"Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen.
Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst."
Friedrich Schiller
  Juli 2008 Nahrungsmittel für den Frieden

Italien: Politiker und Ökonomen machen Spekulation für Inflation verantwortlich

Offizielle Zahlen über die Preisinflation haben in Italien einen Schock ausgelöst. Die Verbraucherpreise für Pasta sind im letzten Jahr um 22% gestiegen. Brot um 13%, Energie um 14%, Heizöl um 31,2% und Benzin um 12,6%. Der Konsum kollabiert. Eine normale italienische Familie verbraucht jetzt im Durchschnitt 1.5 kg Brot weniger pro Woche und fährt 500 km weniger mit dem Auto.

Der Unterstaatssekretär für Finanzen Luigi Casero machte klar, dass das "alles eine Folge des hohen Ölpreises" sei, "der durch Spekulation in die Höhe getrieben wird." Ökonom Alberto Quadro Curzio von der Katholischen Universität in Mailand rief zu einem "internationalen Abkommen" auf, um die "Verbreitung der Spekulationspapierflut zu stoppen." Er sagte: "Die Vertreter der reinen (Marktwirtschafts-)lehre werden zwar protestieren, aber hier haben wir es nicht mehr mit dem Markt zu tun. Wir müssen solche Spekulationen auf zukünftige Preisentwicklungen stoppen."

Der italienische Landwirtschaftsminister Luca Zaia fordert außerdem eine Wiedereinführung von Importzöllen für Weizen und setzt sich für eine Anhebung der Produktionsquote ein. Die jetzige Quote hindere Italien, mehr als 60% des Eigenbedarfs zu produzieren. "Die EU Pläne haben versagt, und wir sagen den Europäern das," so Zaia. "Wir müssen die Nahrungsmittelproduktion international erhöhen, wir müssen aber auch die nationale Seite in Betracht ziehen. D.h. wir müssen die Verantwortung der Regierungen wieder neu definieren und die Produktionskapazitäten ausbauen."