Am 9. Juni findet ab 19.00 Uhr MEZ die nächste im Internet
übertragene Veranstaltung mit Lyndon LaRouche in Washington statt.
Sie können sich die Veranstaltung über die Internetadresse
www.larouchepac.com ansehen und auch Fragen stellen.
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LaRouche hält Vortrag an der Universität Frankfurt
Am 29.5. hielt Lyndon LaRouche an der
Johann-Wolfgang-Goethe-Universität einen Vortrag zur derzeitigen
wirtschaftspolitischen Auseinandersetzung in den USA, zum neuen
Bretton-Woods und zur Entwicklungsperspektive der Eurasischen
Landbrücke. An der zweistündigen Veranstaltung nahmen rund 100
Studenten des Ökonomieprofessors Wilhelm Hankel teil, zumeist
Senioren. Diese wirtschaftswissenschaftlichen Lehrveranstaltungen
werden vor allem von älteren Studenten besucht, von denen viele
bereits über jahrzehntelange Erfahrungen im Bankwesen, der Wirtschaft
und der Verwaltung verfügen. Prof. Hankel stellte LaRouche als den
"legendären amerikanischen Ökonomen und politische Persönlichkeit"
vor.
LaRouche begann mit dem Hinweis auf das Notgesetz für die
US-Automobilindustrie, das derzeit von seinen Freunden und
Mitarbeitern im US-Kongreß vorbereitet werde. Dieses Notgesetz solle
den Weg frei machen für eine "allgemeine Reform, die erforderlich
ist, um die USA selbst vor dem sich anbahnenden allgemeinen
wirtschaftlichen Zusammenbruch zu bewahren". Dazu müsse die
amerikanische Regierung im Rückgriff auf Franklin D. Roosevelt
befristet Teilbereiche der Automobilindustrie übernehmen, die
ansonsten zum Untergang verurteilt sei. "Dann sollten wir die
Maschinenbaukapazitäten der Automobilindustrie zur Herstellung
anderer Produkte nutzen. Wir brauchen beispielsweise ein
Eisenbahnsystem, da das vorhandene zerstört ist. Unsere
Wasserstraßen, Schleusen und Dämme sind überaltert und brechen
zusammen. Wir stecken in einer beispiellosen Energiekrise".
Wenn die USA erst einmal damit begonnen hätten, ihre Industrie
wieder aufzubauen und Lösungen für den Zusammenbruch des weltweiten
Finanzsystems umzusetzen, werde Europa in der Lage sein, seine
"eurasische Mission" zu erfüllen, erklärte LaRouche. "Wir haben einen
Punkt erreicht, an dem das natürliche Schicksal Deutschlands heute
insbesondere von der Entwicklung einer neuen Herangehensweise oder
einer neuen Form der Herangehensweise an die eurasische Wirtschaft
abhängt. In China leben etwa 1,4 Mrd. Menschen, in Indien sind es
mehr als eine Milliarde... Trotz des Fortschritts, der z.B. in China
und Indien erreicht wurde, stecken wir in einer verzweifelten Lage,
in der es zu grundlegenden langfristigen Veränderungen kommen muß,
die es den Ländern Asiens ermöglichen, ihre Probleme in den Griff zu
bekommen. Wir haben in Europa eine Konfiguration, die dazu paßt: Da
ist Westeuropa und insbesondere Mitteleuropa mit seinen Beziehungen
zu Rußland. Und Rußland ist der Dreh- und Angelpunkt, der Europa mit
Asien verbindet. Die großen, unerschlossenen Rohstoffvorkommen
Rußlands sind für die Entwicklung Asiens entscheidend. Dazu muß ein
größeres Entwicklungsprogramm in Rußland mit diesen Programmen
kombiniert werden. Denn wir müssen effiziente Verbindungen und
langfristige Vereinbarungen mit etwa China, Indien und anderen
entwickeln. Wir brauchen Programme, langfristige Verträge und
Investitionen, und wir müssen Westeuropa ,ankurbeln', damit es seine
Rolle als Entwickler und Lieferant von Technologie beibehalten kann,
um damit die Entwicklung Asiens in den kommenden 50 Jahren zu
unterstützen."
LaRouches Terrorwarnung
LaRouches Warnung vom 28.5. vor einem Terroranschlag im Verlauf von
Juni und Juli, hinter dem dann eine zunehmend besorgte
synarchistischen Oligarchie stünde, wurde international verbreitet
und rief deutliche Reaktionen hervor. Deutschland, wo vom 9.6.-9.7.
die Fußballweltmeisterschaft ausgetragen wird, ist dabei eines der
potentielle Anschlagsziele. LaRouches Warnung wurde in deutsche
politische Institutionen sowie Sicherheitsorgane und
Geheimdienstkreise sowie Medien hineingetragen. Zusätzlich wurden
50000 Exemplare einer BüSo-Broschüre mit dem Titel "LaRouche warnt
vor Terroranschlag - Synarchismus, Sport & Iran" verteilt. Eine
PDF-Version dieser Broschüre wurde auch auf der Seite www.wlym.de ins
Internet gestellt. Auch in den USA wurde die Warnung entsprechend
breit verteilt.
