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  17. Februar 2006   Newsletter  

LaRouches nächste Internetkonferenz am 23. Februar

Lyndon LaRouche wird seine nächste Internetkonferenz am 23. Februar um 13.00 Uhr Ortszeit (19.00 MEZ) in Washington abhalten, die unter www.larouchepac.com live verfolgt werden kann. Neben einer strategischen Lageeinschätzung wird LaRouche darlegen, welche Sofortmaßmnahmen jetzt ergriffen werden müssen, um den Gefahren der Bush-Administration zu begegnen, nachdem der Senat Alitos Ernennung für den Obersten Gerichtshof leider nicht verhindert hat.

LaRouche: "Cheneys Charakterfehler besiegelt seinen Sturz"

Nachdem jetzt erste Einzelheiten über Cheneys Schießerei bei einem Jagdausflug am Wochenende bekannt wurden, erklärte der amerikanische Oppositionspolitiker Lyndon LaRouche am 15. Februar, jetzt sei es definitiv an der Zeit, daß die Demokraten ihre "Lähmung" nach der Alito-Ernennung überwinden müßten, um die Kräfte zu bündeln und schon kurzfristig den Sturz Cheneys herbeizuführen. Das Verhalten Cheneys bei und nach dem Jadgunfall sei erstens völlig inakzeptabel und lasse zweitens einen Blick auf einen - für ein geschultes Auge in der Vergangenheit schon öfter erkennbaren - schweren Charakterfehler des Vizepräsidenten zu, der die sofortige Entfernung von seinem Amt unerläßlich mache. Den Demokraten schrieb LaRouche ins Stambuch, daß Amerikas Kabarettisten - "die Harald Schmidts des amerikanischen Fernsehens" - mit ihren beißenden Satiren und Sottisen gegen Cheney in den letzten Tagen eine viel genauere Analyse der aktuellen politischen Lage in Washington lieferten als die führenden Demokraten.

Zu den Spitzenleistungen von Amerikas Comedians, die dem US-Fernsehen an den letzten Abenden ausnahmsweise einmal in der ganzen Welt einen guten Ruf verschafften, gehörten:

David Letterman (CBS): "Gute Neuigkeiten, meine Damen und Herren: Endlich haben wir Massenvernichtungswaffen gefunden - Dick Cheney"; und: "Wir können zwar Osma Bin Laden nicht finden, aber wir haben einen 78jährigen Rechtsanwalt erwischt."

Jay Leno (NBC): "Cheney wird jetzt völlig verrückt. Nachdem er den Mann angeschossen hatte, schrie er: 'Noch jemand, der behauptet, Lauschangriffe in Amerika seien illegal?'"; und "Als bekannt wurde, daß Cheney einen Rechtsanwalt angeschossen hat, stieg seine [nach Libbys jüngster Erklärung auf 41% abgesackte] Popularität auf 92 Prozent!"

Ron Cordry (The Daily Show): "Heute abend steht der Vizepräsident zu seiner Entscheidung, Harry Whittington angeschossen zu haben", gefolgt von einem leidenschaftlichen Appell an alle amerikanischen "Mütter und Väter: Schickt Eure Kids nie auf einen Jadgdausflug mit dem Vizepräsidenten. Egal, was für lukrative Verträge ihnen versprochen werden, oder wie stark der Energiemarkt gelockert werden soll: Das bringt nichts."

Craig Ferguson (CBS): "Wie es heißt, haben sie [Cheney und Bush] die Sache erst so spät bekanntgegeben, weil sie zunächst wissen wollten, was tatsächlich passiert ist... Solche Skrupel hatten sie in der Vergangenheit aber nie." und: "Die Tatsache, daß diese Neuigkeit erst nach 18 Stunden bekanntgegeben wurde, ist keineswegs ein Skandal. Ich finde das gut, denn zum erstenmal hat der Vizepräsident ein Geheimnis nicht ausgeplaudert."

