Die entscheidende Rolle der BRICS für den Weltfrieden
Von Chandra Muzaffar
Chandra Muzaffar, Präsident der Organisation International
Movement for a Just World (Bewegung für eine gerechte Welt, JUST),
übermittelte aus Malaysia die folgende Grußbotschaft.
Ich möchte dem Schiller-Institut ein Lob dafür aussprechen, daß es eine
internationale Konferenz zu den aktuellen Entwicklungen veranstaltet, die
epochale Folgen für die Gegenwart und die Zukunft haben werden.
Für einige von uns ist es offensichtlich, daß die Vereinigten Staaten,
deren Macht auf der Welt schrumpft, in ihrem Streben nach globaler Hegemonie
um so aggressiver werden. Präsident Barack Obamas Haltung in Bezug auf die
Ukraine ist ein Ausdruck dieser Aggressivität. Während die deutsche
Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Hollande und sogar
US-Außenminister John Kerry Rußlands legitimes Streben nach Verteidigung
seiner Souveränität offenbar einigermaßen berücksichtigen, besteht Obama
weiterhin darauf, daß die Krim ein integraler Bestandteil der Ukraine sei und
Rußland der eigentlich Schuldige im Konflikt in der Ostukraine sei. Faktisch
stützt er damit die harte Linie einiger führender Kreise in Kiew, die einen
Krieg zwischen Kiew und Moskau entfachen soll.
In ähnlicher Weise ermutigen Vertreter der Regierung Obama mit ihren
Haßtiraden gegen Chinas Erschließungsarbeiten in einem kleinen Teil des
umstrittenen Südchinesischen Meeres einige Staatsführungen von ASEAN-Staaten,
insbesondere auf den Philippinen, zu einer noch kriegerischeren Rhetorik gegen
China. Infolgedessen wachsen die Spannungen in der Region, was die Angst vor
bewaffneten Konflikten in naher Zukunft schürt. Die chinesische und die
meisten ASEAN-Regierungen haben allerdings entschieden, nicht auf diese
Provokationen zu reagieren.
Angesichts dieser Herausforderungen, ausgehend von einer militärischen
Supermacht, die der Welt nicht länger ihren Willen diktieren kann, müssen die
Staatsführungen in Rußland und China, aber auch in anderen Teilen der Erde
äußerste Zurückhaltung üben - in dem vollen Bewußtsein, daß sie, wenn sie sich
in den Strudel von Krieg, Gewalt und Chaos hineinziehen lassen, ihren Völkern
die ersehnte Entwicklung und den ersehnten Fortschritt nicht bieten können.
Und Entwicklung und Fortschritt sind es, was China und seine Partner durch
ihre enormen, einen Großteil der Welt umspannenden Infrastrukturprojekte der
ganzen Menschheitsfamilie versprechen. Diese Agenda großer Transformation wird
das Leben vieler Millionen Menschen zum besseren verändern. Darin liegt die
Hoffnung.
Ich bin mir sicher, die Konferenz in Paris wird neu bekräftigen, daß die
Menschheit zu dieser Agenda der Hoffnung entschlossen ist.