"Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen.
Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst."
Friedrich Schiller
  April 2008 Nahrungsmittel für den Frieden

Kenia: Maispreis explodiert - Hungerkatastrophe droht

Der absehbare Produktionsrückgang bei Mais, 30% unter die benötigte Menge, werde auf jeden Fall Nahrungsmittelknappheit hervorrufen, sagte James Nyoro, Direktor des Tegemeo Instituts für Agrarpolitik und Entwicklung in Nairobi. Vor kurzem habe man noch ein Überangebot erwartet. Aber seit der Gewinn beim Mais in den Keller fiel, wechselten viele kenianische Bauern von der Maisproduktion zu Früchte-, Gemüse- und Blumenanbau. So wurde noch 2006 pro Acre (ca. 4047 m²) Mais ein Gewinn von 10000 kenianischen Schilling erzielt. Doch der werde dieses Jahr auf etwa 4000 Shilling fallen, trotz steigender Maispreise.

Der rasante Anstieg der Anbaukosten wird von der ungezügelten Spekulation der Globalisierer verursacht (Öl, Düngemittel usw.), aber auch die vom Ausland (vor allem England) angeheizten politischen Unruhen und Gewaltausbrüche im Januar und Februar trugen ihren Teil dazu bei. Die Gewalt verursachte eine langwierige Unterbrechung der Versorgungskette vom Hafen von Mombasa bis nach Nakuru, dem fruchtbaren Ackerbaugebiet. So haben sich z.B. die Preise für Düngemittel mehr als verdoppelt.

Ein weiter Grund ist die Vertreibung von ca. 600.000 Menschen während der Unruhen. Die meisten von ihnen waren in der Landwirtschaft beschäftigt. Auch das wird zu einem weiteren Produktionsrückgang beitragen.