"Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen.
Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst."
Friedrich Schiller
  Mai 2008 Nahrungsmittel für den Frieden

Myanmar: Zyklon tötet Zehntausende und zerstört Ernte

Der Zyklon Nargis, bei dem nach bisherigen Berichten mehr als 22000 Menschen in Myanmar getötet wurden und weitere 30000 noch als vermißt gelten, hat große Flächen des Irrawaddy Deltas zerstört. Das dichtbesiedelte Delta ist die wichtigste Landwirtschaftsregion des Landes und daher werden die dort entstandenen Schäden Myanmar stark treffen. Das Land, das bereits unter den weltweit steigenden Reispreisen zu leiden hat, sieht sich jetzt mit dem Verlust eines hohen Teils seiner Ernte konfrontiert. Da Myanmar ein wichtiges Reisexportland ist, wird der Verlust auch in den Abnehmerländern wie Sri Lanka und Bangladesh zu spüren sein. Beide Länder hatten bereits im letzten Jahr große sturmbedingte Ernteausfälle.

Erneut wird durch diesen Vorfall deutlich, wie wichtig die vorausschauende Absicherung der Nahrungsmittelversorgung und der Aufbau einer adäquaten Infrastruktur sind. Es ist nicht damit getan, Nahrung für heute und morgen zu haben, ein Land muß in der Lage sein, mit solchen Problemen umgehen zu können.

Derzeit werden Hilfsgüter von Thailand und Indien in die Region geschickt. Doch werden diese nicht das auffangen können, was eine vernünftige Infrastruktur und Nahrungsmittelproduktion hätte sicherstellen können. Derzeit spricht man von verschiedenen Folgeproblemen des Sturms. Es herrscht akute Trinkwasserknappheit, da Aufbereitungsanlagen und Klärwerke in den betroffenen Gebieten zerstört wurden und somit auch erhöhte Seuchengefahr besteht. Durch das eingedrungene Salzwasser wurde nicht nur die jetzige Ernte zerstört, sondern auch die anstehende Monsunpflanzung ist unmöglich geworden. Aufwendige Bodensanierungen sind notwendig, bevor das Land wieder genutzt werden kann.