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Schiller-Institut e. V.
"Zweck der Menschheit ist kein anderer als die
Ausbildung der Kräfte des Menschen, Fortschreitung."
Friedrich Schiller

 

80 Jahre verspätet nimmt New York Wilhelm Furtwängler auf

Von Dennis Speed

Der 1954 verstorbene große deutsche Dirigent Wilhelm Furtwängler findet jetzt endlich, sehr verspätet, eine Heimat in Manhattan in New York. Mit Diskussionsreihen, Musikabenden und größeren Konzertveranstaltungen für ein New Yorker Publikum will das von Lyndon LaRouche initiierte „Manhattanprojekt“ das Verbrechen, das der Kongreß für Kulturelle Freiheit (CCF) in der Truman-Ära an Amerika begangen hat, ungeschehen machen.

Diese britische Geheimdienstoperation hat das Empfindungsvermögen zahlloser Menschen vernichtet, die Kreativität erst fehlgeleitet und dann zerstört, und seither regiert in allen Aspekten des Denkens in Amerika zunehmend der Wahnsinn in Form von willkürlichem Geschmack und Moden. In letzter Zeit jedoch ändert sich das, denn die Abscheu vor dem soziopathischen Verhalten Obamas im Weißen Haus und die scheinbar unabwendbare Aussicht auf eine Präsidentschaft entweder von Hillary Clinton oder von Donald Trump läßt selbst bei den abgestumpftesten Zeitgenossen moralische Panik ausbrechen.

Wenn man das kriminelle Unrecht von Behörden wie dem FBI beheben will, die seit 15 Jahren die Wahrheit hinter dem Mord an mehr als 3000 Amerikanern im World Trade Center vertuschen, dann erfordert das eine große moralische Kraft und Ausdauer im Einsatz für Gerechtigkeit - genau die gleiche moralische Kraft und Ausdauer, die man braucht, um eine Beethoven-Sinfonie richtig aufzuführen.

Daß es den Amerikanern verwehrt bliebt, von 1936 bis 1951 Wilhelm Furtwängler als Dirigent und Lehrer in New York zu erleben, hat nicht wenig dazu beigetragen, daß die Truman- und McCarthy-Ära und das damalige Aufkommen der amerikanischen Moderne in der Kunst toleriert wurden.

Nur wenn man die Herrschaft des Willkürlichen in der Musik durchbricht - eine Aufgabe, der sich das Schiller-Institut auf Veranlassung LaRouches bereits seit den 80er Jahren mit der Kampagne für die klassische Verdi-Stimmung a’=432 Hz widmet -, wird es möglich, in allen Lebensbereichen wieder einen Sinn für Proportion und Gerechtigkeit zu erzeugen. Das Defizit moralischer Bildung in der Bevölkerung läßt sich nur bekämpfen mit einem Wiederaufleben - einem Risorgimento - des Belcanto, wenn richtiges und schönes Singen wieder allgemein verbreitet und erwünscht ist.

Wilhelm Furtwängler hätte in Amerika nicht bloß den Taktstock von Arturo Toscanini 1936 übernommen, sondern vielmehr den, den der große tschechische Komponist Antonin Dvorak 1895 niedergelegt hatte, als er nach einem gescheiterten, aber ruhmreichen Versuch, zusammen mit der Musikerin und Philanthropin Jeanette Thurber in Manhattan ein Nationales Musikkonservatorium für Amerika aufzubauen, nach Böhmen zurückkehrte - vertrieben von den damals tonangebenden Befürwortern der Rassentrennung im Süden der USA und den Gleichgesinnten im Norden. Johannes Brahms persönlich hatte Dvoraks Bemühungen unterstützt, auch die, das Negro Spiritual zur Grundlage „einer großen und edlen Musikschule“ zu machen. Frau Thurber lebte noch bis 1945 und hätte Teile ihres Projekts reaktivieren können, wäre Furtwängler 1936-37 zum Leiter der New Yorker Philharmonie bestellt worden, doch dazu kam es nicht. Die Meisterschaft in der kompositorischen Idee der Motivführung, die Brahms und auch sein Freund und Weggefährte Dvorak beherrschten, lebte in der Aufführungspraxis von Furtwängler, selbst ein Komponist, weiter. Doch diese Chance wurde zunichte gemacht, und in der Folge begann nach Roosevelts Tod das finstere Zeitalter des CCF.

