Friedrich Schiller Denkmal
Friedrich Schiller




Schiller-Institut e. V.
"Zweck der Menschheit ist kein anderer als die
Ausbildung der Kräfte des Menschen, Fortschreitung."
Friedrich Schiller

     Konferenz in Paris, Juni 2015   

Die Relevanz des BRICS-Themas

Von Leonidas Chrysanthopoulos

Das Thema der Konferenz, „Wiederaufbau der Welt in der BRICS-Ära“, ist sehr angemessen und kommt in einem Moment, in dem die Menschheit ihre schlimmste Wirtschaftskrise seit der Großen Depression von 1928 erlebt. Die Weltwirtschaft kann dem Teufelskreis, in dem sie seit dem Beginn der Krise 2008 steckt, nicht entkommen. Wir erleben weltweit Demonstrationen gegen Austeritätsmaßnahmen, die kein Wirtschaftswachstum, sondern nur mehr Armut schaffen, und gegen gierige Finanzsysteme, die zu extremer sozialer Ungleichheit führen. Aber bis jetzt hat niemand auf diese Menschen gehört.

Wir sollten nicht länger fragen: „Was sagen die Märkte?“, sondern: „Was sagen die Menschen?“ Vielleicht ist es an der Zeit, daß wir anfangen, unsere Werte zu überdenken, indem wir auch die Möglichkeit untersuchen, weltweit die Schulden zu streichen, damit die Menschheit auf einer gesunden Grundlage neu beginnen kann. Alles, was dazu notwendig ist, sind politischer Wille und Visionen. Jeden Tag sterben Menschen in den Kriegen, die im Nahen Osten und in Afrika wüten, Zerstörungen verursachen und Millionen Menschen vertreiben, die aus den Kriegszonen fliehen, um ihr Leben und das ihrer Familien zu retten. Wir in Griechenland leiden unter den Konsequenzen der Zerstörung unseres Landes durch die krasse Inkompetenz und kriminelle Fahrlässigkeit früherer griechischer Regierungen und der EU.

Und hier kommen die BRICS ins Spiel, denn sie sind entschlossen, eine Renaissance einzuleiten, um die Menschheit zu retten. Sie haben die Neue Entwicklungsbank gegründet, und Griechenland steht kurz davor, dieser Bank und anderen Fonds beizutreten, um die Infrastrukturprojekte zu finanzieren, die die Lage der Menschheit verbessern werden.

Erlauben Sie mir, dem Schiller-Institut und seiner Direktorin Helga Zepp-LaRouche, zu ihren Bemühungen, eine bessere Welt für die Menschheit zu schaffen, zu gratulieren. Ich wünsche Ihnen allen Erfolg in dieser wichtigen Konferenz, und wir alle erwarten von Ihren Beratungen konkrete Lösungen.

Leonidas Chrysanthopoulos, Botschafter a.D., ehemaliger Generalsekretär der Organisation für Schwarzmeer-Wirtschaftskooperation (2006-12) und Mitglied des politischen Sekretariats der Vereinigten Volksfront (EPAM), Aigio, Griechenland. Er wurde 1946 in Athen geboren, wo er Politische und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Athen studierte. Er vertrat Griechenland bei den Vereinten Nationen, war Direktor des Diplomatischen Kabinetts und Generaldirektor für europäische Angelegenheiten im griechischen Außenministerium. Im Rahmen seiner diplomatischen Tätigkeit war er in Toronto, Warschau, Eriwan und Beijing tätig.