"Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen.
Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst."
Friedrich Schiller
  Mai 2008 Nahrungsmittel für den Frieden

FAO: Mindestens 37 Länder auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen

Die UN- Landwirtschaftsorganisation FAO kommt in ihrer momentanen Auflistung von Niedrigeinkommensländern mit Nahrungsmitteldefiziten (LIFDC) auf 82 Staaten, deren Getreideertrag in diesem Jahr höchstwahrscheinlich noch unter den unzureichenden Stand von 2007 absinken werde. Es wird mit notwendigen Nahrungsmittelimporten (gekaufte wie gespendete)von etwa 84 Mio. Tonnen gerechnet, was angesichts drastisch steigender Preise und sinkendem Angebot ein schweres Unterfangen darstelle. In dieser Gruppierung sind "37 Länder, die externe Hilfe dringend erfordern". (FAO-Bericht Ernteaussicht und Nahrungsmittelsituation, April 2008).

Afrika: 21 Ländern brauchen unbedingt Nahrungshilfen, besonders Somalia, Lesotho, Swasiland und Simbabwe. Trockenheit und Mißernten haben das Horn von Afrika erreicht. In Kenia ist die Weizenaussaat im südlichen Anbaugebiet aus Mangel an Dieseltreibstoff zur Zeit nicht möglich. Nach Verlautbarung der kenianischen Nationalen Vereinigung der Landwirte könnte es für die Aussaat im nächsten Monat bereits zu trocken sein. Auch in Äthiopien und Somalia herrscht Trockenheit. In Simbabwe setzten Überflutungen zu früh und die Trockenperiode zu spät ein.

Asien: 10 Länder befinden sich, auch ohne dem vom Zyklon betroffenen Myanmar, in extremer Not. Darunter sind Irak, Afghanistan, Nordkorea, sowie Tadschikistan, Ost-Timor.

Iberoamerika: Bolivien, Ecuador, Dominikanische Republik, Haiti und Nicaragua.

Europa: Moldawien litt unter Dürre und an Investitionsmangel für die Winterernte.

Als bisherige Antwort auf die allgemeine Nahrungsmittelverknappung gab die Agentur für Nahrungsmittelhilfe der UN im März bekannt, daß sie die Anzahl der Empfängernationen und Hilfsprogramme stark selektieren würden. D.h. sie werden entscheiden, wer noch Nahrung erhält und wer nicht.

Die 44 LIFDC-Nationen Afrikas benötigen in diesem Jahr Weizenimporte von mindestens 38,5 Millionen Tonnen. Bisher allerdings, so berichtet die FAO, habe Afrika nur 19,8 Millionen Tonnen sicher, was nicht einmal die Hälfte des Nötigsten darstelle. Der Ansatz, daß das Jahr noch jung sei und daß sich zusätzliche Nahrungsmittelimporte schon irgendwie realisieren ließen, ist nicht nur fahrlässig sondern führt direkt zu weltweitem Völkermord.