Zwei Äußerungen

Wir können an dieser Stelle die Idee der Motivführung nicht ausführlich besprechen, aber wir können darstellen, wie Furtwängler über Kreativität in Musikaufführungen dachte. Er sagte einmal:

    „Fassen wir den künstlerischen Schöpfungsprozeß ins Auge... Bei näherem Hinsehen können wir innerhalb dieses Prozesses, des Ordnens, nun zweierlei Richtungen unterscheiden: einmal, indem jede kleine Einheit mit den nächstliegenden neue größere bildet, und so fort. Es ist das allmähliche Erwachsen des einen aus dem andern, die Folgerichtigkeit der Teile, vom einzelnen ausgehend ins Ganze strebend. Ein andermal umgekehrt, indem eine über allen einzelnen Teile stehende Einheit, die Einheit des Ganzen als fest gegebene, von ihrer Seite her wieder in die Teile wirkt. Sie stammt nicht von den Einzelheiten ab, vielmehr bestimmt sie die Teile bis ins Kleinste mit. Das Wesentliche ist nun, daß in jedem wirklichen vollkräftigen Kunstwerk beide Richtungen sich derart ergänzen und durchdringen, daß eine jede nur durch die andere wirksam ist.“

Im Gespräch mit Mitarbeitern hat Lyndon LaRouche mit Blick auf die musikalische Kunst seines Freundes Norbert Brainin, des verstorbenen Primarius des Amadeus-Quartetts, gesagt:

    „Man muß die Ideen beim Spielen oder beim Hören plazieren. Musikalische Ausbildung genügt dafür nicht. Es muß eine mehr geistige Qualität hinzukommen, sonst geht es nicht und wird falsch. Es ist sehr schwierig, denn der Standard ist mehr und mehr nur noch das mechanische Spielen geworden, wobei der Aufführende die Verbindung zu dem Prinzip verliert. Etwas muß in einem selbst ausstrahlen und die Beziehung zu einer wichtigen Aufführung herstellen. Es muß in einem selbst etwas sein, das kontrolliert, wie man reagiert und wie man spielt. Das ist das wichtigste.

    Deswegen mag ich keinerlei Popmusik. Ich will sie nicht hören! Ich dulde sie nicht in meiner Gegenwart. Ich habe Angst, daß sie meine Seele zerstört. Das ist meine Empfindung hierüber. Alles muß man auf diese Weise angehen. Wenn man sich selbst so behandelt, erhält und sichert man die Qualität der Moral, die man ohnehin haben sollte. Der Pragmatist ist immer ein verdammter Narr und nur lästig.“

Die identische Absicht beider Äußerungen sollte klar sein.

Das Hauptanliegen des Manhattanprojekts des Schiller-Instituts ist es, einen Kampf wiederaufzunehmen, den diese Organisation Ende der 80er Jahre nach New York City getragen hatte. Damals hatte das Institut auf epistemologisches Betreiben LaRouches das Handbuch der Grundlagen über Stimmung und Register [http://www.eirshop.de/epages/78347111.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/78347111/Products/614] herausgegeben, ein grundlegendes und bis heute unübertroffenes Plädoyer für die richtige musikalische Stimmung, ausgehend von einem richtigen Verständnis der besonderen Rolle der italienischen Belcanto-Methode der Stimmplazierung, worauf der schöne Gesang in allen Sprachen basiert. Die Kulturrelativisten jener Zeit standen Kopf; der Kampf hatte begonnen.

