LaRouche mobilisiert gegen Bush: "Ist der Präsident durchgedreht"?
In einer Erklärung mit dem obigen Titel warnte der amerikanische
Oppositionspolitiker Lyndon LaRouche am 3. August vor der zunehmenden
mentalen Instabilität des US-Präsidenten:
Führende Kreise in den USA sind heute zutiefst beunruhigt über
eine offenkundige, schwere Störung der aktuellen Geisteszustands von
Präsident George W. Bush Jr. Seine obsessive Erwartung, daß das
Ingangsetzen des jetzigen Krieges im Libanon durch eine zögerliche
israelische Regierung den Kandidaten der Republikanischen Partei für
die anstehenden Zwischenwahlen im November eine dringend
herbeigesehnte "Oktober-Überraschung" verschaffen könnte, läßt seine
Augen glasig werden. Außerdem machen sich vernünftige
Führungspolitiker bei Demokraten und Republikanern derzeit mehr oder
weniger starke Sorgen wegen der Gefahr für unsere Zivilisation
insgesamt und insbesondere für die USA - eine Gefahr, die sie an dem
starren Blick in den Augen des Präsidenten ablesen können.
Wie ich schon im Januar in einer Stellungnahme warnte, besteht die
bevorzugte Option für einen Sieg der Republikanischen Partei bei den
Kongreßwahlen im kommenden November darin, daß die USA Israel dazu
bringen, Massenvernichtungswaffen, die sich derzeit in israelischem
Besitz (wahrscheinlich irgendwo in der Negev-Wüste) befinden, an der
irakischen Grenze zu deponieren, vorzugsweise auf syrischem Gebiet.
Bisher trägt die jetzige israelische Invasion des Libanon alle
Kennzeichen einer Operation, die genau dies Resultat herbeiführen
soll.
Alle vorliegenden Pläne, die Ausbreitung des eskalierenden
asymmetrischen Krieges auf libanesischem Gebiet zu neutralisieren,
sind daher aus strategischen Gründen schon im Kern zum Scheitern
verurteilt. Der einzig mögliche Ausweg ist ein erzwungener Rückzug
Israels aus dem gesamten libanesischen Gebiet und eine erzwungene
Dynamik hin zu einem umfassenden Frieden im Nahen Osten, an dem alle
relevanten Partner der Region beteiligt werden müssen, mit dem klaren
Ziel, eine ausgewogene und umfassende Zweistaaten-Lösung für die in
Rede stehenden souveränen Staaten Israel und Palästina zu
realisieren. Es gibt keine andere Lösung. Selbst diese Lösung läßt
sich nicht realisieren, wenn sich die US-Regierung nicht eindeutig
auf diese Politik festlegt.
Es ist unnötig, schon im Voraus auf einer Einigung über alle
Details einer Vereinbarung zu bestehen. Wichtig ist aber eine
Übereinkunft darüber, daß sofort mit der Umsetzung einer erzwungenen
Friedenslösung begonnen wird, die in gar keiner Weise die
Menschenrechte irgendeiner Person der beteiligten Parteien verletzt.
Der Präsident der Vereinigten Staaten muß diese Option
akzeptieren. Wir befinden uns nämlich nicht nur am Rande der
schlimmsten globalen Währungs-, Finanz- und Wirtschaftskrise der
modernen Geschichte, sondern stehen kurz vor der globalen Ausbreitung
einer asymmetrischen Form des Dritten Weltkriegs - bei dem selbst
Kernwaffen zum Einsatz kommen könnten. Diesmal dürfen wir - anders
als 1938 in München - nicht versagen. Der Präsident muß seine
fanatische Obsession aufgeben.
Machtkampf in Washington:
"Die Welt kann nicht warten! Stürzt das Bush Regime!"
