Seid Ihr für Argentinien - oder für die kriminellen Spekulanten?
Am 1. Juli veröffentlichte das internationale Schiller-Institut folgenden dringenden Appell an die Regierungen Europas. Der Appell wird weltweit von allen Organisationen, die mit dem Schiller-Institut verbündet sind, verbreitet.
Zwischen Argentinien und zwei der berüchtigtsten Hedgefonds, NML
Capital und Aurelius Capital Management, spielt sich derzeit ein
abschließender Machtkampf ab, von dessen Ergebnis abhängen wird, ob die
Menschheit abstürzen und sich wahrscheinlich in einem thermonuklearen
Weltkrieg auslöschen wird, oder ob wir rechtzeitig die Kurve kriegen und eine
neue, gerechte Weltwirtschaftsordnung auf die Tagesordnung setzen.
Um was geht es?
Auf der einen Seite stehen gewissenlose Megaspekulanten, deren Profitgier
unersättlich ist und die Teil des angloamerikanisch dominierten Empires sind,
das versucht, ein Weltimperium zu errichten. Dazu gehört die Totalausspähung
der Bürger durch NSA und GCHQ ebenso wie das TTIP-Abkommen, das den Multis und
„Too big to fail“-Banken alle Macht geben würde, auf Kosten des Rechts
souveräner Regierungen, das Gemeinwohl ihrer Bürger zu schützen. Dazu gehören
auch die NATO- und EU-Ostausweitung, die Einkreisungsstrategie gegenüber
Rußland und China und die akute Gefahr eines dritten, thermonuklearen
Weltkriegs, der die Menschheit auslöschen würde.
Einer dieser Hedgefonds, NML Capital Fund, besteht auf der
Forderung, für zum Schrottpreis von 48,7 Millionen Dollar aufgekaufte Anleihen
nach nur sechs Jahren 832 Millionen einzustreichen - das ist eine Profitrate
von 1608 Prozent! Das würde als Folgewirkung Argentinien in den Staatsbankrott
treiben und voraussichtlich eine Systemkrise des globalen Finanzsystems
auslösen.
Auf der anderen Seite steht Argentinien, das betont und bewiesen hat, daß
es seine Schulden bezahlen will - allerdings in einer solchen Weise, daß die
argentinische Wirtschaft das dafür notwendige Wachstum hat, damit es dies tun
kann. Dies war übrigens auch das Argument von Hermann Abs bei der Londoner
Schuldenkonferenz von 1953, als es um die Umschuldung der deutschen Schulden
ging. Argentinien hat in einer internationalen Anzeigenkampagne klargemacht,
daß es bezahlt und bezahlen will, aber unter Bedingungen, die die eigene
Bevölkerung und Wirtschaft nicht umbringen.
Die mörderische Kampfansage des Obersten Gerichtshofs der USA, der die
Hedgefonds unterstützt, hat eine beispiellose Welle der Solidarität mit
Argentinien ausgelöst: die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) -
außer den USA -, die G77 mit ihren 133 Mitgliedstaaten,
MERCOSUR, UNASUR, China, Rußland, Frankreich und selbst mehr als
100 britische Parlamentarier - also die absolute Mehrheit der Menschheit: Sie
alle verteidigen das Recht Argentiniens gegen die Wucherer.
Die alles entscheidende Frage hier ist: Hat das Völkerrecht, das sich aus
dem Westfälischen Frieden entwickelt hat und das in der UN-Charta ausgedrückt
ist, noch Gültigkeit, oder nicht? Darf und muß eine souveräne Regierung das
Gemeinwohl ihrer Bürger verteidigen, oder haben kriminelle Spekulanten das
Recht, alle Mittel einzusetzen, um, wie Shakespeare es im „Kaufmann von
Venedig“ so anschaulich dargestellt hat, das „Pfund Fleisch“ des Gläubigers
einzufordern, auch wenn dies bedeutet, daß dieser dann stirbt?
Zwischen den Staaten der BRICS, also Rußland, China, Indien, Brasilien,
Südafrika, und Lateinamerika findet derzeit ein atemberaubender Prozeß statt,
in dem diese Staaten eine neue, gerechte Weltwirtschaftsordnung bauen, deren
Basis der Aufbau der Realwirtschaft, wissenschaftlicher und technologischer
Fortschritt und eine Zukunftsvision sind: Die Idee einer völkerverbindenden
Weltlandbrücke - das Programm, für das die BüSo und das Schiller-Institut seit
Jahrzehnten eintreten - steht auf der Tagesordnung. Dort entsteht eine
Perspektive für die Zukunft, und damit der Rahmen für die Beendigung von
Kriegen als Mittel der Konfliktlösung.
Alles, was das transatlantische Lager zu bieten hat, ist die Aufopferung
des Gemeinwohls, des Glücks und des Lebens ihrer Bevölkerung zugunsten eines
Frankensteinmonsters, der „Stabilität der Märkte“, dem alles und jedes
geopfert werden soll und das doch hoffnungslos bankrott ist. Dieses System tut
genau das, was Papst Franziskus sagt: es tötet. Man kann auch sagen, es ist
satanisch.
Im Fall des Kampfes zwischen Argentinien und den beiden Hedgefonds gibt es
keine neutrale Position. Auf welcher Seite stehen die europäischen
Regierungen? Wir wollen eine Antwort! Wir wollen offizielle Stellungnahmen!
Jetzt!
Erstunterzeichner
Helga Zepp-LaRouche
Wenn Sie diesen Appell unterzeichnen möchten, bitte senden Sie uns Ihren Namen, Beruf und wie wir Sie kontaktieren können per eMail zu. (si@schiller-institut.de)
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