Diejenigen, die dabei nicht die tieferen Fragestellungen erkannten, verstanden auch nicht, daß das ein Kulturkampf auf höchster Ebene war. Genau den gleichen Kampf hatte im Grunde auch der Dirigent Furtwängler gegen das Naziregime geführt. Es war der Kampf der Wahrheit gegen die pragmatische Anpassung an den „Triumph des Willens“ über Wissenschaft, Kultur, Gesellschaft und Menschen. Beispielsweise hatte Joseph Goebbels auf einer von ihm 1939 organisierten Konferenz verfügt, daß der bis dahin weit verbreitete „wissenschaftliche“ Kammerton a’=432 Hz fortan auf a’=440 Hz heraufgesetzt würde, angeblich für bessere Radioübertragungen und andere Zwecke. Hinter dem scheinbar „technischen“ Argument steckte der Versuch, die physikalischen Gesetze nicht nur der menschlichen Singstimme, sondern des Universums überhaupt zu leugnen und ihre Konsequenzen zu ignorieren.

Das Chor-Prinzip

In dem Handbuch der Grundlagen über Stimmung und Register von 1988 heißt es:

    „Der Einfluß marxistischer und ähnlicher gesellschaftlicher Kunsttheorien unter Musikwissenschaftlern u.a. führte zu der verbreiteten Lehrmeinung, welche die Komponisten der Neuzeit unterschiedlichen, aufeinanderfolgenden Epochen musikalischer Manieren und Geschmäcker wie Barock, Rokoko, Klassik, Romantik und Moderne zuordnet. Die Verbreitung dieser Gesellschaftstheorie ist vielleicht der Hauptgrund dafür, daß die Mehrheit der modernen Berufsmusiker einige der grundlegendsten Prinzipien der klassischen musikalischen Komposition nicht mehr versteht.“

Die „Stimmungsfrage“ unterscheidet sich in nichts von der Zerstörung der Wissenschaft, die um das Jahr 1900 in ganz Europa einsetzte. Das LaRouche-Manhattanprojekt hat sich zur Aufgabe gesetzt, zur Wissenschaft zurückzukehren, d.h. zur wissenschaftlichen und damit richtigen Stimmung, so daß der wirkliche Geist der aufgeführten Komposition wieder zur Geltung kommt. Zuallererst bedeutet dies, bei Aufführungen ausschließlich in der richtigen Stimmung von c’=256 Schwingungen pro Sekunde zu spielen. Zweitens bedeutet dies, sich „jenseits der Noten“, „hinter den Noten“ und „zwischen den Noten“ zu bewegen, wie Furtwängler es formulierte. Musik steckt nicht in den Noten, genauso wie Ideen nicht in Wörtern stecken.

Daß die falsche Annahme durchgesetzt wurde, das Gegenteil sei wahr, ist die eigentliche Ursache des traurigen Zustands der Gesellschaft und der politischen Alternativen, die sich heute den Bürgern in Amerika bieten. Ohne klassische Musik sind sie machtlos, diesen Nicht-Alternativen und der bösartigen, unmenschlichen „New-Dark-Age“- Politik, wie sie die Regierungen Obama und Bush verkörpern, etwas entgegenzusetzen. Was immer sie tun, es ist hoffnungslos, einen „politischen“ Ausweg zu suchen, wenn Politik auf diese begrenzte Weise verstanden wird.

Der Grund liegt darin, daß die meisten überzeugt sind, sie würden über ihre bevorzugte Kultur selbst frei entscheiden, ähnlich wie man sich für eine Sorte Waschpulver im Supermarkt entscheidet, obwohl diese Kultur in Wirklichkeit von außen vorgegeben ist. Im besten Fall wollen sie vor der häßlichen Wahrheit über die eigene häßliche Kultur die Augen verschließen, im schlimmsten Fall bestreiten sie diese Wahrheit ganz vehement.

Diese Kultur wurde uns als geistige Kleidung aufgedrängt, und es liegt an uns, uns von ihr zu entkleiden und diese geistige Sklaverei abzuschütteln. Wir müssen uns weigern, uns abends freiwillig selbst diese Fesseln anzulegen, wenn wir nach einem langen Tag der Schufterei in Lohn- und Schuldsklaverei nach Hause kommen. Noch schlimmer sind die entwürdigenden, nicht selten halb oder ganz kriminellen Aktivitäten, die heutzutage ohne jede Ironie „Entertainment“, „Unterhaltung“ genannt werden.

