LaRouche: Richtet den Geist und die Seelen wieder auf - und die
Wirtschaft
Am 9.6. hielt Lyndon LaRouche die Hauptrede eines Internetforums in
Washington, an dem rund 200 Personen teilnahmen, darunter etwa 70
gewählte Volksvertreter und Gewerkschafter sowie eine große
Delegation der LaRouche-Jugendbewegung (LYM). Ein erfahrener
Teilnehmer bezeichnete LaRouches Rede und die anschließende
zweistündige Diskussion, in der auch Fragen aus dem Kongreß und von
führenden Demokraten gestellt wurden, als "sehr offen und sehr
intensiv".
Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen LaRouches
Gesetzesvorschlag, das sog. "Gesetz zur Erholung der US-Wirtschaft
von 2006", mit dem die Maschinenbaukapazitäten der
krisengeschüttelten US-Automobilindustrie geschützt werden sollen,
und die Rolle von Felix Rohatyn, einer Schlüsselfigur in der
Demokratischen Partei, der eine Beratung des Gesetzes zu verhindern
versucht.
LaRouche sagte: "Ich habe schon früher in diesem Jahr vor der
sich derzeit entwickelnden Krise gewarnt. In den vergangenen drei
Monaten hat sich der Kollaps auf den internationalen Märkten weiter
beschleunigt... Das wird so weitergehen. Nach meinen Schätzungen
könnte das gesamte internationale Finanzsystem etwa im September
zusammenbrechen, wenn es keine Veränderung gibt...
Für die USA gibt es keine Hoffnung, wenn der Kongreß seine
jetzige Sitzungsperiode unterbricht und Wahlkampf führt, gegenüber
einer Bevölkerung, der der Kongreß und insbesondere die Demokraten
zunehmend verhaßt sind. Sie werden versucht sein, die Fakten zu
ignorieren, die ich hier darlegen werde. Denn so sind die Menschen.
Es ist wie mit den Ereignissen des 11. September 2001; wenn sich die
Menschen schrecklichen Geschehnissen gegenübersehen, versuchen sie
lieber zu sagen: 'Das geschieht nicht. Sagen Sie mir, daß das nicht
geschieht."
Sie werden etwas darüber erfahren, was die USA sind, und warum
Feinde der USA wie Felix Rohatyn und sein Verbündeter George Shultz,
entschlossen sind, dieses Land zu zerstören. Und sie müssen sich der
häßlichen Tatsache stellen, daß viele Mitglieder des Kongresses,
Senatoren und andere, entweder nicht gegen Rohatyn kämpfen werden,
oder lieber wegsehen und vorgeben, sie wüßten nicht, was passiert...
Sie werden sich selbst in einer Lage wiederfinden, die man in
mancher Hinsicht mit den Ereignissen im antiken Athen vergleichen
kann, das in den Sophismus gestürzt wurde, den Kult des Sophismus,
der das Vorbild für den Sophismus lieferte, von dem die meisten
Amerikaner heute befallen sind. Die Leute sagen niemals die Wahrheit.
Sie erzählen das, wovon sie wollen, das es gehört wird - nicht die
Wahrheit. Und konfrontiert mit der Wahrheit, wollen sie sie nicht
einräumen, sondern leugnen sie. Sie lügen, und am meisten belügen sie
sich selbst. Und daher treffen sie Entscheidungen, die auf ihren
eigenen Lügen basieren. Und sie fahren zur Hölle. Oder die Nation
fährt zur Höllen, wie es Griechenland während und nach dem
Peloponnesischen Krieg wiederfuhr...
Felix Rohatyn ist der führende Kopf hinter der Zerstörung von
Delphi. Delphi war nicht bankrott. Es wurde von Felix Rohatyn in den
Bankrott getrieben, der die Kontinuität jener Bankenkreise in Europa
verkörpert, deren Zentrum einst in Venedig lag und heute bei den
anglo-holländischen liberalen Bankiers und den französischen
synarchistischen Bankern liegt, die wiederum versuchen, den
Nationalstaat durch die Utopie der sogenannten "Globalisierung" zu
zerstören.
Erinnern Sie sich: Unter [Präsident] Hoover brach die
US-Wirtschaft nach dem Crash von 1929 um die Hälfte ein. Um die
Hälfte, das war eine schwerwiegende Zerstörung. Ich war dabei, ich
habe es miterlebt... Roosevelt mußte die zertrümmerte Wirtschaft
wiederaufbauen. Er wandte sich an Militärs wie Lucius Clay und
Eisenhower und MacArthur, die an industriellen Entwicklungsprojekten
für die USA arbeiteten, Vorhaben im Geiste und nach einem Konzept,
wie wir sie jetzt brauchen. Wir mußten unsere zerbrochene Nation,
unsere zerbrochene Wirtschaft und unsere Ressourcen nehmen und mit
dem Wiederaufbau beginnen: den Wiederaufbau des Geistes und der
Seelen und der Wirtschaft. Und wir haben es gemacht...