Unter diesem Titel ("The World Can't Wait! Drive Out The Bush
Regime") erschien am 3. August in der New York Times eine ganzseitige
Anzeige mit einer in Flammen aufgehenden Erde; Text und Unterzeichner
dieser Anzeige zeigen, wie stark in den USA der von LaRouche
initiierte Widerstand gegen das Neocon-Regime Bush/Cheney inzwischen
geworden ist: Menschen in aller Welt "denken an Hitler - und haben
damit Recht", wenn sie mitansehen müssen, was das Bush-Regime mit
seinem Irakkrieg angerichtet hat sowie mit den regierungsamtlich
tolerierten Foltermaßnahmen in Abu Ghraib und Guantánamo, den von
Regierungstellen angeordneten Verhaftungen "auf bloßen Verdacht hin"
im eigenen Land, und den Bestrebungen der Neocons im Weißen Haus, in
den USA einen "Gottesstaat" zu errichten. Nach Auflistung der
bekannten Verbrechen der Regierung Bush heißt es lapidar: "Die
Menschen sehen sich all' das an und denken an Hitler - und damit
haben sie Recht."
Zu den Unterzeichnern, die für den 5. Oktober zu einem "Tag des
Massenwiderstands" in den USA aufrufen, gehören auch einige
prominente Demokraten, die unseren Lesern bereits als Unterstützer
des von LaRouche angeführten Kampfes gegen Cheney, Rohatyn & Co. ein
Begriff sind, wie die Kongreßabgeordneten John Conyers, Maxine Waters
und Cynthia McKinny. Aber auch einige Hollywoodgrößen haben diesen
Aufruf unterzeichnet sowie Künstler wie Harry Belafonte, die
Bürgerrechtlerin (und Mutter eines im Irak gefallenen jungen
Soldaten) Cindy Sheehan und ehem. amerikanische Militärs; so z.B. die
Brigadegeneralin a.D. Janis Karpinsky, die sich gegen die
Foltermaßnahmen in Abu Ghraib gewandt und deshalb von Rumsfeld & Co.
massiv unter Druck gesetzt worden war.
Daß die seit langem geäußerte Warnung von LaRouche, die
synarchistischen Kontrolleure hinter Bush, Cheney und Rohatyn & Co.
versuchten, ähnlich wie ihre Vorläufer in den 30er Jahren im Zuge der
Systemkrise faschistische Regimes durchzusetzen - diesmal angefangen
in den USA -, jetzt auch in den Vereinigten Staaten selbst sehr ernst
genommen wird, zeigt die ausdrücklich geäußerte Befürchtung der
Unterzeichner, daß "das Bush-Regime hektisch versucht, die
[amerikanische] Gesellschaft radikal auf faschistische Weise
umzumodeln, und zwar für einige Generationen".
"Oktober-Überraschung" würde weltweiten Kleinkrieg auslösen
EIR erhielt von qualifizierten Quellen aus den USA und Israel
Berichte, wonach das Weiße Haus unter Bush/Cheney im Rahmen des
gegenwärtigen israelisch-libanesischen Krieges verschiedene Pläne für
eine "Oktober-Überraschung" vorantreibt. Damit wollen sie die
Kongreßwahl in den USA im kommenden November für die Republikanische
Partei retten - ungeachtet der Tatsache, daß jeder einzelne dieser
unverantwortlichen Pläne einen weltweiten Kleinkrieg auslösen kann.
Die Berichte decken sich inhaltlich mit einer Warnung von Lyndon
LaRouche in seinem Internetforum am 11.1.2006, US-Vizepräsident Dick
Cheney und der israelische Ex-Premier Benjamin Netanjahu könnten
einen Schwindel mit angeblichen "Massenvernichtungswaffen" aushecken.
Dieser Plan bestehe darin, daß israelische Streitkräfte Syrien
angreifen, auf syrisches Territorium eindringen und dort irgendwelche
"Massenvernichtungswaffen" deponieren - um dann zu behaupten, sie
hätten "Saddam Husseins Massenvernichtungswaffen gefunden". Nach
Überprüfung der neuesten persönlichen Berichte über eine solche
"Oktober-Überraschung" entschied EIR, dies unter Vorbehalt publik zu
machen, um diese Machenschaften aufzudecken.
Quellen aus der Region warnen, auch wenn weder Israel noch die
USA den Krieg auf Syrien ausweiten wollten, wachse diese
Wahrscheinlichkeit, je länger Israels Militäraktion andauere. Sollte
Syrien durch israelische Militäraktionen in den Krieg hineingezogen
werden, sähe der Iran nicht tatenlos zu. Ein größerer Nahostkrieg
wäre dann nicht mehr aufzuhalten - und damit wäre der Weg zu
weltweitem asymmetrischem Krieg offen. Andere Quelle betonen, eine
"Oktober-Überraschung" sei durchaus vorstellbar, sie könne aber auch
über einen größeren Terroranschlag gegen die USA aus der muslimischen
Welt laufen, wenn man bedenkt, welchen enormen Haß die US-Regierung
durch ihre Haltung im israelisch-libanesischen Krieg hervorrufe. Auch
die jüngsten Entwicklung in Lateinamerika - Kuba, Venezuela und
Mexiko - müßten in Überlegungen zu einer "Oktober-Überraschung"
einbezogen werden.
