Interview mit Helga Zepp-LaRouche in „Hellada“
Die griechische Tageszeitung brachte am 25. Februar ein
Interview mit der Vorsitzenden des Schiller-Instituts.
Die landesweit erscheinende Tageszeitung Hellada (Griechenland)
veröffentlichte am 25. Februar ein drastisch formuliertes Interview mit Helga
Zepp-LaRouche, die als Vorsitzende des Schiller-Instituts und der BüSo
vorgestellt wird. Der Artikel, der zwei ganze Seiten einnimmt und mit ihrem
Foto bebildert ist, war Zepp-LaRouches erstes Interview in einer großen
griechischen Zeitung.
Die Fragen stellte Dr. Nicolas Laos, ein regelmäßiger Kommentator der
Zeitung, der in einer Einleitung das Ehepaar LaRouche und dessen politische
Bewegung vorstellt. Von den sieben Fragen und schriftlichen Antworten werden
drei in ganzer Länge abgedruckt, die anderen vier faßt Laos zusammen. Die
Fragen waren klug und mit wichtigem aktuellem Bezug zur derzeitigen
strategischen und finanziellen Weltlage.
Eine betraf die Ursachen der Finanz- und Wirtschaftskrise in Europa und
besonders der Eurozone mit den „riesigen staatlichen Austeritätsprogrammen“
und Bankenrettungspaketen und wie „eine robuste Politik für soziale und
wirtschaftliche Entwicklung“ aussehen sollte. Zepp-LaRouche verweist in der
Antwort auf den Paradigmenwandel, insbesondere „weg von der Produktion auf
Grundlage wissenschaftlich-technischen Fortschritts und hin zu Monetarismus
und der Vorstellung ,Geld aus Geld zu machen’ seit der Aufhebung des
Bretton-Woods-Systems durch Präsident Nixon, der Schaffung unregulierter
Offshore-Märkte und der Einführung frei schwankender Wechselkurse“. Seither
„wuchert ein völlig unregulierter Derivatmarkt virtueller Vermögenswerte“, der
um Größenordnungen größer sei als die reale Wirtschaft der Welt.
Zu Europa erklärt die Präsidentin des Schiller-Instituts: „Hinter der
erzwungenen Einführung des Euro-Systems als ,Preis für die deutsche
Wiedervereinigung’ stand niemals die Absicht, eine florierende europäische
Wirtschaft zu schaffen, sondern Europa unter einer supranationalen Diktatur in
einen feudalen Zustand ohne Industrie zurückzuversetzen, was dadurch bestätigt
wird, daß Giuliano Amato, Jacques Attali oder Claude Juncker dies
verschiedentlich selbst zugegeben haben. Die gegenwärtige Krise in der
Eurozone ist keine zufällige Folge einer gut gemeinten Politik, sondern das
Resultat eines beabsichtigten ,Regimewechsels’, weg von souveränen
Nationalstaaten und hin zur feudalen Diktatur, in der die EU zum Juniorpartner
eines anglo-amerikanisch beherrschten Imperiums wurde, was nur eine andere
Bezeichnung für ,Globalisierung’ ist. Alle europäischen Völker sind Opfer
dieser Politik geworden. Die Griechen trifft es offensichtlich am härtesten,
aber auch Deutschland wird kaputtgemacht.“
Zepp-LaRouche beschreibt dann die Elemente der jetzt notwendigen
Wirtschaftspolitik. Zuerst müsse durch eine Glass-Steagall-artige
Bankentrennung der finanzielle Giftmüll abgeschrieben werden, statt dazu den
Steuerzahler heranzuziehen. Dann müsse man ein Kreditsystem schaffen und
brauche „einen Aufbau der Realwirtschaft durch wohldefinierte Großprojekte,
wie NAWAPA für Kanada, die USA und Mexiko und das vom Schiller-Institut
ausgearbeitete Entwicklungsprogramm für Südeuropa, den Mittelmeerraum und
Afrika.“
Die zweite Frage betraf die „asymmetrische Ausdehnung des sogenannten
Finanzkapitalismus im Verhältnis zur Realwirtschaft“ und die Notwendigkeit
technischer Durchbrüche, um die Wirtschaft zu revolutionieren. Zepp-LaRouche
beschrieb dazu die Absicht von „Helikopter-Ben“ Bernanke von der Federal
Reserve und Mario Draghi von der Europäischen Zentralbank, eine
hyperinflationäre Geldpolitik zu betreiben, um auf Kosten der Bevölkerung die
privaten Spekulationsschulden zu bezahlen. Diese Politik müsse sofort gestoppt
werden.
Zu den technischen Durchbrüchen sagte sie, der Meteoritenregen in Rußland
und der relativ nahe Vorbeiflug eines Asteroiden an der Erde seien ein Weckruf
für die Menschheit, weil Einschläge großer Asteroiden oder Kometen die gesamte
Bevölkerung der Erde ausrotten könnten.
eir
|