Doch auch Amerikas Journalisten nehmen Cheney jetzt scharf ins Visier. Von der legendären Kolumnistin Maureen Dowd und ihrem nicht minder berühmten Kollegen David Ignatius, die in ihren regelmäßigen Beiträgen für die Washington Post und New York Times oft die Regierung Bush/Cheney kritisieren, war das zu erwarten. Doch jetzt rückt selbst Amerikas (neokonservative) Regenbogenpresse von Cheney ab. In "Amerikas Bildzeitung" New York Post wehrte sich der ansonsten stramm neokonservative John Podhoretz am 15. Februar gegen zornige e-mails, die ihm viele seiner Leser wegen seiner jetzt Cheney-kritischen Haltung geschrieben haben, und insistiert: "Warum in aller Welt wartete das Weiße Haus fast einen Tag, bevor es die amerikanische Bevölkerung darüber informierte, daß Dick Cheney unabsichtlich jemanden angeschossen hat."

Das ist allerdings inzwischen im ganzen Land zur alles entscheidenen Frage geworden, nämlich die auch von vielen Republikanern beklagte Art und Weise, mit der Cheney und seine neokonservativen Freunde mit diesem Vorfall umgegangen sind: Wie üblich wollten sie zuerst alles vertuschen, und dann, als das kläglich scheiterte, nach Kräften herunterspielen. Doch dabei wurde diesmal der Bogen höchstwahrscheinlich überspannt:

Der Jagdunfall war keineswegs so harmlos, wie Cheney ihn arg verspätet - und dazu noch nur über seine Gastgeberin und die Lokalpresse - hinzustellen versuchte. Cheney traf seinen hinter ihm gehenden Jagdfreund so schwer - und, da Cheney sich bei dem Versuch, eine Wachtel abzuschießen, umdrehte und unkontrolliert drauflosballerte, in Gesicht, Hals und Brust -, daß er auf der Intensivstation behandelt werden mußte. Trotzdem ließ Cheney über sein Büro den Vorfall herunterspielen und die Verletzung als "harmlos" erklären, was Whittingtons Hausärztin dermaßen empörte, daß sie öffentlich die Schwere der Schußverletzungen bekanntgab. Selbst da gab es noch keine ernsthafte Stellungnahme vom Büro des US-Vize, er überließ die Angelegenheit dem Weißen Haus, dessen Sprecher McClellan es zuerst mit dem lahmen Witz versuchte, er "trage eine Krawatte in der auffallenden Farbe Orange, damit ich vor dem Vizepräsidenten sicher bin". Als dann allerdings bekannt wurde, daß Teile der von Cheney abgefeuerten Schrotladung in den Herzmuskel seines Opfers gewandert und eine Rhythmusstörung ausgelöst hatten, gab es nichts mehr zu lachen.

Da Whittington erneut auf die Intensivstation verlegt werden mußte, was den öffentlichen Druck auf den Vizepräsidenten natürlich massiv verstärkte, bequemte sich Cheney zu einer offiziellen Erklärung, in der er die "volle Verantworung" für das Geschehen übernahm - eigentlich eine Selbstverständlichkeit, denn schließlich hatte niemand anderer als Cheney den Schuß abgefeuert und dabei alle Sicherheitsmaßnahmen außer Acht gelassen.

Doch damit war immer noch nicht Schluß mit der "Salamitaktik", nur (unter Druck) das zuzugeben, was ohnehin schon bekannt ist: Erst auf eindringliches Befragen der Presse gaben Cheney & Co. zu, daß auf dieser Jagdpartie - wie üblich - kräftig dem Alkohol zugesprochen wurde. Auch das wurde erst heruntergespielt mit den Worten: "Es mögen ein oder zwei Bier getrunken worden sein, aber nicht von denen, die tatsächlich nachher geschossen haben". Später mußte Cheney zugeben, beim mittäglichen Piknik "ein Bier" getrunken zu haben.

