definierte sie die zukünftige
Rolle Europas, das „zuhause über sich hinauswachsen“ und damit eine
„Führungsrolle in der Welt“ übernehmen solle. Am europäischen Wesen soll also
die Welt genesen.
Wie das allerdings mit der ebenfalls von von der Leyen geforderten
Verteidigung des „europäischen Lebensstils“ einhergehen soll, ist
schleierhaft. Wenn man sich das Paket von Klimasteuern und Regelungen ansieht,
das daneben vom „Klima-Kabinett“ der Umweltministerin Svenja Schulze
angekündigt wurde, dann müßte jedem klar sein, daß vom bisherigen Lebensstil
nichts übrigbleiben wird. Die Preise für Energie und Transport und als Folge
davon für alles andere sollen so in die Höhe getrieben werden, daß die weniger
privilegierten Menschen statt Auto und Flugzeug lieber das Fahrrad benutzen
und anstatt die Heizung anzustellen, im Winter dickere Pullover tragen
sollen.
In Wirklichkeit bedeutet diese Klima-Hysterie den finalen Versuch,
verspätet den Morgenthau-Plan durchzusetzen, Deutschland zu
deindustrialisieren und die Profite der Klima-Spekulanten zu maximieren. Als
Folge davon werden junge zukunftsorientierte Menschen in großen Zahlen nach
Asien auswandern, der Anteil der alten Menschen wird dramatisch zunehmen, für
die aber weder Pflegekräfte noch ein flächendeckendes Gesundheitssystem
finanziert werden können – siehe die Bertelsmann-Studie zur Reduzierung der
Anzahl der Krankenhäuser. Wenn diese Politik nicht gestoppt wird, drohen in
Deutschland wirtschaftliche Verheerungen, die die Folgen des Dreißigjährigen
Krieges wie ein Picknick aussehen lassen werden.
Es ist höchste Zeit, daß alle denkenden Menschen in diesem Land umgehend
anfangen, sich diesem Angriff auf die Existenz Deutschlands als
Industrienation entgegenzustellen. Deutschland ist eine hochentwickelte
Wirtschaftsnation, deren Industrie sich auf hohe Energieflußdichten im
Produktionsprozeß verlassen können muß, die jetzt schon in Gefahr sind. Wenn
in naher Zukunft „Klima-Gesetze“ und noch mehr Investitionsauflagen alle
Kreditströme für die produktive Realwirtschaft strangulieren, dann wird mit
den mittelständischen Unternehmen, die rund 85 Prozent des gesellschaftlichen
Reichtums produzieren, auch der Boden für die sozialen Aufgaben, die Erziehung
und die Kultur entzogen.
Daß der Industriestaat Deutschland das Ziel der Attacke ist, wird noch
unterstrichen durch die Tatsache, daß der IWF laut Handelsblatt die
Familienunternehmen für die wachsende Schere zwischen Arm und Reich
verantwortlich macht: Deren Exporterfolge in China seit 2000 hätten dem im
System angelegten Effekt erheblich verstärkt. Das ist angesichts der totalen
Bevorzugung der Banken und Spekulanten gegenüber der Realwirtschaft durch die
Politik und die führenden Institutionen eine so unerhörte Falschmeldung, daß
man nicht von einem Irrtum, sondern von dem Versuch einer bewußten
Weichenstellung ausgehen muß.
Es ist beim grünen und neoliberalen Establishment intellektuell
möglicherweise noch nicht angekommen, daß nicht nur China, sondern ganz Asien
aufsteigt und von ungeheurem Optimismus über seine über 5000 Jahre alten
Kulturen wie auch seine Zukunft erfüllt ist. Es muß jedem klar sein: Wenn
Asien aufsteigt, und Europa und vielleicht der ganze Westen sich durch die
grüne Klima-Hysterie selbst zerstört, dann liegt darin die Gefahr eines neuen
großen Krieges.
Ganz im Gegenteil liegt das Potential für den deutschen Mittelstand gerade
in der Zusammenarbeit mit China beim Ausbau der Neuen Seidenstraße in der
ganzen Welt – was aber von Brüssel und Berlin bisher aus geopolitischen
Gründen abgeblockt wird. Die Zusammenarbeit mit den 126 Staaten, die sich
dieser Initiative bereits angeschlossen haben, sei es bei der
Industrialisierung Afrikas oder des Mondes, bedeutet für die Industrienation
Deutschland eine optimistische Perspektive.
Die Politik der Hinterzimmer, die wir soeben wieder bei der Verteilung der
EU-Posten erlebt haben, war schon immer die Praxis, wenn es um die
Weichenstellung bei der Politik zugunsten der Banken oder zuungunsten der
Realwirtschaft geht. Darin liegt der Grund, warum nach dem Krach von 2007/08
nicht das geringste für die Beseitigung der Ursachen, die zu dieser
systemischen Krise geführt haben, getan wurde, und weshalb wir heute am Rande
eines noch viel dramatischeren Zusammenbruchs stehen. Der international
inszenierte Hype um die Investitionen in den „Grünen New Deal“ soll da nur die
letzte Runde der Tanzes auf der Titanic sein, um den „Investoren“ ein letztes
Mal den großen Reibach bringen. Aber das Resultat ist ein Absturz in ein
finsteres Zeitalter. Es ist dieses Mal noch Zeit, Widerstand zu leisten.
zepp-larouche@eir.de
Wenn Sie diesen Aufruf unterstützen möchten, kontaktieren Sie bitte info@bueso.de oder das nächstgelegene Büro der
Bürgerrechtsbewegung Solidarität.
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