Libanesischer Präsident schlägt arabische Wiederaufbau- und
Entwicklungsbank vor
Libanons Präsident Michel Aoun forderte in seiner Rede zur Eröffnung des
Arabischen Wirtschaftsgipfels in Beirut am 20. Januar die Gründung einer
Arabischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung. Dies entspricht ganz einem
Vorschlag, für den sich das Schiller-Institut seit längerem einsetzt. Der
Wiederaufbau der durch Krieg und Terrorismus verheerten arabischen Länder
müsse Priorität haben, betonte Aoun. Er hatte den Gipfel bewußt unter das
Motto gestellt: „Wohlstand ist der Name für Frieden“.
Er stellte seine Initiative vor, die darauf abziele, „die Strategie des
Wiederaufbaus für Entwicklung zu beschließen und wirksame Mechanismen zu
schaffen, die diese Herausforderungen bewältigen, allen voran die Gründung
einer Arabischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung“. Wie die Kuwaiti
News Agency (KUNA) meldete, rief er „alle arabischen Institutionen
und Finanzierungsfonds auf, sich in den kommenden drei Monaten in Beirut zu
treffen, um diese Mechanismen zu besprechen und vollenden“.
Das Schiller-Institut hatte im November 2017 in seinem Sonderbericht über
die Ausweitung der Neuen Seidenstraße nach Südwestasien und Afrika die
Forderung nach einer solchen Bank bekräftigt. In Kapitel 4, „Regionale und
nationale Infrastruktur finanzieren“, wird beschrieben, wie die Kreditvergabe
einer solchen Bank nach den Prinzipien von Alexander Hamilton und Lyndon
LaRouche funktionieren kann. Die gleiche Forderung ist auch in der arabischen
Fassung des EIR-Weltlandbrückenberichts enthalten, die im Februar 2016
in Anwesenheit des ägyptischen Verkehrsministers in Kairo präsentiert
wurde.
Der damalige französische Präsidentschaftskandidat und Vertreter des
Schiller-Instituts Jacques Cheminade traf Präsident Aoun im April 2017 in
Beirut und sprach mit ihm über die Aussichten für Frieden und Entwicklung in
Syrien und der gesamten Region. In seiner anschließenden Pressekonferenz
betonte Cheminade, wirtschaftliche Entwicklung müsse die Grundlage für
dauerhaften Frieden sein.
Im Juli 2018 sagte Chinas Präsident Xi beim Chinesisch-Arabischen
Kooperationsforum in Verbindung mit der Neuen Seidenstraße 20 Mrd.$ für einen
Wiederaufbaufonds insbesondere für Syrien, Libanon, Jordanien und Jemen zu.
Später verhandelten chinesische und arabische Vertreter im Libanon über einen
gemeinsamen Aufbaufonds.
Es besteht allerdings die Gefahr, daß die stark von London beeinflußten
reichen arabischen Staaten sowie unter dem Druck von IWF und Weltbank stehende
ärmere Staaten den Vorschlag verwässern.
hus
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