Wir können es. Aber wir müssen den Willen dazu aufbringen. Wir
müssen uns selbst zu dem dazu notwendigen Handeln verpflichten. Wir
müssen so darangehen, als zögen wir in den Krieg, um die Nation vor
einem Feind zu retten, der in das Land eindringt. Und was halten Sie
von diesen Bummlern, den Faulpelzen im Kongreß, die sich weigern, zu
mobilisieren und die Nation zu verteidigen, wenn deren Existenz auf
dem Spiel steht?
Wir müssen das Notwendige tun, um die Wirtschaft zu erhalten,
aber ohne Billiglohnpolitik. Wir müssen gasgekühlte
Hochtemperaturreaktoren und andere kapitalintensive Hochtechnologien
entwickeln... Wir können das. Wir können ein besseres
Bildungsprogramm mit einer Ausrichtung an Wissenschaft und Kultur als
das einsetzen, was heute an den Universitäten vorherrscht. Wir
wissen, wie man das macht. Wir bewegen uns bereits in diese Richtung.
Wir sind dabei, es zu tun. Wir können die Bevölkerung, inspiriert
durch junge Menschen in den 20ern, dazu veranlassen, ihren Hintern
hochzukriegen und anzufangen, wieder zu denken und sich wieder zu
fühlen. Wir können anfangen, die USA wieder auf eine
hochertragreiche, kapitalintensive und wissenschaftsintensive
Produktion zu verlegen, um das zu produzieren, was die Welt braucht
- zusammen mit Teilen Europas, die über ähnliche Kapazitäten
verfügen...
Anstatt darüber zu lamentieren, daß die Kongreßmitglieder so
schlecht sind, werden wir uns an die Wähler wenden. Geht zu den
Wählern, geht zu den Bürgern, mobilisiert die Bürger, um die
Kongreßabgeordneten auf Linie zu bringen." (Die gesamte Sendung
finden Sie
hier.)
Zepp-LaRouche erneuert Terrorwarnung
Das diplomatische Angebot der fünf Ständigen Mitglieder des
UN-Sicherheitsrates und Deutschlands an den Iran, das am 5. Juni in
Teheran vom außenpolitischen Vertreter der EU Javier Solana
vorgestellt wurde, ermöglicht einen politischen Durchbruch, der es
dem Iran erlauben würde, Uran auch auf eigenem Boden aufzubereiten.
Die ersten Reaktionen auf iranischer Seite waren bisher positiv. Man
erwartet, daß die iranische Regierung sich Zeit nehmen wird, um den
Text genau zu prüfen, bevor eine offizielle Reaktion erfolgt -
wahrscheinlich bis Ende Juni, spätestens bis zum Treffen der G-8
Mitte Juli. Lyndon LaRouche warnte jedoch, daß man das Angebot nicht
als Abwendung der unmittelbaren Kriegsgefahr betrachten sollte. Das
Angebot könne auch als eine "Falle" dienen, wenn der Iran es nicht
relativ schnell annehme.
Helga Zepp-LaRouche warnte bei der Veranstaltung am 8. Juni
erneut vor der Gefahr eines möglichen Terroranschlags im Stile des
Reichstagsbrandes, der trotz der ermutigenden Bemühungen der "P5" der
UNO und Deutschlands gegenüber dem Iran als Vorwand und Auslöser
eines Krieges gegen den Iran dienen könne. "Machen Sie sich keine
Illusionen. Ein Terroranschlag insbesondere während der
Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland ist noch nicht vom Tisch",
erklärte sie. Auch 1938 habe der britische Premierminister Neville
Chamberlain vom "Frieden in unserer Zeit" gesprochen - und ein Jahr
später begann der Zweite Weltkrieg, betonte sie.
"Reindustrialisiert Berlin!"
Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo) veranstaltete am 8. Juni
die erste einer Reihe von "Bürgerforen" in Berlin zum Thema
"Reindustrialisiert Berlin!" Etwa 80 Gäste nahmen daran teil,
darunter viele Aktivisten des BüSo-Wahlkampfes und 10 Gäste der
LaRouche-Jugendbewegung (LYM).
Auf dem Podium sprachen die Vorsitzende der BüSo, Helga
Zepp-LaRouche, BüSo-Spitzenkandidat Daniel Buchmann, Frank Hahn,
Kandidat auf Platz 2 der Landesliste, Matthias Koch, ein ehemaliger
Berater des Berliner Senats, und Reinhard Maßberg, ein
mittelständischer Unternehmer aus Bayern.