In einer öffentlichen Erklärung vom 6.8. schreibt LaRouche: "Die
gegenwärtige Regierung von George W. Bush jun. brachte solche Keime
weltweiten Kleinkriegs nur zu einem Reifezustand, wo entweder dieser
Trend verworfen und ausgeschaltet wird oder die unmittelbar drohende
Ausbreitung vom Kleinkrieg hin zu weltweiten Kriegen mit Kernwaffen
und anderen außergewöhnlichen Waffen, vermischt mit ungebremsten
asymmetrischen Konflikten, verbindet sich mit der sich anbahnenden
Kettenreaktion des Zusammenbruchs der ganzen Weltwirtschaft - einem
Kollaps, der sich vom transatlantischen Bereich und Südwestasien
kettenreaktionsartig um die ganze Welt verbreiten würde, ähnlich wie
in Europa im 14. Jahrhundert... Militärisch ist die Lage der USA und
Israels in Südwestasien gegenwärtig hoffnungslos. Sie müssen
abziehen. Sofort abziehen. Und Israel und andere müssen erkennen, daß
nur eine Herangehensweise wie im Westfälischen Frieden als machbare
Alternative existiert."
"Die Welt droht in einen dritten Weltkrieg zu stürzen"
Mit dieser Warnung beginnt ein neues Massenflugblatt der
Bundesvorsitzenden der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo), Helga
Zepp-LaRouche, von dem 50000 Exemplare in Berlin und 30000 weitere im
Rest Deutschlands verteilt werden.
Weiter heißt es: "Diesmal wäre es ein globaler asymmetrischer
Krieg, der mit Massenvernichtungswaffen und Methoden der irregulären
Kriegsführung ausgetragen würde. Weder die führenden Institutionen
der Welt noch die Weltwirtschaft könnten die Folgen einer solchen
Eskalation verkraften, ein Absturz der Menschheit in ein neues
dunkles Zeitalter wäre die Folge. Es ist allerhöchste Zeit, daß die
Regierungen den Mut aufbringen und einschreiten. Sie müssen Präsident
Bush klarmachen, daß dieses durchsichtige Spiel, das er mit der
Unterstützung des Kriegs gegen den Libanon spielt, Israel auf einen
Selbstmordkurs gebracht hat. So wird eine Spirale der Gewalt in Gang
gesetzt, die, wenn sie fortgesetzt wird, nur in der Hölle enden kann.
Das Intelligenteste, was Israel jetzt tun könnte, wäre der sofortige
bedingungslose Rückzug aus dem Libanon."
Eine politische Lösung des Libanon- und Nahostkonflikts sei nur
im Rahmen eines Abkommens für regionale Sicherheit und
wirtschaftliche Entwicklung möglich, wie es in der LaRouche-Doktrin
für Südwestasien vom April 2004 beschrieben ist. "Ein umfassender
Friedensplan muß auf den Prinzipien des Westfälischen Friedens
aufbauen, der 1648 eine 150jährige Periode von Religionskriegen,
gipfelnd im Dreißigjährigen Krieg, beendete. Für den Nahen und
Mittleren Osten bedeutet dies konkret, daß Zentralasien, der Iran,
Afghanistan, Irak, die Golfstaaten, Syrien, Türkei, Israel und
Palästina als eine Gesamtregion betrachtet werden, für die ein
gemeinsamer wirtschaftlicher Entwicklungsplan verwirklicht werden muß.
Da die Neocon-Regierung in Washington es geschafft hat, das
Ansehen der USA auf einen historischen Tiefststand zu bringen, ist es
unerläßlich, daß dieser Südwestasien-Plan mit dem Namen LaRouche
verbunden ist." Denn "keinem anderen bekannten amerikanischen
Politiker brächten die arabische Welt und damit verbundene Teile der
Welt das nötige Vertrauen entgegen".
