LaRouches nächste Internetkonferenz am 23. Februar
Lyndon LaRouche wird seine nächste Internetkonferenz am 23. Februar
um 13.00 Uhr Ortszeit (19.00 MEZ) in Washington abhalten, die unter
www.larouchepac.com live verfolgt werden kann. Neben einer
strategischen Lageeinschätzung wird LaRouche darlegen, welche
Sofortmaßmnahmen jetzt ergriffen werden müssen, um den Gefahren der
Bush-Administration zu begegnen, nachdem der Senat Alitos Ernennung
für den Obersten Gerichtshof leider nicht verhindert hat.
LaRouche: "Cheneys Charakterfehler besiegelt seinen Sturz"
Nachdem jetzt erste Einzelheiten über Cheneys Schießerei bei einem
Jagdausflug am Wochenende bekannt wurden, erklärte der amerikanische
Oppositionspolitiker Lyndon LaRouche am 15. Februar, jetzt sei es
definitiv an der Zeit, daß die Demokraten ihre "Lähmung" nach der
Alito-Ernennung überwinden müßten, um die Kräfte zu bündeln und schon
kurzfristig den Sturz Cheneys herbeizuführen. Das Verhalten Cheneys
bei und nach dem Jadgunfall sei erstens völlig inakzeptabel und lasse
zweitens einen Blick auf einen - für ein geschultes Auge in der
Vergangenheit schon öfter erkennbaren - schweren Charakterfehler des
Vizepräsidenten zu, der die sofortige Entfernung von seinem Amt
unerläßlich mache. Den Demokraten schrieb LaRouche ins Stambuch, daß
Amerikas Kabarettisten - "die Harald Schmidts des amerikanischen
Fernsehens" - mit ihren beißenden Satiren und Sottisen gegen Cheney
in den letzten Tagen eine viel genauere Analyse der aktuellen
politischen Lage in Washington lieferten als die führenden
Demokraten.
Zu den Spitzenleistungen von Amerikas Comedians, die dem US-Fernsehen
an den letzten Abenden ausnahmsweise einmal in der ganzen Welt einen
guten Ruf verschafften, gehörten:
David Letterman (CBS): "Gute Neuigkeiten, meine Damen und Herren:
Endlich haben wir Massenvernichtungswaffen gefunden - Dick Cheney";
und: "Wir können zwar Osma Bin Laden nicht finden, aber wir haben
einen 78jährigen Rechtsanwalt erwischt."
Jay Leno (NBC): "Cheney wird jetzt völlig verrückt. Nachdem er den
Mann angeschossen hatte, schrie er: 'Noch jemand, der behauptet,
Lauschangriffe in Amerika seien illegal?'"; und "Als bekannt wurde,
daß Cheney einen Rechtsanwalt angeschossen hat, stieg seine [nach
Libbys jüngster Erklärung auf 41% abgesackte] Popularität auf 92
Prozent!"
Ron Cordry (The Daily Show): "Heute abend steht der Vizepräsident zu
seiner Entscheidung, Harry Whittington angeschossen zu haben",
gefolgt von einem leidenschaftlichen Appell an alle amerikanischen
"Mütter und Väter: Schickt Eure Kids nie auf einen Jadgdausflug mit
dem Vizepräsidenten. Egal, was für lukrative Verträge ihnen
versprochen werden, oder wie stark der Energiemarkt gelockert werden
soll: Das bringt nichts."
Craig Ferguson (CBS): "Wie es heißt, haben sie [Cheney und Bush] die
Sache erst so spät bekanntgegeben, weil sie zunächst wissen wollten,
was tatsächlich passiert ist... Solche Skrupel hatten sie in der
Vergangenheit aber nie." und: "Die Tatsache, daß diese Neuigkeit erst
nach 18 Stunden bekanntgegeben wurde, ist keineswegs ein Skandal. Ich
finde das gut, denn zum erstenmal hat der Vizepräsident ein Geheimnis
nicht ausgeplaudert."