LaRouches Warnung wurde von zahlreichen Internetseiten in
Italien, Frankreich, Schweden und Rußland sowie insbesondere in
arabischen Ländern aufgegriffen, dort auch in der verbreiteten
Tageszeitung Al Watan. In Rußland ist vor allem ein Sonderprogramm
des russischen Radiosenders Radio Goworit Moskawa vom 31.5.
hervorzuheben. Der Sender interviewte den Chef des einflußreichen
Nationalen Strategischen Institutes (NSI), Jurij Solosobow. Der
Journalist Serafim Melentjew zitierte zwei Absätze aus der Erklärung
LaRouches und bat dann Solosobow um einen Kommentar. Unter Verweis
auf ein NSI-Memorandum vom Februar 2005, in dem eine Zuspitzung der
Lage um den Iran bis hin zu möglichen Präventivschlägen zwischen März
und Oktober 2006 vorhergesagt worden sei, griff Solosobow das
Szenario im Zusammenhang mit der Weltmeisterschaft auf: "Viele
Militärs, insbesondere Igor Panarin, den ich persönlich sehr hoch
schätze, haben genau darauf hingewiesen: Von einem militärischen
Standpunkt aus ist die Fußballweltmeisterschaft ein guter Rahmen.
Milliarden Fernsehzuschauer werden gleichzeitig die Nachrichten
verfolgen, und es wird Liveübertragungen geben. Bilder einer
Explosion in einem Stadion, die Gott verhüte, könnten so tatsächlich
unmittelbar vor aller Augen stattfinden... In diesem Zusammenhang ist
LaRouches Äußerung, ungeachtet dessen, was die Menschen in Amerika
selbst von ihm halten, und unabhängig davon, was sein Image als
Informations-Skandalschläger ist, durchaus überzeugend - sowohl was
die Informationen, als auch die Analyse angeht."
Politische Wende in Washington?
Eine Reihe personeller Veränderungen in der US-Regierung in der
letzten Woche signalisieren möglicherweise wichtige politische
Veränderungen, unter der Bedingung, daß US-Vizepräsident Dick Cheney
aus dem Amt geht. Teile der institutionellen Kräfte in den USA sind
offensichtlich der Ansicht, vor dem Hintergrund des sich anbahnenden
wirtschaftlich-finanziellen Zusammenbruchs müßten Persönlichkeiten
mit fachlicher Kompetenz in die Regierung berufen werden, die
ansonsten für ihre fachliche Inkompetenz berüchtigt ist.
Dazu gehört auch die Ernennung von Henry Paulson anstelle von
John Snow zum Finanzminister und die Berufung von Gen. Michael Hayden
zum neuen CIA-Chef. Hayden soll die CIA wieder in einen
funktionierenden Geheimdienst verwandeln und die "Säuberungen" seines
Vorgängers Porter Goss rückgängig machen. Nach seiner Bestätigung
ernannte Hayden in einer seiner ersten Amtshandlungen Stephen Kappes
zu seinem Stellvertreter. Kappes war aus Protest gegen Goss
zurückgetreten. Er war führend an den Verhandlungen mit Syrien zur
Normalisierung der Beziehungen beteiligt, spricht fließend Farsi und
ist mit den iranischen Verhältnissen vertraut.
Die explosivste Entwicklung in Washington vollzog sich, als
Außenministerin Condoleezza Rice die Bereitschaft der USA erklärte,
sich den Europäern zu Gesprächen mit dem Iran anzuschließen. Experten
erklärten gegenüber EIR, Rice sei bei ihren Treffen mit ihren
Amtskollegen aus Rußland, China und Europa im Frühjahr klargeworden,
daß die US-Regierung ihren internationalen Rückhalt im Konflikt mit
dem Iran verliere. In einem privaten Gespräch mit Präsident Bush habe
Rice diese Einschätzung vorgetragen und sei aufgefordert worden,
Vorschläge zu machen. Nach weiteren Gesprächen mit ihren Amtskollegen
und einer heftigen Auseinandersetzung mit dem russischen
Außenminister Lawrow habe Rice Bush in einer Denkschrift
vorgeschlagen, die USA sollten in irgendeiner Art direkte Gespräche
mit dem Iran führen. Cheney, der aufgrund der Untersuchungen des
Sonderermittlers Patrick Fitzgerald im Moment genug eigene Probleme
habe, habe diese Bemühungen nicht sabotieren können.