Die Reaktion auf das Flugblatt in der deutschen Bevölkerung ist
sehr stark, nicht zuletzt, da bei den anderen deutschen Parteien
"donnerndes Schweigen" zum neuen Nahostkrieg herrscht.
Ungewöhnliche scharfe Worte aus Deutschland
Im deutlichen Gegensatz zur jetzigen politischen Klasse in
Deutschland hat Helmut Schäfer, Staatsminister im Außenministerium
von 1987-98, offene Worte zur Nahostlage gefunden. In einem Interview
mit dem staatlichen Radiosender Deutschlandfunk vom 4.8. sagte
Schäfer, der israelisch-libanesische Konflikt lasse sich durch die
Errichtung einer "Sicherheitszone" im Südlibanon nicht lösen. "Denn
das Problem kreist ja nicht um die Frage der Beseitigung der
Hisbollah, das ist eine völlig naive Vorstellung", so Schäfer. Eine
wirkliche Lösung müsse eine regionale sein, eingeschlossen die "Road
Map" und Schaffung eines souveränen palästinensischen Staates.
Er fuhr fort: "Dieser schreckliche Konflikt muss der letzte sein
in diesem Zusammenhang, und jetzt müssen wirklich Lösungen gefunden
werden, unter Umständen auch mit Druck, sonst kommen wir nicht mehr
weiter... Der Druck könnte so aussehen, daß, was man anderen Staaten
gegenüber tut, auch Israel gegenüber tut... wenn sie weiterhin die
Genfer Konvention derart massiv verletzen, wie sie das getan haben
und im Augenblick in Gaza tun und im Libanon tun... Fast eine Million
Menschen auf der Flucht, Hunderte von Leuten tot." Es dürfe nicht
länger angehen, daß deutsche Politiker aus Angst, als "Antisemiten"
abgetan zu werden, vor Kritik an Israel zurückschrecken. Das werde
weder Israel helfen noch der Region Frieden bringen.
Schäfer sagte weiter: "Ich darf jetzt einmal hinweisen auf einen
der wenigen großen Leute der amerikanischen Administration Bush
senior: Herr Scowcroft, der ehemalige Sicherheitsberater, hat am
Wochenende in der Washington Post in einem Artikel, den man wirklich
zur Grundlage machen kann, für das was geschehen muß, gesagt, es geht
nicht an, daß diese Tragödie dadurch beendet wird, daß man hier
irgendeine Sicherheitszone schafft. Sondern er hat gesagt, es muß
jetzt die Chance genutzt werden zu einer endgültigen Lösung."
Israel verletze in Gaza täglich die Genfer Konvention, sagte
Schäfer. "Was für Serbien richtig war, muß für andere Staaten gut
sein. Wir können nicht die Menschenrechte teilen." Die deutsche
Bevölkerung habe eine ganz andere Sicht als die Politiker. "Wenn wir
in wenigen Wochen am Ende sogar noch gesagt bekommen, von wem auch
immer in der Regierung, es sei jetzt an der Zeit, daß Deutschland die
von Israel zerstörte Infrastruktur des Libanon wieder aufbaut, werden
sie hier massive Proteste bekommen. Es wird in Deutschland nicht mehr
mitgemacht."
Schäfer betonte auch, man müsse Syrien und Iran in die
Libanon-Gespräche einbeziehen. Er kritisierte scharf, daß die
britische und US-Regierung einen sofortigen Waffenstillstand
verhindern. "Da muß man auch den Mut haben, die Dinge einmal
anzusprechen."
Hedgefonds in Schwierigkeiten
Derzeit wird ein gewaltiger Strom frischen Geldes in Hedgefonds und
Beteiligungsgesellschaften kanalisiert. Dies dient nicht nur wilder
Derivatspekulation, sondern auch dazu, möglichst viel der noch
verbliebenen realwirtschaftlichen Werte wie Rohstoffe, Immobilien und
mittelständische Unternehmen aufzukaufen.
Die überraschende Entscheidung der britischen Zentralbank vom
3.8., die Zinsen - ebenso wie die Europäische Zentralbank - um
0,25% anzuheben, ist als Reaktion auf das immense Wachstum der
Kreditvergabe der Banken anzusehen, das auf's Jahr gerechnet 14%
erreichte und großenteils auf Kredite an Hedgefonds und
Beteiligungsgesellschaften zurückgeht.