Doch auch Amerikas Journalisten nehmen Cheney jetzt scharf ins
Visier. Von der legendären Kolumnistin Maureen Dowd und ihrem nicht
minder berühmten Kollegen David Ignatius, die in ihren regelmäßigen
Beiträgen für die Washington Post und New York Times oft die
Regierung Bush/Cheney kritisieren, war das zu erwarten. Doch jetzt
rückt selbst Amerikas (neokonservative) Regenbogenpresse von Cheney
ab. In "Amerikas Bildzeitung" New York Post wehrte sich der ansonsten
stramm neokonservative John Podhoretz am 15. Februar gegen zornige
e-mails, die ihm viele seiner Leser wegen seiner jetzt
Cheney-kritischen Haltung geschrieben haben, und insistiert: "Warum
in aller Welt wartete das Weiße Haus fast einen Tag, bevor es die
amerikanische Bevölkerung darüber informierte, daß Dick Cheney
unabsichtlich jemanden angeschossen hat."
Das ist allerdings inzwischen im ganzen Land zur alles entscheidenen
Frage geworden, nämlich die auch von vielen Republikanern beklagte
Art und Weise, mit der Cheney und seine neokonservativen Freunde mit
diesem Vorfall umgegangen sind: Wie üblich wollten sie zuerst alles
vertuschen, und dann, als das kläglich scheiterte, nach Kräften
herunterspielen. Doch dabei wurde diesmal der Bogen
höchstwahrscheinlich überspannt:
Der Jagdunfall war keineswegs so harmlos, wie Cheney ihn arg
verspätet - und dazu noch nur über seine Gastgeberin und die
Lokalpresse - hinzustellen versuchte. Cheney traf seinen hinter ihm
gehenden Jagdfreund so schwer - und, da Cheney sich bei dem Versuch,
eine Wachtel abzuschießen, umdrehte und unkontrolliert
drauflosballerte, in Gesicht, Hals und Brust -, daß er auf der
Intensivstation behandelt werden mußte. Trotzdem ließ Cheney über
sein Büro den Vorfall herunterspielen und die Verletzung als
"harmlos" erklären, was Whittingtons Hausärztin dermaßen empörte, daß
sie öffentlich die Schwere der Schußverletzungen bekanntgab.
Selbst da gab es noch keine ernsthafte Stellungnahme vom Büro des
US-Vize, er überließ die Angelegenheit dem Weißen Haus, dessen
Sprecher McClellan es zuerst mit dem lahmen Witz versuchte, er "trage
eine Krawatte in der auffallenden Farbe Orange, damit ich vor dem
Vizepräsidenten sicher bin". Als dann allerdings bekannt wurde, daß
Teile der von Cheney abgefeuerten Schrotladung in den Herzmuskel
seines Opfers gewandert und eine Rhythmusstörung ausgelöst hatten,
gab es nichts mehr zu lachen.
Da Whittington erneut auf die Intensivstation verlegt werden mußte,
was den öffentlichen Druck auf den Vizepräsidenten natürlich massiv
verstärkte, bequemte sich Cheney zu einer offiziellen Erklärung, in
der er die "volle Verantworung" für das Geschehen übernahm -
eigentlich eine Selbstverständlichkeit, denn schließlich hatte
niemand anderer als Cheney den Schuß abgefeuert und dabei alle
Sicherheitsmaßnahmen außer Acht gelassen.
Doch damit war immer noch nicht Schluß mit der "Salamitaktik", nur
(unter Druck) das zuzugeben, was ohnehin schon bekannt ist: Erst auf
eindringliches Befragen der Presse gaben Cheney & Co. zu, daß auf
dieser Jagdpartie - wie üblich - kräftig dem Alkohol zugesprochen
wurde. Auch das wurde erst heruntergespielt mit den Worten: "Es mögen
ein oder zwei Bier getrunken worden sein, aber nicht von denen, die
tatsächlich nachher geschossen haben". Später mußte Cheney zugeben,
beim mittäglichen Piknik "ein Bier" getrunken zu haben.