Helga Zepp-LaRouche begann ihre Rede mit einem Überblick über
die politische Weltlage, mit Schwerpunkt auf dem Kampf der
LaRouche-Bewegung in den Vereinigten Staaten für eine Rückkehr zu
Tradition Franklin D. Roosevelts. Sie stellte die
Deindustrialisierung Berlins in den letzten 15 Jahren in den Kontext
dessen, was unter dem Regime des Maastricht-Vertrages und des Euro,
das Deutschland und Europa von den synarchistischen Finanziers
aufgezwungen wurde, mit der Industrie ganz Europas geschah. Die
gleich synarchistische Oligarchie, für die der Lazard-Freres-Banker
Felix Rohatyn typisch ist, steht auch im Zentrum der Zerstörung der
Demokratischen Partei in den USA. Die Entfernung von Rohatyn aus der
Führung der Demokratischen Partei sei neben der Absetzung von
Vizepräsident Cheney und der Regierung Bush eine notwendige
Voraussetzung jeder positiven Änderung in den Vereinigten Staaten und
weltweit. Deutschland brauche eie staatliche Kreditschöpfung für die
Schaffung von 10 Millionen neuen Arbeitsplätzen, betonte sie und
forderte: "Schließen Sie sich uns an! Dies ist eine entscheidende
Phase in der Geschichte!"
Frank Hahn sprach dann über die Industrialisierung Berlins im
Verlauf des 19. Jahrhunderts, insbesondere die Rolle von Christian
Beuth, Alexander von Humboldt, August Borsig, Otto Lilienthal und
Emil Rathenau als Schlüsselfiguren dieser Industrialisierung.
Rathenau habe Berlin am Ende des 19. Jahrhunderts als Zentrum der
Entwicklung Rußlands und Eurasiens betrachtet, und das müsse Berlin
wieder werden.
Daniel Buchmann sprach dann über die "verpaßte Chance" nach dem
Fall der Mauer 1989, als LaRouches Vorschläge wie das "Produktive
Dreieck" und die "Eurasische Landbrücke", die die eurasische Rolle
Berlins wiederhergestellt hätten, sabotiert wurde. Der Wahlkampf für
die Berliner Wahlen im September biete der Stadt eine neue Chance
durch ein Programm zur Reindustrialisierung der Stadt auf der
Grundlage der Magnetbahn Transrapid, des Kugelhaufenreaktors und
anderer Pioniertechniken, die in Berlin produziert werden können.
Matthias Koch begann seinen Vortrag mit der Bemerkung, Buchmann
könne, falls er im September zum Regierenden Bürgermeister gewählt
werde, neue Befugnisse nutzen, die das Berliner Parlament dem
Stadtoberhaupt erst kürzlich eingeräumt hat, um dirigistisch Mittel
für den Wiederaufbau der Industrie von Berlin bereitzustellen.
Reinhard Maßberg, führendes Mitglied der Mittelstandskommission im
Schiller-Institut, beschrieb, wie die kleinen und mittleren
Unternehmen durch die Globalisierung zerstört werden, und forderte
seine mittelständischen Kollegen auf, sich politisch zu engagieren.
Unter den Gästen der Veranstaltung befanden sich mehrere hochrangige
Vertreter Berliner Institutionen, die sich an der anschließenden
Diskussion lebhaft beteiligten, u.a. ein ehemaliger hochrangiger
Vertreter der Landesregierung von Brandenburg, der weitere Details
des Deindustrialisierungsprozesses beschrieb.
3,5 Billionen Dollar vernichtet
Seit dem 9.5. erleben wir den größten Einbruch auf den Aktienmärkten
seit dem Platzen der "New Economy"-Blase zwischen März 2000 und März
2003. Allein in der Handelswoche vom 5.-9.6. verloren die
Weltaktienmärkte, gemessen am Morgan Stanley's World Index, 4,4% -
der stärkste wöchentliche Rückgang seit September 2002. In der
gleichen Woche sackten die Aktien auf den "aufstrebenden Märkten"
durchschnittlich um 8% ab. So fiel der russische RTS-Index um 11,2%
und türkische Aktien gaben um 11,4% nach. Da sich die weltweite
Aktienmarktkapitalisierung Ende April auf annähernd 40 Bio. Dollar
Ende belief, bedeutet dies Verluste von 3,5 Bio. Dollar innerhalb von
nur vier Handelswochen.
Zu diesen Einbrüchen trägt vor allem das unauflösbare Dilemma
der Zentralbanken bei, die vor dem Hintergrund der immer
offensichtlicheren Preisinflation die überschüssige Liquidität
zurückfahren mußten, die sie über die Jahre in das System gepumpt
hatten. Gleichzeitig droht ein solcher Schritt bzw. allein schon eine
entsprechende Ankündigung, neue Verkaufswellen auf den Aktienmärkten
auszulösen.