Lyndon LaRouche, der weltweit gegen einen von Cheney geforderten
Angriff auf den Iran mobilisiert, begrüßte die Ankündigung Rices:
"Dies bedeutet einen schweren Rückschlag für Cheney... Wenn die
Regierung Bush/Cheney tatsächlich den Iran angriffe, bliebe keine
amerikanische Regierung übrig." Unter Hinweis auf die Verluste im
Irak erklärte LaRouche weiter: "Nimmt man jetzt noch einen Angriff
auf den Iran hinzu, hat man alle Zutaten für einen allgemeinen
Zusammenbruch der Weltwirtschaft zusammen."
Hedgefonds bedrohen Finanzstabilität
In ihrem jüngsten Finanzstabilitätsbericht äußerte die Europäische
Zentralbank (EZB) ihre bisher deutlichste Warnung in Bezug auf den
weltweiten Hedgefonds-Sektor. Der Bericht warnt vor einem
"spezifischen Zusammenbruch von wichtigen Hedgefonds oder Gruppen
kleinerer Fonds", der eine der stärksten Risiken für neue Schocks"
bilde, was wiederum neuerliche systemische Turbulenzen auf den
Finanzmärkten auslösen könnte.
Neben der "potentiell hohen Kreditfinanzierung" gebe es noch
andere Gründe für Befürchtungen, bemerkt die EZB, Hedgefonds
benützten immer häufiger die gleichen Handelsstrategien. Der Meßwert
für die Wechselbeziehungen der Hedgefondsstrategien sei seit Sommer
2003 stark angestiegen und habe 2005 ein Allzeithoch erreicht.
"Dieses Ende 2005 erreichte Niveau übersteigt noch die Werte, die im
Vorfeld des Beinahe-Zusammenbruchs des Fonds Long-Term Capital
Management (LTCM), einem sehr großen Hedgefonds, im September 1998
erreicht wurden." Ein entsprechender Auslöser könnte dann, so die
EZB, zu Abgängen mit hohen Wechselwirkungen auf große Teile der
Hedgefonds-Industrie führen.
Bereits im April und dann wieder im Oktober letzten Jahres
erlitten einige Hedgefonds massive Verluste, nachdem im April die
Bewertung von GM und Ford heruntergestuft worden waren. Vor allem
eine besondere Art von Hedgefonds, die sich auf "eine ,konvertible
Arbitragestrategie" spezialisiert hatten, verloren 2005
durchschnittlich 40% ihres Kapitals, bemerkt die Bank.
Ein möglicher Auslöser neuer Unruhen könnte das "unerwartete
Ende des derzeitigen weltweiten Renditestrebens" aufgrund der
internationalen Verknappung von Liquidität sein. Dies könne
"Investoren dazu veranlassen, ihre Einlagen plötzlich abzuziehen und
so einen Liquiditätsdruck auf einzelne Hedgefonds auszulösen. Dies
wiederum könnte substantielle Verkäufe auslösen und die Auffassungen
ins Wanken bringen, die hinsichtlich der Liquidität auf den
entsprechenden Märkten vorherrschen. Darüber hinaus könnten die
Hedgefonds ihre Haupthändler gleichzeitig mit großen
Kreditforderungen zu einer Zeit überschwemmen, wenn die Händler
selbst aufgrund überdehnter Märkte unter Korrekturen zu leiden haben."
Die EZB bezieht sich dabei auf eine Verkaufswelle auf den
aufstrebenden Märkten als mögliches Szenario für zukünftige
Schwierigkeiten für Hedgefonds. Dieser Prozeß vollzieht sich aber
bereits seit Anfang Mai dieses Jahres. Zwischen dem 9.-31.5. fiel der
Morgan-Stanley-Index für die aufstrebenden Märkte um 15%, die
Aktienkurse in der Türkei brachen um 30%, die in Brasilien, Pakistan
und Indien im Durchschnitt um 20% ein.
Nach einem Bericht von Reuters vom 29.5. könnte man den
vergangenen Monat als "Kernschmelze-Mai" bezeichnen: "Viele der
annähernd 8000 Fonds weltweit verloren allein in den ersten drei
Maiwochen zwischen 3%-8%, einige mußten Verluste von 10% und mehr
einstecken, erklärten Anleger und Analysten." Die Verluste nähmen zu
und könnten eine weitere Runde von Fondsschließungen einläuten.
Am 2.6. berichtete die deutschsprachige Ausgabe der Financial
Times über einen vertraulichen Bericht eines EU-Ausschusses, in dem
es hieß, aufgrund der Mischung aus nationalen und supranationalen
Aufsichtsbehörden sei die Eurozone auf einen Finanzcrash besonders
schlecht vorbereitet. In diesem Ausschuß sitzen die EZB, die
EU-Kommission und die EU-Finanzminister.