Diese Einzelheiten, zu denen wahrscheinlich in den nächsten Tagen
noch einige pikante Details hinzukommen werden, belasten den
US-Vizepräsidenten natürlich außerordentlich schwer; doch um Cheney
wirklich zu Fall zu bringen, müssen jetzt alle seine Gegner und
Kritiker das tun, was LaRouche vorgeschlagen hat: Den jetzt offen
zutage getretenen gravierenden Charakterfehler Cheneys - nämlich bei
Schwierigkeiten abzutauchen und gerade unter Druck seinem Hang
nachzugeben, abzuwimmeln, seine Wut an anderen Personen auszulassen
bzw. ihnen die Verantwortung in die Schuhe zu schieben, und vor allem
zu lügen und zu betrügen - als den "beherrschenden Charakterzug"
Cheneys zu erkennen, öffentlich zu benennen und dann im Einklang mit
der Verfassung festzustellen, daß er gerade deswegen unfähig ist,
sein Amt auszuüben.
LaRouche-Mitarbeiterin in Kairo: "Londoner Finanzinteressen steuern
Irankrise"
Am 7. Februar trat LaRouches Mitarbeiterin Muriel Mirak-Weißbach
zusammen mit Dr. Mohammad Selim in der wöchentlichen Talkshow
Viewpoint des englischsprachigen ägyptischen Fernsehsenders Nile TV
auf. Selim leitete früher das Zentrum für Asienstudien der
Universität Kairo und lehrt heute an der Universität von Kuwait. In
der Talkshow hatte Mirak-Weißbach ausreichend Zeit zu erläutern, wie
die Irankrise von britischer Seite gesteuert wird. Das Ziel dieser
Londoner Finanzinteressen sei, durch einen gezielt ausgelösten
Zusammenbruch des Dollarsystems eine auf Kontrolle der Rohstoffe
gegründete globale Diktatur zu errichten. Die Amerikanerin stellte
sich als aktives Mitglied der LaRouche-Bewegung vor und schilderte
die revolutionäre Stimmung, die sich derzeit in der US-Bevölkerung
ausbreite, und den Vorstoß für die Absetzung von Präsident Bush und
Vizepräsident Cheney.
LaRouches Mitarbeiterin ging auch auf die schweren Fehler der
derzeitigen iranischen Führung ein und riet dem Iran, den russischen
Vorschlag einer gemeinsamen Urananreicherungsanlage auf russischem
Boden anzunehmen. Dies sei die beste Option für den Iran, die Krise
zu entschärfen. Die 35 Minuten lange Sendung wurde live ausgestrahlt.
Frau Mirak-Weißbach und Dr. Selim beantworteten Fragen der
Moderatoren und von Zuschauern, die im Studio anriefen. Das
staatliche Nile TV ist das wichtigste englischsprachige
Satellitenprogramm Ägyptens, kann weltweit empfangen werden und wird
von vielen Ausländern in Kairo gesehen. Während ihres Besuchs in
Ägypten sprach Frau Mirak-Weißbach auch im Zentrum für Asienstudien
der Kairoer Universität zum Thema "Die strategische Bedeutung der Ära
nach Cheney für den Nahen Osten und Asien".
Systemkrise: Donnergrollen auf Rohstoff- und Finanzmärkten
Die Weltrohstoffmärkte wurden am 7. und 8. Februar von einer
plötzlichen Verkaufswelle überrascht; ein besonderer Auslöser war
nicht festzustellen. Seit Monaten waren die Preise für fast alle
Rohstoffe drastisch gestiegen, was teilweise auf Spekulation durch
Hedgefonds zurückging, aber auch "das tiefe Mißtrauen in das
weltweite System der Papierwerte" ausdrückte, wie ein Rohstoffhändler
EIR sagte. Ein zusätzlicher Faktor ist die Sorge über ein mögliches
militärisches Vorgehen gegen den Iran. Am 7. Februar wurde dieser
Trend vorübergehend durchbrochen, als der Goldpreis um 20 Dollar fiel
- der stärkste Tagesrückgang seit neun Jahren. Praktisch alle Edel-
und Industriemetalle waren betroffen. Innerhalb von 24 Stunden fiel
der Goldpreis um 4,5%, nachdem er seit September 2005 um 22%
angestiegen war. Der Aluminiumpreis fiel um 5,8% (vorher seit
September 2005 plus 50%), Zink um 6% (seit August 2005 plus 100%). An
den folgenden Tagen schwankten die Rohstoffpreise stark.