Am 5.6. verwies der Chef der Federal Reserve, Ben Bernanke, auf
die Notwendigkeit der Inflationsbekämpfung. Um die panikartigen
Flucht der ausländischen Anleger zu stoppen, beschloß die türkische
Zentralbank am 7.6. auf einer Notkonferenz die Anhebung der Zinsen um
175 Basispunkte auf 15%, nachdem der türkische Aktienmarkt um 30%
eingebrochen war und die türkische Lira seit dem 9.5. 20% ihres
Wertes verloren hatte. Am gleichen Tag erhöhte auch Thailand die
Zinsen. Am 10.5. erhöhten die Europäische Zentralbank sowie die
Zentralbanken Dänemarks, Indiens, Südkoreas und Südafrikas ihre
Zinsen.
Kernkraft auf drei Kontinenten im Vormarsch
Die Nachfrage nach Kernreaktoren wächst auf drei Kontinenten. Bei
einem Treffen des britischen Premierministers Tony Blair mit dem
französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac kamen die beiden
überein, ein gemeinsames britisch-französisches Nuklearforum zu
gründen, um die Zusammenarbeit bei der Entwicklung und dem Bau neuer
Kernkraftwerke zu fördern. Französische Unternehmen hoffen, eine
führende Rolle beim Bau von bis zu 12 neuen Kernkraftwerken zu
spielen, der derzeit in Großbritannien diskutiert wird.
Bei einer Konferenz führender Vertreter der russischen
Nukearindustrie forderte Rußlands Staatspräsident Wladimir Putin
Maßnahmen, um sicherzustellen, daß die Kernkraft auch weiterhin eine
wichtige Rolle bei der Energieversorgung Russlands spielt. "Der
Anteil der nuklearen Brennstoffe an der Energiebilanz des Landes
beträgt 16%. Und wenn wir in diesem Bereich nichts tun, und nur das
jetzige Tempo beibehalten wird er bis 2030 auf 1-2% sinken." Zuvor
hatte Putin die russische Regierung aufgefordert, ein Programm zu
entwickeln, um den Anteil der Kernkraft an der gesamten
Stromerzeugung Russlands auf 25% zu steigern.
Der Chef der Russischen Atomenergiebehörde (Rosatom), Sergej
Kirijenko, kündigte an, daß Rußland bis 2030 40 neue Kernkraftwerke
(KKW) bauen wird. Gegenwärtig sind in Rußland 3 KKW im Bau -
Bjelojarskaja, Wolgodonskaja und Kalinskaja. Wirtschaftsminister
German Gref sagte am 7. Juni, man werde 18 Mrd. Rubel (674 Mio.$) für
diese Projekte bereitstellen. Kirijenko gab Ende Mai auch bekannt,
daß am Standort Bjelojarsk als viertes KKW für 2,1 Mrd.$ ein
Schneller natriumgekühlter Brüter vom Typ BN-800 gebaut werden wird.
In Südafrika sagte der Minister für Öffentliche Wirtschaft Alec
Erwin vor dem Parlament, die Technologie des Modularen
Kugelhaufen-Reaktors (PBMR) biete Südafrika eine effiziente und
wirtschaftliche Methode der Stromversorgung. Erwin wies darauf hina,
daß "der PBMR angesichts des dringenden Bedarfs an großen Mengen
sauberer und erschwinglicher Energie und Südafrikas Mangel an
primären Energiequellen in seinen Küstenregionen eine plausible und
kostengüstige Alternative darstellt".
Der PBMR solle dicht beim Verbraucher stationiert werden. Jedes
Modul des PBMR werde etwa 400 MW Leistung haben, und zwei von ihnen
paßten auf die Fläche eines Fußballfeldes. Das modulare Design
erlaube es, weitere Einheiten hinzuzufügen, sobald sie benötigt
würden. Erwin machte auch deutlich, daß die Regierung die finanzielle
Unterstützung eines PBMR-Demonstrationskraftwerkes und einer
Pilotanlage zur Herstellung der Brennelemente fortsetzen und die
rechtzeitige Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung
ermöglichen wird.
In den Vereinigten Staaten wird derzeit der Bau von mehr als 20
neuen KKW diskutiert, die an schon bestehenden Standorten errichtet
werden solen. Nachfrage kommt auch aus Bundesstaaten, die bisher noch
keine KKW haben. So schlug der Vorsitzende der Kommission der
Oklahoma Corporation vor, der Staat solle den Bau seines ersten KKW
in Erwägung ziehen, und er wies darauf hin, daß 80% der Bevölkerung,
die in Arkansas, Missouri und Texas in der Nähe von KKW leben, für
die Nutzung der Kernkraft seien.