"Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen.
Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst."
Friedrich Schiller
  April 2008 Nahrungsmittel für den Frieden

Malawi erhöht landwirtschaftliche Produktivität durch staatliche Förderung

Das afrikanische Land Malawi beweist, daß staatliche Förderung für die produktive Landwirtschaft die Produktion erhöht, während der Freihandel diese zerstört. Die Weltbank und andere Institutionen hatten darauf bestanden, die Landwirtschaft in Malawi und anderen afrikanischen Ländern zu "liberalisieren", d.h. Preiskontrollen aufzuheben und staatliche Handelsorgansiationen, an die die Bauern ihre Produkt bis dahin verkauft hatten, abzuschaffen oder "umzustrukturieren".

Als 2005 offensichtlich wurde, daß dies zu einer Nahrungsmittelkrise führte, änderte die Regierung von Malawi ihre Politik und führte wieder Subventionen für Saatgut und Düngemittel für die Tabak- und Maisproduktion ein. In den folgenden zwei Jahren verdoppelte sich die Maisproduktion nahezu und 2006-2007 exportierte Malawi sogar Getreide in die anderen Nationen des südlichen Afrikas.

Großbritannien protestierte zuerst dagegen mit dem scheinheiligen Argument, daß die Ausgaben für diese Förderprogramme mehr als die Hälfte des Landwirtschaftshaushaltes ausmachten. Malawi, eine frühere britische Kolonie, ist Mitglied des Commonwealth. Als jedoch in einer britischen Studie dokumentiert wurde, daß diese Förderungen die Agrarproduktion um 15% erhöht hatten, mußte selbst der britische Entwicklungsminister Douglas Alexander zugeben, daß es "ein großer Aufschwung in der Produktivität" stattgefunden habe.

Dieselbe Studie warnte jedoch davor, solche Programme "automatisch" in anderen Ländern anzuwenden. Und es spielt auch ein geopolitischer Faktor britischer Einflußnahme mit. Während einerseits landwirtschaftliche Produktion und Versorgung in Zimbabwe aufgrund der britischen Sanktionen zusammengebrochen ist, verkaufte Malawi 272.000 Tonnen Mais an Zimbabwe.