Grußwort von Botschafter Shi Mingde
zum „Dialog der Kulturen entlang der Neuen Seidenstraße“ des
Schiller-Instituts
Es freut mich sehr, daß das Schiller-Institut einen kulturellen Dialog rund
um das Thema der neuen Seidenstraße veranstaltet. Als Chinas Staatspräsident Xi
Jinping im Jahr 2013 die historische Initiative „Ein Gürtel, eine Straße“
vorstellte, gab es seitens der Internationalen Gemeinschaft breite Zustimmung
und Unterstützung. In den vergangenen Jahren hat die Neue Seidenstraße als
Wirtschafts- und Infrastrukturprojekt weltweit große Aufmerksamkeit auf sich
gezogen. Es handelt sich aber nicht nur um einen Wirtschaftskorridor, sondern
auch um eine Straße des kulturellen Austauschs.
Historisch betrachtet begann die antike Seidenstraße mit dem Warenhandel,
aber sie war weit über den Handel hinaus von Bedeutung und wurde zu einem
Korridor der Kommunikation zwischen den verschiedenen Kulturen der Welt.
Entlang der Seidenstraße konnten sich die kulturellen Zentren der Menschheit
miteinander über große Entfernung hinweg verständigen, und so konnten die
großen Zivilisationen wie China, Indien, Arabien und Europa voneinander lernen
und einander respektieren. Keine dieser Zivilisationen verlor damals auf Grund
der Vernetzung durch die Seidenstraße ihre Unabhängigkeit und den Raum für
eigene Entwicklung, ganz im Gegenteil. Das gegenseitige Lernen ermöglichte es
den Ländern, Neues aufzunehmen und sich unter Beibehaltung der eigenen
Besonderheiten mit neuer Kraft weiterzuentwickeln.
Im Zuge der weltweiten Globalisierung und Digitalisierung sind ein
kulturübergreifender und überregionaler Austausch und die Zusammenarbeit immer
wichtiger geworden. China möchte die „Ein Gürtel, eine Straße“-Initiative
gemeinsam mit den Ländern entlang der Neuen Seidenstraße beraten, aufbauen und
auch gemeinsam davon profitieren. Dadurch soll nicht nur die Wirtschaft in den
Ländern entlang der Straße vorangebracht werden, sondern auch der kulturelle
Austausch zwischen China und den anderen Ländern gefördert werden. Bis Ende
2017 hat China mit den Regierungen der Länder entlang der Neuen Seidenstraße
bereits mehr als 300 Abkommen zum kulturellen Austausch unterzeichnet und
dementsprechende Pläne umgesetzt. Multilaterale Kulturkooperationsmechanismen
im Rahmen der Shanghai Cooperation Organisation, sowie zwischen China und den
Ländern Osteuropas, den arabischen Ländern und den ASEAN-Staaten wurden bereits
etabliert. Dies hat sicherlich dazu beigetragen, die Menschen entlang der
Seidenstraße einander näher zu bringen.
Ich hoffe, daß die teilnehmenden Experten und Künstler sich im Rahmen dieses
Dialogs offen und tiefgreifend austauschen können und wünsche Ihnen viel
Erfolg.
Shi Mingde, Botschafter der Volksrepublik China in der
Bundesrepublik Deutschland
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