Diese Einzelheiten, zu denen wahrscheinlich in den nächsten Tagen noch einige pikante Details hinzukommen werden, belasten den US-Vizepräsidenten natürlich außerordentlich schwer; doch um Cheney wirklich zu Fall zu bringen, müssen jetzt alle seine Gegner und Kritiker das tun, was LaRouche vorgeschlagen hat: Den jetzt offen zutage getretenen gravierenden Charakterfehler Cheneys - nämlich bei Schwierigkeiten abzutauchen und gerade unter Druck seinem Hang nachzugeben, abzuwimmeln, seine Wut an anderen Personen auszulassen bzw. ihnen die Verantwortung in die Schuhe zu schieben, und vor allem zu lügen und zu betrügen - als den "beherrschenden Charakterzug" Cheneys zu erkennen, öffentlich zu benennen und dann im Einklang mit der Verfassung festzustellen, daß er gerade deswegen unfähig ist, sein Amt auszuüben.

LaRouche-Mitarbeiterin in Kairo: "Londoner Finanzinteressen steuern Irankrise"

Am 7. Februar trat LaRouches Mitarbeiterin Muriel Mirak-Weißbach zusammen mit Dr. Mohammad Selim in der wöchentlichen Talkshow Viewpoint des englischsprachigen ägyptischen Fernsehsenders Nile TV auf. Selim leitete früher das Zentrum für Asienstudien der Universität Kairo und lehrt heute an der Universität von Kuwait. In der Talkshow hatte Mirak-Weißbach ausreichend Zeit zu erläutern, wie die Irankrise von britischer Seite gesteuert wird. Das Ziel dieser Londoner Finanzinteressen sei, durch einen gezielt ausgelösten Zusammenbruch des Dollarsystems eine auf Kontrolle der Rohstoffe gegründete globale Diktatur zu errichten. Die Amerikanerin stellte sich als aktives Mitglied der LaRouche-Bewegung vor und schilderte die revolutionäre Stimmung, die sich derzeit in der US-Bevölkerung ausbreite, und den Vorstoß für die Absetzung von Präsident Bush und Vizepräsident Cheney.

LaRouches Mitarbeiterin ging auch auf die schweren Fehler der derzeitigen iranischen Führung ein und riet dem Iran, den russischen Vorschlag einer gemeinsamen Urananreicherungsanlage auf russischem Boden anzunehmen. Dies sei die beste Option für den Iran, die Krise zu entschärfen. Die 35 Minuten lange Sendung wurde live ausgestrahlt. Frau Mirak-Weißbach und Dr. Selim beantworteten Fragen der Moderatoren und von Zuschauern, die im Studio anriefen. Das staatliche Nile TV ist das wichtigste englischsprachige Satellitenprogramm Ägyptens, kann weltweit empfangen werden und wird von vielen Ausländern in Kairo gesehen. Während ihres Besuchs in Ägypten sprach Frau Mirak-Weißbach auch im Zentrum für Asienstudien der Kairoer Universität zum Thema "Die strategische Bedeutung der Ära nach Cheney für den Nahen Osten und Asien".

Systemkrise: Donnergrollen auf Rohstoff- und Finanzmärkten

Die Weltrohstoffmärkte wurden am 7. und 8. Februar von einer plötzlichen Verkaufswelle überrascht; ein besonderer Auslöser war nicht festzustellen. Seit Monaten waren die Preise für fast alle Rohstoffe drastisch gestiegen, was teilweise auf Spekulation durch Hedgefonds zurückging, aber auch "das tiefe Mißtrauen in das weltweite System der Papierwerte" ausdrückte, wie ein Rohstoffhändler EIR sagte. Ein zusätzlicher Faktor ist die Sorge über ein mögliches militärisches Vorgehen gegen den Iran. Am 7. Februar wurde dieser Trend vorübergehend durchbrochen, als der Goldpreis um 20 Dollar fiel - der stärkste Tagesrückgang seit neun Jahren. Praktisch alle Edel- und Industriemetalle waren betroffen. Innerhalb von 24 Stunden fiel der Goldpreis um 4,5%, nachdem er seit September 2005 um 22% angestiegen war. Der Aluminiumpreis fiel um 5,8% (vorher seit September 2005 plus 50%), Zink um 6% (seit August 2005 plus 100%). An den folgenden Tagen schwankten die Rohstoffpreise stark.