Neben den Konzerten des Manhattanprojekts und den Chören, die im Rahmen des Projekts regelmäßig proben, besteht die zentrale pädagogische Arbeit zur geistig-musikalischen Befreiung im Solfège-Unterricht unter der Leitung von Diane Sare, der Gründerin und Ko-Leiterin des New York Community Chorus des Schiller-Instituts. Vor dem Internetforum mit LaRouche lädt Sare jeden Samstag die Anwesenden dazu ein, Wilhelm Furtwänglers musikalischem Verständnis nachzuspüren. Das bedeutet nicht nur, beispielsweise Furtwänglers Aufnahme von Schuberts Neunter Sinfonie von 1953 anzuhören, sondern auch Elemente aus dem Werk im Chor zu singen und mit Hilfe des Solfège durchzuarbeiten. Wichtig ist dabei, daß das Solfège-System des „festen Do“ verwendet wird, in dem die Silbe „do“ immer auf den Ton C fällt, und nicht das „bewegliche Do“, ein recht verbreitetes, eher willkürliches System, in dem die Tonart des Stücks wie a-moll, d-moll, F-Dur als Ausgangspunkt des Do genommen wird.

Anstelle des banalen Verständnisses von Musik als „Geschmackssache“, das die Menschen in den 60er Jahren gegen die Flut musikalischen Lärms wehrlos machte, sind Chor und Publikum bei dieser Methode Teil eines musikalischen Laboratoriums, das uns nicht einfach überzeugen soll, daß „Klassik gut für uns ist“, sondern daß eine kompositorische Idee nach klassischen Prinzipien für den Geist nachvollziehbar ist und daß dies leider nicht die Art und Weise ist, wie wir gewöhnlich denken. Das Ziel dieser geistigen Übung ist es, die Teilnehmer besser zu befähigen, das Tragische ihrer falschen Entscheidungen in der sogenannten „realen Welt“ zu erkennen. Das ist der Ausgangspunkt für wirkliche Auseinandersetzungen.

Amerikanische Romantik

Die Amerikaner von der Krankheit der Romantik zu heilen, die Heinrich Heine in seiner polemischen Schrift Die romantische Schule so treffend charakterisiert, bleibt uns vielleicht als das einzige Mittel, um den Absturz auf die Ebene von obszönem Geschwätz mit einer kräftigen Dosis Wahnsinn zu verhindern, wie es mit dem Auftauchen der abstrusen Kampagne von Donald Trump in der amerikanischen Politik zum Normalfall zu werden droht. Am wirksamsten hierbei wäre es, amerikanische Kinder und Jugendliche wieder mit der Singpraxis des Belcanto vertraut zu machen. Aber das darf keine „Sache an sich“ bleiben, sondern man muß auch über die politischen Gründe für die Unterdrückung dieses Wissens aufklären.

Ebenso muß dem Schüler der Schwindel über die „Perioden der europäischen Musikgeschichte“ verdeutlicht werden. Dazu heißt es in dem Handbuch:

    „Üblicherweise wird angenommen, daß die ,romantische Periode’ auf dem europäischen Kontinent zur Zeit des Wiener Kongresses 1815 und der antiklassischen Karlsbader Beschlüsse anbrach. Aus diesem Grunde werden nicht nur alle wichtigen Komponisten der Zeit nach 1827-28 als Vertreter der Romantik eingeordnet; in den meisten Fällen werden auch bei den heute geduldeten Interpretationsstandards die Werke eindeutiger ,Bachianer' wie Schubert, Mendelssohn, Chopin, Schumann und Brahms auf eine Art interpretiert, die für Hector Berlioz (1803-1869), Liszt, Wagner und Hugo Wolf (1860-1903) mehr oder weniger angemessen sein mag.“

In den heutigen amerikanischen Schulen besteht weniger die Gefahr, daß man die Schüler von dieser falschen Vorstellung abbringen müßte, denn unter „Klassik“ versteht man mittlerweile, wenn überhaupt, die Beatles und ähnliches oder, wenn der Schüler wirklich einen Hang zur Geschichte hat, die Big-Band-Ära der 30er und 40er Jahre.

