"Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen.
Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst."
Friedrich Schiller
  Mai 2008 Nahrungsmittel für den Frieden

Senegals Präsident Wade: Afrika muss bei Nahrungsmittelerzeugung Unabhängigkeit erlangen!

In einem Gastbeitrag im Journal du Dimanche vom 11. Mai rief der Präsident von Senegal, Adbulaje Wade, dazu auf, daß Afrika nicht nur selbstständig in der Nahrungsmittelversorgung werden, sondern auch Überschüsse erzeugen solle.

Wade beklagte, daß zwar nach jeder Nahrungsmittelkrise in Afrika Vorschläge gemacht würden, das Feuer zu löschen. Die Ursachen würden jedoch nicht bekämpft. "Man schickt Flugzeuge mit Nothilfe, anstatt uns zu helfen, das zu erzeugen, was wir essen." Wade sagte, er wolle "diese aus der Krise entstehende Gelegenheit nutzen, um endlich Unabhängigkeit in der Nahrungsmittelversorgung zu erlangen." Das Ziel müsse sein, die Völker für die "Erzeugung eines Nahrungsmittelüberschusses zu mobilisieren."

In diesem Zusammenhang wies der senegalesische Präsident auf den soeben abgeschlossenen Sechsjahresvertrag mit Indien hin. Senegal werde Indien im ersten Jahr 600.000 Tonnen Reis abkaufen, was dem jährlichen Gesamtverbrauch des Landes an Reis entspricht. Indien stelle außerdem Geräte, Saatgut, technische Hilfe und Ausbildung zur Verfügung. Die Liefermengen an Reis würden dann sukzessive sinken, so daß Senegal im zweiten Jahr 400.000, im Jahr darauf 300.000 Tonnen Reis, etc. von Indien erwwerben wird.

Präsident Wade schrieb in seinem Gastbeitrag weiter: "Ich werde keine Finanzspritzen annehmen, aber wenn man mir sagt: 'Wir geben euch Pestizide, Saatgut und Traktoren', dann willige ich ein."

Senegal hat außerdem gerade zwei wichtige Entscheidungen getroffen: Zum einen wird die Besteuerung von Einnahmen aus der Landwirtschaft für die nächsten 5 Jahre ausgesetzt, und die komplette Einfuhr von landwirtschaftlichen Geräten wird ebenfalls von der Besteuerung ausgenommen.