Es gab zwar in letzter Zeit mehrere Berichte über hohe Derivatverluste einiger Hedgefonds, was Panikverkäufe von Rohstoffen zum Ausgleichen von Verlusten auslösen könnte. Doch es könnte sein, daß hier eine "unsichtbare Hand" nachgeholfen hat. Ein europäischer Bankier sagte EIR, es habe eine Intervention amerikanischer und/oder europäischer Finanzbehörden gegeben. Diese hätten Angst, die Rohstoffpreise seien seit Jahresbeginn schon so stark gestiegen, daß sie bei einer weiteren Verschärfung der Irankrise "durch die Decke" gehen könnten. Um das zu verhindern, habe es koordinierte Verkäufe gegeben, um diese Dynamik wenn nicht aufzuhalten, so doch mindestens zeitweise zu durchbrechen. Doch er glaube nicht, daß die Wirkung lange anhalten werde. Die Dynamik steigender Preise werde sich bald wieder durchsetzen, solange es keine Anzeichen einer wirksamen Entschärfung der Irankrise gebe. Auch an der japanischen Aktienbörse kam es am 8. und 13. Februar zu tiefen Einbrüchen sowie einem starken Anstieg des Yen gegenüber anderen Währungen. Japans Zentralbank entschied zwar am 8./9. Februar noch einmal, ihre Nullzinspolitik beizubehalten, aber es gibt klare Hinweise, daß ihr Liquiditätspumpen in seiner extremsten Form dem Ende zugeht.

Seit März 2001 hält die Zentralbank ihren Geldumlauf im kommerziellen Bankenwesen Japans bei 30-35 Bio. Yen (um 250 Mrd.$), so daß der kurzfristige Interbankzins nahe Null bleibt. Doch wegen der sehr niedrigen Erträge japanischer Anleihen fließt ein Großteil davon ins Ausland ab und speist den berühmten Mechanismus des Carry Trade. Jede Änderung dieser Dynamik hätte dramatische Folgen für die internationalen Geldströme und für den Dollar. Am 8. Februar gab Toshihiko Fukui, der Gouverneur der Bank von Japan bekannt, die Verbraucherpreise "werden im Januar und danach klare Zugewinne zeigen" d.h. die Deflation, mit der Japans Nullzinspolitik offiziell begründet wird, stehe vor dem Ende. Die nächste Zinsentscheidung der Zentralbank steht am 8./9. März an.

"Der Westen muß Rücksicht auf die muslimische Welt nehmen"

Am 5. Februar wurde in Trabzon in der Nordtürkei ein katholischer Priester, Pater Andrea Santoro, von einem 16jährigen Schulabbrecher ermordet. Der Täter soll Verbindungen zu den Grauen Wölfen und zur Drogenmafia haben. Der Mord fiel mitten hinein in die Auseinandersetzungen um die "Mohammed-Karikaturen" und geschah nur fünf Tage vor der offiziellen Ankündigung der türkischen Regierung, daß Papst Benedikt XVI. das Land vom 28. Bis 30. November besuchen wird.

Am 7. Februar erklärte Kardinal Renato Martino, der Leiter der Päpstlichen Kommission Justitia et Pax: "Der Westen muß eine geopolitische Strategie gegenüber der muslimischen Welt annehmen, seine Beziehungen gründlich neu überdenken und ein Konzept etwa wie die Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) in den 70er Jahren entwickeln." Weiter sagte Kardinal Martino: "Wir müssen zu den Wurzeln gehen, uns der Frage gebrochener Versprechen des Westens an die armen Länder stellen, offene Wunden heilen... Gott bewahre uns davor, jetzt die Hilfe an die Palästinenserverwaltung abzuschneiden. Wenn Hamas Israels Existenzrecht bedingungslos anerkennen muß, ist es nur recht, wenn die Palästinenser fordern, daß die Grenzen von 1967 respektiert werden." Es sei töricht, dem Westen Feigheit gegenüber dem Islam vorzuwerfen. "Die eigentliche Frage ist, wie es dem Westen gelingt, Rücksicht auf die ,anderen' zu nehmen - auf deren Lage, Geschichte, Würde und Kultur."




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