Es gab zwar in letzter Zeit mehrere Berichte über hohe
Derivatverluste einiger Hedgefonds, was Panikverkäufe von Rohstoffen
zum Ausgleichen von Verlusten auslösen könnte. Doch es könnte sein,
daß hier eine "unsichtbare Hand" nachgeholfen hat. Ein europäischer
Bankier sagte EIR, es habe eine Intervention amerikanischer und/oder
europäischer Finanzbehörden gegeben. Diese hätten Angst, die
Rohstoffpreise seien seit Jahresbeginn schon so stark gestiegen, daß
sie bei einer weiteren Verschärfung der Irankrise "durch die Decke"
gehen könnten. Um das zu verhindern, habe es koordinierte Verkäufe
gegeben, um diese Dynamik wenn nicht aufzuhalten, so doch mindestens
zeitweise zu durchbrechen. Doch er glaube nicht, daß die Wirkung
lange anhalten werde. Die Dynamik steigender Preise werde sich bald
wieder durchsetzen, solange es keine Anzeichen einer wirksamen
Entschärfung der Irankrise gebe. Auch an der japanischen Aktienbörse
kam es am 8. und 13. Februar zu tiefen Einbrüchen sowie einem starken
Anstieg des Yen gegenüber anderen Währungen. Japans Zentralbank
entschied zwar am 8./9. Februar noch einmal, ihre Nullzinspolitik
beizubehalten, aber es gibt klare Hinweise, daß ihr Liquiditätspumpen
in seiner extremsten Form dem Ende zugeht.
Seit März 2001 hält die Zentralbank ihren Geldumlauf im kommerziellen
Bankenwesen Japans bei 30-35 Bio. Yen (um 250 Mrd.$), so daß der
kurzfristige Interbankzins nahe Null bleibt. Doch wegen der sehr
niedrigen Erträge japanischer Anleihen fließt ein Großteil davon ins
Ausland ab und speist den berühmten Mechanismus des Carry Trade. Jede
Änderung dieser Dynamik hätte dramatische Folgen für die
internationalen Geldströme und für den Dollar. Am 8. Februar gab
Toshihiko Fukui, der Gouverneur der Bank von Japan bekannt, die
Verbraucherpreise "werden im Januar und danach klare Zugewinne
zeigen" d.h. die Deflation, mit der Japans Nullzinspolitik offiziell
begründet wird, stehe vor dem Ende. Die nächste Zinsentscheidung der
Zentralbank steht am 8./9. März an.
"Der Westen muß Rücksicht auf die muslimische Welt nehmen"
Am 5. Februar wurde in Trabzon in der Nordtürkei ein katholischer
Priester, Pater Andrea Santoro, von einem 16jährigen Schulabbrecher
ermordet. Der Täter soll Verbindungen zu den Grauen Wölfen und zur
Drogenmafia haben. Der Mord fiel mitten hinein in die
Auseinandersetzungen um die "Mohammed-Karikaturen" und geschah nur
fünf Tage vor der offiziellen Ankündigung der türkischen Regierung,
daß Papst Benedikt XVI. das Land vom 28. Bis 30. November besuchen
wird.
Am 7. Februar erklärte Kardinal Renato Martino, der Leiter der
Päpstlichen Kommission Justitia et Pax: "Der Westen muß eine
geopolitische Strategie gegenüber der muslimischen Welt annehmen,
seine Beziehungen gründlich neu überdenken und ein Konzept etwa wie
die Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) in
den 70er Jahren entwickeln." Weiter sagte Kardinal Martino: "Wir
müssen zu den Wurzeln gehen, uns der Frage gebrochener Versprechen
des Westens an die armen Länder stellen, offene Wunden heilen... Gott
bewahre uns davor, jetzt die Hilfe an die Palästinenserverwaltung
abzuschneiden. Wenn Hamas Israels Existenzrecht bedingungslos
anerkennen muß, ist es nur recht, wenn die Palästinenser fordern, daß
die Grenzen von 1967 respektiert werden." Es sei töricht, dem Westen
Feigheit gegenüber dem Islam vorzuwerfen. "Die eigentliche Frage ist,
wie es dem Westen gelingt, Rücksicht auf die ,anderen' zu nehmen -
auf deren Lage, Geschichte, Würde und Kultur."