Jüngster Höhepunkt der globalen Übernahmeschlacht durch
Beteiligungsgesellschaften ist der Kauf des US-Krankenhausbetreibers
HCA durch Kohlberg Kravis Robert (KKR) und Bain Capital für 33 Mrd.$,
die größte fremdfinanzierte Übernahme der Geschichte. Die
Blackstone-Gruppe, die kürzlich die größte Beteiligungsgesellschaft
der Welt gründete, soll ebenfalls ein Gebot für HCA vorgelegt haben.
Nur wenige Tage später wurde eine weitere Megaübernahme bekannt: Für
8 Mrd.$ übernahmen KKR, Silver Lake und Alpinvest die
Chiphersteller-Sparte von Philips.
Gerüchten zufolge ist demnächst die Übernahme eines der größten
deutschen Unternehmen durch internationale Beteiligungsgesellschaften
geplant. Blackstone mußte erst vor kurzem Meldungen dementieren, es
wolle zusammen mit anderen Fonds die Deutsche Telekom kaufen. Einige
Beteiligungsfirmen wie Carlyle bauen eigene Hedgefonds für
Derivatgeschäfte auf. Die Londoner Hedgefondsgruppe Man Group
kündigte an, man wolle 70% der Anteile der Derivatbörse Eurex US
kaufen, die 2004 von der Deutschen Börse gegründet worden war.
Andere Fonds stecken aber in ernsten Schwierigkeiten. Einer der
größten New Yorker Energie-Hedgefonds muß schließen, nachdem er im
Juni und Juli schwere Verluste bei Erdgas-Derivaten einstecken mußte.
Der frühere Präsident der New Yorker Handelsbörse Nymex, Robert
Collins, hatte den Fonds MotherRock LP Anfang 2005 gegründet. Der
Energiefonds verlor zuletzt über 230 Mio.$ - mehr als die Hälfte der
insgesamt von MotherRock verwalteten 430 Mio.$ -, als Spekulanten
wegen der Unsicherheit der Erdgasmärkte ihre Einlagen abzogen. In
einem Schreiben an die Anleger sprach Collins von "einer
schrecklichen Leistungsbilanz" seines Fonds mit Verlusten von 23% im
ersten Halbjahr (insbesondere im Juni) und weiteren "beträchtlichen
Verlusten" im Juli. Anfang August stieg der Erdgaspreis, als die
Fonds Wetten auf sinkende Preise bezahlen mußten. Über
Derivatverpflichtungen kann die Schieflage bei MotherRock auch andere
Nymex-Kunden in Schwierigkeiten bringen.
Auch in anderen Bereichen gehen Fonds unter. Die Londoner
Financial Times meldete am 1.8., zahlreiche größere Hedgefonds hätten
im März/April deutliche Verluste einstecken müssen, als die Währungen
der aufstrebenden Märkte unter Druck gerieten. Dann änderten die
Fonds im Juni ihre Strategie und wetteten auf den weiteren Fall
dieser Währungen, just als diese sich wieder zu erholen begannen.
Einige Fonds verloren so ein Fünftel ihres Kapitals oder mehr.
In der Financial Times hieß es: "Für die Mehrzahl der auf
Devisenmärkte spezialisierten Hedgefonds sind schwere Zeiten
angebrochen. Nachdem sie 2005 wahrscheinlich ihre schwersten Verluste
seit einem Jahrzehnt hinnehmen mußten, machten zahlreiche angesehene
Fonds in diesem Jahr weitere Verluste. Die drei Devisen-Hedgefonds,
die von dem bekannten amerikanischen Manager John W. Henry verwaltet
werden, verloren in diesem Jahr alle zwischen 10,3% bis 21,5%,
während der AHL Devisenfonds, der von der britischen Man Group
geleitet wird, in der ersten Jahreshälfte um 9,85% einbrach. Der 5,3
Mrd.$ schwere Devisenbereich "Aufstrebende Märkte" von FX Concepts
verlor in diesem Jahr 7,7%, die Devisenabteilung von Sunrise Capital
Management büßte 8% ein und die Devisenabteilung von First
Southeastern Capital Management macht 18,7% Verlust, berichtet die
Industrie-Internetseite Autumn Gold."