Man sollte vielleicht auch darauf hinweisen, daß der amerikanische Dirigent Leonard Bernstein in der Angelegenheit wenig Gutes beigetragen hat, er hat ein gerüttelt Maß Anteil an diesem Zustand. Er erwies sich zwar selbst nach dem Fall der Mauer 1989 einen wichtigen Dienst, als er in jenem Dezember Beethovens Neunte Sinfonie aufführte, aber „Lennys“ romantische Kunstauffassung war das Trojanische Pferd, mit dem die „Gedankenpolizei“ von FBI und CIA die Gegenkultur der 60er Jahre in die Musikfakultäten aller Universitäten und Konservatorien in den USA eindringen ließ. Es ist nunmehr fast 50 Jahre her, daß Bernstein 1967 in seiner Fernsehsendung die klassische Musikwelt aufrief, sich Theodor W. Adornos Radio Research Project aus Princeton anzuschließen und den Übergang des vom (damals gerade als CIA-Operation enttarnten) CCF in den 50er und 60er Jahren im Auftrag des State Department gesponserten „Jazz“ zum neuen Lieblingsprojekt des britischen Geheimdienstes, der „Rockmusik“, mitzugehen.

Gerechterweise sei gesagt, daß Bernstein selbst Zielscheibe des CCF gewesen ist, vor allem bei dessen erster Intervention auf der „Kultur- und Wissenschaftskonferenz für den Weltfrieden“, die am 25. März 1949 im Waldorf Astoria in New York stattfand. Das Störmanöver wurde angeführt von dem mit CIA-Geldern unterstützten Prof. Sidney Hook - später in den 70er Jahren einer der Erzfeinde LaRouches und Zielscheibe von dessen Kampagne gegen die „akademischen Quacksalber“ („Quackademics“) in den amerikanischen Wirtschafts-, Geschichts- und Politologie-Fakultäten, darunter Hooks University Center for Rational Alternatives. Bernstein und 49 andere erschienen in Henry Luces Magazin Life mit großen steckbriefartigen Fotos, neben Bernstein wurden u.a. auch Albert Einstein, Clifford Odets, Frank Lloyds Wright, Aaron Copland und Henry Wallace genannt und als „Handlanger des Kremls“ hingestellt.

Bernsteins häufig wiederholter Satz in der Sendung „Inside the Rock Revolution“ von 1967 - „Aber mir gefällt’s“ -, wobei er sogar mehrere Beatles-Songs als „bedeutende Kompositionen“ bezeichnete, erinnert einen fatal an den schaurigen letzten Satz aus George Orwells 1984: „Er liebte den Großen Bruder.“ Mit dieser Angst in seinem Kopf seit Ende der 40er Jahre und mitten in New York als der Stadt, die eingeschüchtert wurde, Furtwängler eine Absage zu erteilen, war klar, daß Lenny es besser wußte, aber beschlossen hatte, sich mit dem Bösen zu arrangieren.

Manchmal, sogar oft, hat es den Anschein, daß das Gute unterliegt. Aber das ist kein Naturgesetz. Nachdem Furtwänglers Berufung an die New Yorker Philharmonie nach Toscaninis Ausscheiden 1936 abgelehnt worden war und nach Furtwänglers übler Schmähung während des Zweiten Weltkriegs scheiterte 1951noch ein letzter Versuch von Rudolf Bing, Furtwängler nach New York zu holen. Die Atmosphäre der Einschüchterung erwies sich als zu stark. Aber es gibt mehr als einen Weg, um der Inquisition, dem FBI und dem britischen Geheimdienst zu trotzen. Wilhelm Furtwängler wird heute, 2016, in New York wohnen, im Herzen all jener, die die Wahrheit verteidigen wollen. Das Manhattanprojekt wird das schaffen. Die Wahrheit von klassischer Musik und Kunst, die heute darniederliegt, kann und wird sich wieder heben.