"Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen.
Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst."
Friedrich Schiller
  Mai 2008 Nahrungsmittel für den Frieden

Indische Präsidentin Patil: Indien braucht eine zweite Grüne Revolution

Eine Woche vor Beginn der FAO-Konferenz in Rom, bei der die Frage der Nahrungsmittelsicherheit auf höchster Ebene behandelt werden soll, spornte die Indische Präsidentin Pratibha Patil die Behörden ihres Landes an, eine zweite Grüne Revolution im Geiste der ersten aus den neunzehnhundertsechziger Jahren in Gang zu setzen. Die damaligen Anstrengungen verhinderten viele Hungertote und bewirkten, daß Indien Selbstversorger im Nahrungsmittelsektor wurde.

Einer der Architekten der Grünen Revolution Indiens und einer der führenden Pflanzengenetiker, Monkombu Sambasivan Swaminathan , hatte schon vor dem Aufruf der Präsidentin, die politisch Verantwortlichen gewarnt, daß es ohne eine massive Erhöhung der Nahrungsmittelproduktion auch in Indien sehr bald unter den 1,1 Milliarden Einwohnern zu Hungeraufständen kommen werde.

Aufgrund der Vernachlässigung der Landwirtschaft durch die jeweils Regierenden wuchs die Nahrungsmittelerzeugung in den letzten Jahren viel langsamer als der Rest der Wirtschaft. Als sich Indien 2006 gezwungen sah, erstmalig seit langer Zeit wieder Getreide einzuführen, waren die Alarmzeichen nicht zu übersehen.

Das Land hat in den letzten Jahren viel in die Modernisierung der Industrieproduktion und in den Dienstleistungssektor investiert und erwirtschaftet in diesen Produktionszweigen etwa 60% des gesamten Ertrags. Aber noch leben zwei Drittel der Bevölkerung von der Landwirtschaft und diese hat im gesamten letzten Jahrzehnt nur ein Wachstum von etwa drei Prozent erfahren.